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MarathonJahrbuch2015

63Marathon Jahrbuch 2015 63 27. Juni 2015 Brixen in seiner ganzen Ausdehnung. Jenseits des Tales füllt mehr und mehr die Bergwelt der Sarntaler Alpen den Horizont, zumindest soweit es die noch viel mächtigeren Wolkenberge zulassen. Dass die Wolken nicht nur in der Ferne, sondern ganz nah, quasi hautnah, sind, merken wir sehr schnell. Hat uns im Tal noch kurz die Morgensonne in der Nase gekitzelt, so ist es jetzt der Sprühregen, der auf der Haut prickelt. Oberhalb des Dorfes St. Andrä werden wir schon erwartet. An der Talstation der Kabinenbahn zur stehen wetterfeste Zuschauer und auf Ablösung harrende Staffelläufer für uns Spalier. Einen steilen Wiesenhang müssen wir jenseits der Talstation erklimmen. Dann ist über ➜ Schöner als auf dem Domplatz in Brixen kann kein Lauf beginnen Kilometer der Bergwald unser Begleiter. Zumeist moderat geht es über Forstwege längs des Hanges bergan. Bergidyll Aferer Tal Etwa 17,5 km liegen hinter uns, als sich der Wald plötzlich öffnet. Im dichten Nebel sehen wir graue Umrisse einer traumhaften Dolomiten-Landschaft mit den über 3.000 m hohen Zacken der Geislergruppe, denn oberhalb der Baumgrenze haben die Wolken die Bild- herrschaft übernommen. Wir haben das Aferer Tal südlich der Plose erreicht. Trotz des Nebels ist die Streckenpassa- ge durch die unglaubliche Ruhe des Tals wunderschön. Munter wird es nur in St. Georg, dem dörflichen Mittelpunkt des Tales. Für den Trubel gleich unterhalb der Dorfkirche sorgen vor allem aber die in den Startlöchern stehenden Staffel- läufer. Zunehmend verengt sich das Tal, füllt der Wald auch den Talboden. Ein jäher Abzweig führt uns auf einen breiten Naturweg, der in Serpentinen weitere 350 Höhenmeter steil den Hang hinauf führt. Der dichte Fichtenwald wird immer lich- ter und durch buschige Kiefern abgelöst. Ein Dudelsackpfeifer-Quartett bei der Schatzerhütte (1.984 m ü.NN) signa- lisiert uns das vorläufige Ende unseres Steigfluges. Auf verwunschenen Pfaden Einen Höhenpfad zu belaufen gehört wohl zum Großartigsten, was man als Bergläufer erleben kann. Vorausge- setzt, man hat sich erst einmal in diese Höhen emporgearbeitet. Nirgends ist das Landschaftserlebnis der Bergwelt intensiver und überwältigender als aus dieser Perspektive. Und ebendies

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