Der Kärntner Edwin Kemboi und die in Tirol lebende Steirerin Karin Freitag sind die Favoriten auf die ÖLV-Staatsmeistertitel im Marathonlauf, welche im Rahmen des 15. Salzburg Marathon vergeben werden. Beide wollen gegen die kenianischen Spitzenläuferinnen und -läufer um die Spitzenplätze kämpfen.
Edwin Kemboi (KLC) kommt mit besten Erinnerungen zurück in die Mozartstadt. Vor vier Jahren gelang ihm hier sein erster Staatsmeistertitel, damals noch als kenianischer Staatsbürger. Kurz nach diesem Erfolg bekam er die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen und vertrat die rot-weiß-roten Farben bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking, wo er ein aufgrund der äußeren Bedingungen schwieriges Rennen auf dem 32. Platz beendete. Sein nächstes großes internationales Ziel ist der EM-Marathon im August in Berlin, das er mit einer guten Leistung beim 15. Salzburg Marathon erreichen möchte.
Sein Vereinskollege Amos Kipruto unterstützt Kemboi bei der Ambition, das ÖLV-Limit von 2:17:00 Stunden, zu unterbieten. Seine gute Verfassung demonstrierte der Kärntner zuletzt beim Giulietta&Romeo Halbmarathon in Verona im Februar, den er in 1:07:11 Stunden finishte.
Kembois größte Gegner im Kampf um den Staatsmeistertitel sind Titelverteidiger Endris Seid (LCAV Jodl Packaging), der im Herbst 2017 beim Drei Länder Marathon der Schnellste war, und Marathon-Debütant Isaac Kosgei (TGW Zehnkampf Union), zuletzt Dritter bei den ÖLV-Staatsmeisterschaften im 10km-Straßenlauf im Rahmen des Vienna City Marathon.
Im Kampf um den Gesamtsieg beim 15. Salzburg Marathon hat der Kenianer Peter Wangari die besten Karten in der Hand. Er lief beim Drei Länder Marathon 2015 als Dritter auf das Stockerl und erzielte seine persönliche Bestleistung von 2:13:48 Stunden beim Vienna City Marathon vor zwei Jahren, als er auf Rang sieben ins Ziel kam. Seine Landsleute Wesley Kemboi und William Koskei wollen den 30-Jährigen zur Höchstleistung zwingen.
Bereits dreimal hat Karin Freitag (LG Decker Itter) beim Salzburg Marathon einen Top- Drei-Platz erzielt. Die Chancen auf einen Sieg waren vielleicht noch nie so groß wie in diesem Jahr. Die routinierte Tirolerin war in den letzten Jahren ein Muster an Kon- stanz, die sie zu Siegen beim Pisa Marathon 2015 und beim Lucca Marathon 2016 führte und ihr mehrere Spitzenplatzierungen bei den wichtigsten heimischen Marathonläufen einbrachte. Sie greift beim Salzburg Marathon 2018 nach ihrem bereits fünften Staatsmeistertitel im Marathon – das wäre neuer österreichischer Rekord. Vier Marathon-Staatsmeistertitel hat auch die im letzten Jahr verstorbene Carina Weber- Leutner (später Lilge-Leutner) gewonnen.
Im Kampf um die Medaillen sollte auch die 56-jährige Sabine Hofer (LAC Salzburg), im vorigen Jahrzehnt zweimalige Siegerin des Salzburg Marathon, eine Chance haben. Im Vorjahr gewann sie bei den Staatsmeisterschaften in Bregenz die Bronze- medaille.
Der Salzburg Marathon ist Freitags erster Marathonlauf im laufenden Kalenderjahr. Bei der Generalprobe in Linz überzeugte sie mit einer Halbmarathon-Zeit von
1:19:48 Stunden. Freitags größte Konkurrentin in der Mozartstadt ist die Kenianerin Teresiah Omosa, die eine deutlich bessere Halbmarathon-Bestzeit aufweisen kann, aber im Marathon noch nicht unter 2:46 Stunden gelaufen ist. Die Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung ist das klare Ziel der 23-Jährigen.
Die ursprüngliche Favoritin auf den Sieg, die Belgierin Manuela Soccol musste ihr Antreten beim Salzburg Marathon kurzfristig aufgrund einer Stressfraktur im unteren Rückenbereich absagen.