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MarathonJahrbuch2015

Marathon Jahrbuch 201510 mir habe. Schneggi, den manche auch Hans Drexler nennen. Der hat eigentlich mein Tempo. Um ihn nicht zu verlieren, gehe ich immer eine Runde nach ihm an den Verpflegungsstand. „Lahmsoggen“ sind gar nicht so langsam. Einige Gesichter im Läuferfeld kom- men mir bekannt vor. Wie ich später beim Studium der Ergebnislisten feststel- le, gibt es wirklich sieben Läufer, die nach dem gestrigen Marathon auch noch den Ultra angehen. Davor kann ich nur den Hut ziehen – oder mangels dessen das Stirnband! Nach und nach merke ich, dass es weitaus schlimmer ist, bei einem Hallenmarathon zuzuschauen, als ihn selbst zu laufen. Es ist wider Erwarten nicht langweilig. Ständig überholen mich irgendwelche Leute. Der Vorteil der Langsamkeit … Zweiter Vorteil: In den schrägen Kurven muss ich nicht in den Bereich, wo man sich wünscht, ein Hanghuhn zu sein. Mir fällt auch ein, wie ich bei manchem Marathon geflucht habe, weil die Verpfle- gungsstelle nicht auftaucht. Das kann hier ➜ Lukas Küpper ist Zweiter. Langsam bin ich mir sicher, dass ich etwas ganz Besonderes bin. Der, der beim Sieger wohnt. Es fehlen vielleicht noch 20 Meter, dann hat Lukas den führenden Frank Tschapka! Doch der nimmt keine Rück- sicht auf meine Gefühle, setzt zu einem gewaltigen Endspurt an und verweist Lukas Küpper auf Rang zwei. Was aber immerhin zur Folge hat, dass unser Zimmer den Zellencharakter verliert. In keiner Gefängniszelle steht solch ein großer Marathon-Pokal! Na gut, Häftlinge können normalerweise auch nicht so weit laufen … Es wird ernst Am nächsten Morgen 8 Uhr wird es ernst für mich. Aufgeregt bin ich nicht. Mit den Tipps von Ekki, Frank und Lukas stehe ich eigentlich schon auf dem Siegerpodest. Aber nein, das wird nichts. Ich habe mir vorgenommen, bei der Marathondistanz auszusteigen – die Urkunde dafür reicht mir. So genügt es mir auch, dass ich die ersten Kilometer eine „Lahmsogge“ vor nicht passieren – alle 250 Meter kommt eine. Und gibt es da jemand, der sich bei einem Marathon schon mal verlau- fen hat? Das kann hier nicht passieren – obwohl die Strecke überhaupt nicht ausgeschildert ist. Unglaublich Es vergeht Runde um Runde. Bis dann Runde 123 kommt. Da überholt mich einer. Unglaublich! – sagt der zu mir. Was habe ich denn dem getan? Ach nein, der meint nicht mich, der meint die Sie- gerzeit, die gerade verkündet wird. Der Sieger hat soeben in dem Moment das Ziel erreicht – Runde 200 absolviert! 50 Kilometer in 3:24:03 Stunden. Mit dieser Zeit wäre er gestern beim Marathon Zweiter geworden. Wirklich unglaublich! Mir geht es noch gut, auch noch bei Kilometer 40, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob die Sauerstoffversorgung des Gehirns noch funktioniert. In mir setzt sich ein Gedanke fest. So nach dem Mot- to: Jetzt bist du schon so weit gelaufen, da schaffst du die mickrigen 10 Kilometer bis zur 50 auch noch. Und als ich in 4:48 Stunden die Marathondistanz hinter mir habe, laufe ich einfach weiter. Mein 49. Marathon hat 50 Kilometer Es kommt, was kommen muss, weil es bei mir immer so um die 40 Kilometer kommt: Wadenkrämpfe! Es ist einfach zum Verzweifeln, endet aber dann doch nach 5:49:06 Stunden. Obwohl ich es gar nicht wollte, wird mein 49. Marathon mein erster 50-Kilometer-Lauf! „Und, wie war`s?“, fragt meine Frau, als ich freudestrahlend in der Haustür stehe. „Ich bin 50 Kilometer gelaufen!“ „Ja“, ant- wortet sie, „wie ich es schon gesagt habe: Du läufst nicht rund …“ Dass sie da mal nicht wieder irrt! Senftenberg war so gut organisiert, war die Reise wert – da muss ich auch 2015 wieder rund laufen. Den kompletten Laufbericht und weitere Beiträge mit vielen Bildern gibt es auf www.marathon4you.de ● Hallenmarathon Senftenberg 24./25. Januar 2015 Viel Spaß: 200 Runden in der Niederlausitzhalle ergeben 50 Kilometer HALLEN MARATHON www.hallenmarathon.de www.frostwiese.de www.schneeglocke.de 24.-25.01.2015 08.02.2015 21.-22.03.2015 Senftenberg 9 LAUF BURG IM SPREEWALD 13.Frostwiesen ORTRAND LAUF SCHNEEGLÖCKCHEN 6 17.-19.04.2015 www.spreewaldmarathon.de

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