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Laufberichte

Ein perfekter Tag

02.09.12

Alles passt, vom Wetter über die Organisation bis hin zu den Zuschauern und dem Ambiente in der Fränkischen Schweiz. Spaß pur!

Ich war in der Vergangenheit zwar schon mehrmals zum Marathonlaufen hier, meist wegen Meisterschaften, zuletzt 2008, aber mit Kamera und dem Blick für Einzelheiten auf und an der Laufstrecke noch nie. Es ist also höchste Eisenbahn, dass ich im Wiesenttal als laufender Reporter umher streune.

Während sich der Sommer (hoffentlich nur kurzfristig) verzogen hat und den hohen Bergen in den Alpen schon eine weiße Mütze aufgesetzt hat, ist die Prognose der Wetterfrösche günstig. Für Nordbayern sagt er für den Sonntag nach frischer Nacht Sonne und am Nachmittag sogar über 20 Grad voraus. Bei meiner Anfahrt über die Autobahn komme ich schnell voran.

Die Läufer, die etwas spät dran sind, müssen mit einer kurzen Umleitung rechnen, denn die am Wettkampftag voll gesperrte Bundesstraße 470 ist ab 07.00 Uhr morgens nicht mehr passierbar: Vorfahrt für Wettkämpfer, später für Spaziergänger, Radfahrer und Inline-Sportler. Die Umleitung nach Ebermannstadt über Pretzfeld dauert aber keine fünf Minuten länger.

Parkplätze sind in der Umgebung von Ebermannstadt genügend vorhanden. Ich finde einen in der Nähe des Bahnhofes und bin innerhalb fünf Minuten in der Ortsmitte. Im Hotel Sonne unweit des Marktplatzes können im Saal die Unterlagen unter Vorlage der Meldebestätigung empfangen werden. Einige Hinweisschilder sind angebracht, aber die braucht es nicht, denn du musst nur dem Läuferfeld hinterher marschieren. Am Kirchenplatz stehen schon die Transferbusse bereit, die die Sportler zum Startort nach Forchheim bringen werden.

Die Unterlagen sind in Sekunden von den freundlichen Helfern übergeben. Startnummer, ein wenig Werbung, Schwamm, ein paar Traubenzuckerstücke und ein kleines Duschbad sind in der Tüte. Ach ja, für die Hungrigen liegt noch ein Gutschein für die Nudeln bei und dieser kann auch nach dem Lauf eingelöst werden.

Sportlich geboten ist an diesem Wochenende allerhand: Vom Marathon alleine, Team-Marathon zu zweit (16 und 26 Kilometer), 16-Kilometer-Lauf bis hin zu den Inline und Handbike-Marathon-Wettbewerb und den Kinderläufen, da ist die ganze Familie beschäftigt. Und wen das Sportliche zu suspekt ist, der kann entlang der vielen Ortschaften einkehren und sich die fränkischen Spezialitäten schmecken lassen und so nebenbei das Rennen beobachten.

Kostenpunkt von günstig bis umsonst: Die Kinderläufe sowie der Zehntelmarathon für den Nachwuchs sind kostenlos. Wer innerhalb der letzten Jahre seinen Marathon und drei Stunden (Männer) bzw. 3.30 Stunden (Frauen) gerannt ist, erhält einen Freistart, so steht es in der Ausschreibung. Für die übrigen kostet die Teilnahme von 15 EUR für den 16-Kilometer-Lauf bei Voranmeldung bis hin zu 45 EUR bei Nachmeldung zum Marathon am Vortag. Achtung, am Sonntag geht mit einer Meldung nichts mehr. Die Zeitmessung erfolgt mit ChampionChip.

Die Busse mit Schmetterling-Reisen (so der Name des Unternehmers, jou werkli) bringen die Teilnehmer sicher und kostenfrei zum Startort nach Forchheim. Wer sich unsicher ist mit seinem Autostandort, der sollte Ebermannstadt wählen. Außer diejenigen, die mit der Bahn anreisen. Und die, die schon im Besitz der Startnummer sind, können damit am Wettkampftag alle Verkehrsmittel der VGN im gesamten Verbundgebiet ebenfalls ohne Kosten nutzen.

In der Nähe des Paradeplatzes steigen wir aus dem Bus aus und begeben uns zum Paradeplatz, wo auch die beiden LKW stehen, bei denen die Kleidung abgegeben wird. Diese werden nach dem Start nach Ebermannstadt gebracht. Jetzt ist es kühl und die Sonne spitzt schon ein wenig durch die Wolken hindurch. Mit rund zehn bis zwölf Grad ist es optimal zum Laufen, auch wenn es den einen oder anderen noch frösteln sollte und man einen Pulli drüber ziehen möchte. So ist man bestens angezogen.

Ich vertrete mir ein wenig die Füße, auf ein Einlaufen verzichte ich, denn dafür sind heute die ersten Kilometer vorgesehen. Der Posaunenchor Wannbach packt gerade seine Musikinstrumente aus. „Die spielen, dann laufen die und im Ziel wird wieder musiziert“, informiert mich ein Betreuer. Und so halten es auch die Musikanten.

Thomas Schmidtkonz läuft mit über den Weg. „Immer wenn du mit der Kamera vorbeiläufst, muss ich meinen Bauch einziehen“, so begrüßt er mich. Er und seine Freunde vom Team Bittel haben die Aufgabe der Zug- und Bremsläufer übernommen. Erwin Bittel, der informelle Häuptling der Truppe, wird dabei die schnelle 3.30-Stunden Gruppe übernehmen. Genußläufer Thomas wird die fünf Stunden abdecken. Und wenn sich jemand den routinierten Läufern anschließen will, von 3.30 bis fünf Stunden bieten diese sieben verschieden schnelle Pace-Zeiten an.

Gegen 08.40 Uhr beginnt der Count-Down. Zunächst für die Handbiker, die so zahlreich wie noch nie gekommen sind. Für sie ist der trockene Asphalt klasse. Nach dem Startschuss sind sie in Kürze verschwunden.

Dann folgen einige Gruppen Skater, anfangs diejenigen, die lizenziert und so entsprechend schneller sind als die Fitness-Kategorie, die im Minutenabstand folgen. In der letzten Gruppe der blinden und sehbehinderten Skater werden die Deutschen Meisterschaften ausgefahren. Nicht vorstellbar, was da zum Beispiel ein Blinder an der Hand eines Begleitläufer leisten muss. Eine fehlerfreie Zusammenarbeit ist da unabdingbar.

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Informationen: Fränkische Schweiz Marathon
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