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Laufberichte

Blüten, Main und Marathon

22.04.07

Gelungene Veranstaltung in einer beeindruckenden Kulturlandschaft

 

Es sollte heute ein wunderschöner Tag mit einem sehr erlebnisreichen Verlauf werden, als ich mich gegen 6.00 Uhr auf den Weg nach Bad Staffelstein mache. Ein wolkenloser Himmel und noch recht frische Aussentemperaturen von ca. 3° Celsius begleiten mich auf die 140 km lange Anreise. Gegen 7.45 Uhr treffe ich im Zielort ein. Problemlose Anreise (nahezu leere Autobahn und Bundesstrasse), stressfreie Parkplatzsuche sowie blitzschnelle Aushändigung der Startunterlagen -  ja, so sollte es immer sein.

Sehr amüsant ist der für die Zeitregistrierung ausgehändigte, voluminöse chip, er erinnert mich in seiner Form und Größe an eine Ritter Sport Schokoladentafel. Ich habe noch genügend Zeit kostengünstig, einen kleinen Imbiss einzunehmen und an Gesprächen mit Bekannten und Unbekannten teilzunehmen.

 

Bei der 3. Auflage der vom TSV Bad Staffelstein durchgeführte Sportveranstaltung werden neben den Läufern auch Nordic Walker am Start sein. Insgesamt sind ca. 1000 Halbmarathonis und ca. 360 Marathonis am Start, am Ziel sind aber leider nicht alle angekommen. Beträchtlicher Ausfall – Aussteigerraten von ca. 8% beim Marathon und ca. 15% beim Halben.

 

Die Gründe: im Laufe des Tages  wird es temperaturmäßig einen Vorgeschmack auf den Sommer geben (weit über 20° Celsius), weite Teile der Laufstrecke sind unbeschattet und fast 700 Höhenmeter sind auf der Marathonstrecke zu bewältigen. Trotzdem wird die diesjährige Finisherliste insgesamt 284 Marathonis ausweisen  – beachtlich, mehr als im Vorjahr, so  können sich die Veranstalter vom allgemeinen Trend absetzen.

 

Grob gesehen kann der Marathonlauf in zwei Hälften eingeteilt werden die nicht unterschiedlicher sein können. Die ersten 21 Kilometern sind von recht deftigen Anstiegen gekennzeichnet mit den drei Highlights Kloster Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg. Der zweite Teil geht dann eher bergab oder verläuft flach.

 

In diesem Jahr wurde der Start um einige 100 vorverlegt aufgrund von Baustellen im Ortskern. Gut durchdacht gibt es für die unterschiedlichen Wettbewerbe zeitversetzte Starts. Kurz vor 9.00Uhr – nach dem Startschuss vom Landrat – geht es los auf die Marathonstrecke.

 

Nach einigen hundert Metern haben wir die 12000 Einwohner zählende Stadt hinter uns gebracht, eben und flach geht es auf einer asphaltierten Strasse weiter, bis wir nach ca. 2 km die erste Berührung mit dem Main haben. Kloster Banz, das erste kulturelle Highlight auf der Strecke, erreichen wir nach ca. 6 km, nachdem wir noch einmal 150 Höhenmeter geschafft haben.

 

Der Lauf durch die Laubwälder macht mir großen Spaß. Waldmeister, Maiglöckchen und vereinzelt auch noch Schlüsselblumen verbreiten angenehme Düfte. Zusammen mit dem Trillern und Zwitschern der Vögel ergibt sich ein unbeschreibliches Ambiente – einfach herrlich.

 

Auch der Weg zum zweiten Highlight, die Vierzehnheiligen, ist nicht einfach und mit saftigen Anstiegen verbunden – 300 Höhenmeter sind es,  bis wir die im 18. Jahrhundert erbaute Basilika erreichen. Auch die nächsten Kilometer geht es durch Laubwälder und wieder können wir die Natur intensiv genießen.

Die sehr milden Temperaturen (die Meteorologen sprechen von dem mildesten April seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen, Rekordernten bei der Erdbeerernte werden vorhergesagt),  lassen uns in Hülle und Fülle ein wahres Blütenmeer in allen Farben auf Schritt und Tritt erleben.

 

Bei Kilometer 19 haben wir den letzten Anstieg zum höchsten Punkt vor uns. Auf 540 Metern über NN sind wir nun auf dem Staffelberg. Der Anstieg war nicht leicht auf dem sehr steinigen und rutschigen Untergrund. Herrliche Aussichten auf die prächtig blühende Landschaft und das 260m tiefer liegende Maintal sind der Mühen Lohn.

 

Eine kleine Erfrischung auf der höchsten Verpflegungsstelle, und schon geht es im Gegenverkehr weiter. Die erste Streckenhälfte habe ich nach fast 2h :20 min hinter mich gebracht. Der zweite Teil wird wohl schneller – Passagen am Main entlang, viele kleine schmucke Dörfer im herrlichen Blütengewand lassen die Zeit wie im Fluge vergehen.

 

Die letzten Kilometer führen nochmals durch recht profilierte Feldwege. Die tieefen Furchen erschweren den Lauf erheblich. Ich bewundere die zahlreichen Angler an den Mainauen – welche Ruhe muss in diesen Menschen inne wohnen.

 

Am Schluss kommt noch etwas Irritation auf. Tatsächlich hat da so ein kleiner Schelm zweimal das Kilometerschild 37 aufgestellt, also bei KM 37 und Km 38, ebenso ist der Kilometer zwischen Km 39 und Km 40 nicht richtig, denn den bin ich mit Sicherheit nicht unter 4 Minuten gelaufen.

 

Am Ende sind noch einige 100 Meter durch den Kurpark zu laufen. Dort versammeln sich zahlreiche Menschen bei Kaffee und Kuchen und genießen die Sonne. Wir passieren eine Unterführung und erreichen das Stadion, noch eine halbe Runde und das Ziel ist  nach knapp 4h:30min erreicht. Ich erhalte meine Medaille und einen Bierkrug und bin zufrieden. Die Vorjahreszeit habe ich gut gehalten und dies, obwohl ich viel lieber in der Kälte und im Regen laufe.

 

Fazit:

Eine rundum gelungene Veranstaltung in einer beeindruckenden Kulturlandschaft. Genau das Richtige für alle Landschaftsläufer zu Beginn in eine neue Laufsaison. Ebenso wird auch an die Benachteiligten in unserer Gesellschaft gedacht, zwei Euro der Marathonstartgebühr und ein Euro der Nordic Walking Gebühr fließen in die Fanconi–Anämie–Hilfe und damit einem guten Zweck zu.

 

Gutes Preisleistungsverhältnis – gute Versorgung, viele Verpflegungsstellen, T-shirt, Bierkrug, Medallie sowie Eintrittskarte für das Schwimmbad

 

Informationen: Obermain-Marathon
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