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Laufberichte

Bergfest auf dem Staffelberg

09.04.06

Auf Berge laufen ist schon so eine Sache...

 

... der eine mag sie – der andere nicht. Aber beide werden am Gipfel mit einer herrlichen Aussicht belohnt.

 

Bad Staffelstein ist eine Kleinstadt im bayerischen Oberfranken, die von schöner Landschaft, dem so genannten "Gottesgarten am Obermain", umgeben ist. Hier sind viele Sehenswürdigkeiten, wie die von Balthasar Neumann erbaute Basilika Vierzehnheiligen oder das Schloss Banz. Seit der Eröffnung des Thermalbads "Obermain-Therme" in Staffelstein im Jahr 2001 bekam die Stadt den Titel Bad hinzugefügt. Sie ist eines der größten Publikumsmagnete der Region und wird auch von weit angereisten Gästen besucht. 

 

Das Landschaftshighlight der Region ist zweifelsohne der Staffelberg, den es beim 2. Obermain-Marathon zu „besteigen“ galt und auf dem der Lauf sein Bergfest hatte. Der markante, weithin sichtbare Staffelberg ist ein Zeugenberg, der der Fränkischen Alb vorgelagert ist. Er erhebt sich südöstlich der Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels 280 Meter über dem Maintal. Der Staffelberg ist mit seinen ca. 540 Metern über NN eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Seine Besonderheit verdankt der Berg seinem Hochplateau. Ein spätgotischer Kirchenbau wurde im Bauernkrieg von 1525 zerstört. Unter Verwendung der Ruine wurde die Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg neu erbaut und 1654 eingeweiht. Neben der Kirche wohnten von 1696 bis 1929 Eremiten.

 

Die Startunterlagen konnten die Teilnehmer am Samstag oder Sonntag in der Adam Riese-Halle abholen. Ich bekam meine Starunterlagen am Sonntag, da ich in der Nacht angereist war. Die Halle war sehr groß, sodass kein Gedränge aufkam. Nachdem ich meine Startunterlagen erhielt und für den Zeitmesschip eine Kaution von 5 € hinterlegte, holte ich mir mein Funktionsshirt ab, welches in der Organisationsgebühr enthalten war. Nach einem kurzen Plausch mit befreundeten Läufern ging ich zum Auto zurück und bereitete mich auf den Lauf vor. Der Himmel  war bedeckt, aber es war angenehm warm für die Jahreszeit. Trotzdem überlegte ich, ob ich regenfest laufe oder nicht. Ich entschied mich für die wetterfestere Version, da ich in dieser Bekleidung Platz für Fotoapparat, Taschentücher, Schlüssel und MP3-Player hatte. 

 

Unweit der Adam Riese-Halle und den Parkmöglichkeiten war das Rathaus Bad Staffelstein, von dem aus der Start um 9.00 Uhr erfolgte. Davor führte der Sprecher noch ein kurzes Interview mit Achim Heukemes (Rekordhalter Europa- und Australienquerung) und Sigrid Eichner, die ihren 1.105 Marathon bestritt.

 

Die Strecke führte uns gleich nach dem Start aus dem Ort hinaus und nach drei Kilometern flacher Straße folgte ein drei Kilometer langer Anstieg auf das 200 Meter höher gelegene Kloster Banz. Auf dem Berg und an dem Kloster angekommen, stärkten wir uns am ersten Verpflegungspunkt und genossen die tolle Aussicht auf Bad Staffelstein. Von dort aus sahen wir den Staffelberg, der dem Tal gegenüber liegt. Sehr schön auf der einen Seite – anstrengend auf der anderen, da wir gleich auf dem Scheitelpunkt des Berges wieder die 200 Meter bergab liefen, um auf  der andere Talseite auf den Staffelberg zu gelangen.

 

Wieder im Tal angekommen, liefen wir über das Wehr in Hausen auf die andere Flussseite. Nach elf Kilometern erfolgte für drei Kilometer der zweite große Anstieg der Strecke, der auf einem Ausläuferkamm des Staffelberges zum Staffelberg führte. Auf dem 250 Meter höher gelegenen Kamm angekommen, liefen wir zum Staffelberg. Hier mussten noch einmal 80 steile Höhenmeter überwunden werden, um einen genialen Rundblick über die Region zu erhalten. Auf dem Staffelberg war zudem die Halbmarathonmarke und somit Bergfest des 2. Obermain-Marathons. Nach 650 positiven Höhenmetern in der ersten Hälfte folgten 650 negative in der zweiten Hälfte und damit war das Gröbste überstanden. Dafür wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt.

 

Da die Strecke auf dem Kamm eine Pendelstrecke war, liefen wir die vier Kilometer wieder zurück, um am Ende des Kamms in die entgegen gesetzte Richtung zu laufen, aus der wir gekommen waren. Wir liefen dann wieder Richtung Staffelstein, aber nur in Richtung, da wir kurz vor Staffelstein noch mal einen Schlenker um eine kleine Seenkette mussten. Die letzten Kilometer waren sehr abwechslungsreich, da wir immer wieder durch kleine Dörfer liefen, wo uns Anwohner mit Getränken, Obst und Riegel versorgten.

 

Nach knapp 42 Kilometern kamen wir im Stadion an, wo wir die letzten Meter des Marathons auf der Tartanbahn liefen. Hier empfingen uns Cheerleader mit tosendem Beifall und mehrere junge Frauen standen mit Medaillen bereit. Im Ziel konnten die Läufer einen Bierkrug in Empfang nehmen und ihn von der Leikeim-Brauerei mit Bier füllen lassen. Das Stadion befindet sich gegenüber des Parkplatzes der Adam Riese-Halle, in der auch die anschließende Siegerehrung stattfand.

 

Fazit: Es war ein sehr schöner Marathon, bei dem sich auch eine weite Anreise lohnt. Der Lauf bietet eine tolle Aussicht, eine abwechslungsreiche Umgebung und zum anderen ein perfekte Organisation, die keine Wünsche offen lässt. 

 

Teilnehmer:

Marathon: 280
Halbmarathon: 800
Teilnehmer aller Wettbewerbe:  1.800

 

Streckenbeschreibung:

Rundkurs; zwei Berge sind in der ersten Marathonhälfte zu bewältigen mit insgesamt 650 Höhenmetern. Der Belag wechselt zwischen Asphaltstraßen und befestigten Wegen.

 

Gratifikation:

Urkunde, Funktionsshirt, Medaille und Tonbierkrug (500ml)


Drumherum:

Elektronische Zeitmessung – 5 € Pfand für den Transponder; Duschen und Umkleidemöglichkeiten in der Adam Riese-Halle; Parkmöglichkeiten zwischen der Adam Riese-Halle und dem Zieleinlauf sind ausreichend vorhanden.

 

Verpflegung:

Zehn Verpflegungspunkte: Cola,  Iso, Apfelschorle, Wasser, Äpfel, Bananen  und Corny's

 

Informationen: Obermain-Marathon
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