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Laufberichte

Im Herzen der fränkischen Schweiz

05.09.10
Autor: Olaf Ulmer

Dass Team-Namen auch ausgefallen sein dürfen, beweist unter anderem das Team „Bratwurst United“. Nährstoffangaben informieren zusätzlich über den Nährstoffgehalt einer typisch fränkischen Bratwurst.

Wie bei einem Landschaftslauf üblich, gibt es Zuschauer, wenn überhaupt,  nur an einigen Punkten. Dort war die Stimmung dann allerdings durchweg ausgelassen und wir Läufer wurden teils frenetisch gefeiert. Wir verließen Reuth, einen Vorort von Forchheim, mit fetzigen Klängen einer kleinen Band und konnten für kurze Zeit die herrliche Landschaft und Ruhe der fränkischen Schweiz genießen.

In Weilersbach erwartete uns mit dem zeitgleich stattfindenden Backofenfest der nächste Stimmungshöhepunkt. Kurze Zeit später passierte mich der Pulk um die Zugläufer für die Zielzeit 3:45 Stunden. In Rüssenbach wurden wir dann mit einem zünftigen Straßenfest der freiwilligen Feuerwehr begrüßt.

Der fränkische Schweiz Marathon ist nicht gerade als ein flacher Kurs bekannt. Einige, wenn auch nur minder steile Wellen mindern teilweise den Vorwärtsdrang der Läufer. So wie der kleinere Anstieg kurz vor Ebermannstadt, an dem so mancher Team-Läufer und auch 16km-Läufer seine Probleme hatte.

An der Tankstelle in Ebermannstadt kam aber für diese Läufer das heiß ersehnte Ende. Die Team-Läufer übergaben ihren Zeitmeßchip in der Wechselzone ihrem Team-Kameraden, der dann die restlichen 26 Kilometer zu absolvieren hatte.
Kurz nach Ebermannstadt folgte dann der größte und längste Anstieg in Richtung Gasseldorf. Auch hier wurden wir mit einem Straßenfest der Ortsvereine, musikalisch untermalt von der Blaskapelle Gassendorfs, frenetisch begrüßt.

Leicht wellig ging es nach Streitberg, wo heiße Sambarhythmen der Bayreuther Sambagruppe „Afrosamba“ und Sambatänzerinnen uns so richtig einheizten.
Hinter Streitberg kam die ehemalige mächtige Burg Neideck in Sicht. Gemeinsam mit der Burg Streitburg zeugt Neideck von den Verwicklungen der jeweiligen Herren in die kriegerischen Händel um die wichtige Geleitstraße Bayreuth-Nürnberg im Mittelalter.

In Muggendorf kamen mir dann bereits die Führenden des Marathonlaufes entgegen. Erstaunlich war, dass der erste Team-Marathon-Läufer erst als vierter Läufer eintraf. Hinter Muggendorf kam mir neben den Marathonläufern auch die hiesige Museumsbahn schnaubend entgegen. Die Führende Marathonläuferin hatte sogar noch ein Lächeln für mich übrig.

Rund ein Kilometer vor der Wende bei der Sachsenmühle kam mir der Pulk um die Zugläufer für die Zielzeit 3:30 Stunden entgegen. Es waren noch knapp dreihundert Meter bis zur Wende bei Kilometer 29, als ich die 3:45 Stunden Zugläufer ablichten konnte.

Bei der Sachsenmühle begrüßten uns der Musikverein Gößweinstein sowie zwei Moderatoren, die die Läufer persönlich ankündigten. Nun hatte ich den Blick auf die Läufer, die noch hinter mir lagen. So unter anderem Gerhard aus meinem Laufverein, die Zugläufer für 4:15 und 4:30 Stunden. Kurz vor Thomas und Gottfried, die 4:45 Stunden als Zielzeit hatten, kam mir wohl gelaunt Astrid entgegen.

Bei  Muggendorf sah ich dann den Besenwagen und den Besenläufer. Anita Kinle, Chefin der Down-Syndrom-Marathonis, konnte sich noch vor beiden behaupten und hatte ebenfalls ein Lächeln für mich übrig.

Da sich die Temperaturen in erträglichen Maßen hielten, gab es keinerlei Probleme und die Motorradfahrer von Rotkreuz, Johanniter und der Polizei gönnten sich eine kleine Auszeit. Zurück in Streitberg wurden wir an der Verpflegungsstelle mit einem köstlichen alkoholfreien Weißbier für die Mühen der bisherigen 38 Kilometer entschädigt. Ich hatte sogar noch Luft, per Handy meine voraussichtliche Ankunftszeit im Ziel anzukündigen.

Anders als auf dem Hinweg wurden wir durch Streitberg vorbei am Bürgerhaus geleitet. Noch zwei kleinere Anstiege und wir waren auf der Zielgeraden in Ebermannstadt. Zahlreiche Zuschauer feuerten uns noch einmal an und so waren die letzten Meter zum Genießen und feiern.

Im Ziel bekam jeder Läufer eine Medaille und einen Schokoriegel überreicht. Bei einem alkoholfreien Weißbier konnte ich dann bei dem einen und anderen Gespräch den Lauf noch mal Revue passieren lassen.

Zum Auffüllen der leeren Kohlehydrat-Speicher begab ich mich auf den sehr gut besuchten Marktplatz und nutzte das reichhaltige Angebot der diversen Stände.

Der fränkische Schweiz Marathon ist sehr gut organisiert. Neben den zahlreichen Helfern und Vereinen waren auch THW, Feuerwehr, Rotkreuz, Johanniter und Polizei unermüdlich im Einsatz für das Wohl und die Sicherheit der Läufer zu sorgen.

Was nicht nur von mir vermisst wurde, war ein Frühstück oder zumindest ein Kaffee  am Morgen in Ebermannstadt. Nicht nur die Angehörigen der Läufer, sondern auch die Team-Läufer mussten hier längere Zeit ausharren und konnten sich nicht verpflegen.

Ansonsten war das Angebot, auch an den Verpflegungsstellen hervorragend. Die fränkische Schweiz und auch der Marathon haben mich nicht zum letzten Male gesehen.

Marathonsieger

Männer

1 Greger, Oliver (GER)  RSC Marktredwitz 02:29:02
2 Diehl, Marco (GER)  Laufarena-Laufkultto... 02:32:53 
3 Burkhardt, Sascha (GER)  TSV Windeck Burgebra... 02:33:08

Frauen

1 Steg, Kerstin (GER)  LAC Quelle Fürth 03:03:25
2 Mayer-Tancic, Ulrike (GER)  LG Telis Finanz Rege... 03:06:39
3 1Bergmann, Monika (GER)  DAV Hersbruck 03:23:50

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Informationen: Fränkische Schweiz Marathon
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