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Laufberichte

Rock'n Roll Marathon Lissabon

02.10.16 Special Event
 

Neu ist hier auf der Festung, dass man die schöne Aussicht mit einem Gläschen edlen portugiesischen Weins auch kulinarisch verbinden kann. Wäre nicht der Eintritt und der etwas überhöhte Preis für ein Gläschen ein Hemmschuh, ich könnte mir gut vorstellen, dass dann auch Einheimische sich ein Stelldichein geben würden – so aber sind es nur die Touristen. Läufer sollen sich vor einem Marathon nicht bei überlangen Besichtigungen verausgaben, steht im Lehrbuch, doch kaum einer hält sich daran. Das mag damit zu tun haben, dass routinierte Läufer auch rasch regenerieren und Bummelspaziergänge von 10 km am Tag davor nicht als körperliche Zusatzbelastung empfunden werden.

Es ist inzwischen schon 13 Uhr, ich spaziere hinunter in die Altstadt zur Rua Santa Justa, wo sich die Touristen um die Metrostation Baixa-Chiado drängen. Hier in der Nähe ist der Elevador de Santa Justa, 1902 errichtet und der am meisten frequentierte Aufzug mit Holz vertäfelten Kabinen in Lissabon – er verbindet die Unterstadt (Baixa) mit Chiado und Bairro Alto (Oberstadt).

Mein Ziel ist aber nicht die Oberstadt, sondern ich will zum Turm von Belem raus. Am bequemsten geht dies mit der Tram 15. In der Nähe Metrostation Rossio warten Scharen von Touristen brav in einer langen Schlange aufgereiht auf eine der gelb angefärbten Nostalgiestraßenbahnen, die gezielt zu historischen Plätzen in der Altstadt und auch weiter hinaus fahren. Zugpferd ist die Tram 28, die durch verschiedene Bezirke Lissabons fährt und man so einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Kathedrale Sé Patriarcal, die Basílica da Estrela und den Jardím de Estrela zu Gesicht bekommt. Eigentlich muss man lachen, denn die schmucken, jahrzehntealten Electricos bieten so wenig Platz, dass die Touristen wie die Hühner in Legebatterien dichtest gedrängt nebeneinander stehen, einige schieben den Kopf durch die geöffneten Fenster, um nach Luft zu schnappen.

Ich ergattere einen Sitzplatz in der mit zwei Waggons fahrenden Linie 15E. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten. Der Stadteil Belem ist ein wichtiger Touristenhotspot, denn allerlei bedeutende Bauwerke sind hier konzentriert. Ich suche das wegen Renovierungsarbeiten leider eingerüstete Denkmal der Entdeckungen (Padrão dos Descobrimentos) auf, das im Jahr 1960, zum 500. Todestags Heinrich des Entdeckers, enthüllt wurde. Diese Skulptur zeigt zu Ehren der Entdecker früherer Zeiten 33 wichtige Persönlichkeiten wie z.B. Vasco da Gama, Pedro Álvares Cabral, Ferdinand Magellan, Bartolomeu Dias u.a. Am Fuße des 52 Meter hohen Monuments aus Beton befindet sich das große Windrosen-Mosaik mit einer Weltkarte im Zentrum, auf der die Orte portugiesischer Entdeckungen verzeichnet sind.

Ich setze mich für eine Weile auf den Betonkai am Tejo und schaue einer Segelregatta zu. Die Ponte de 25 Abril und Cristo Rei Statue sind kaum einen Kilometer entfernt. Ein Motiv zum Knipsen bietet ein vom Hafen in der Innenstadt über den Tejo in den Atlantik auslaufendes und nun unter der Hängebrücke durchfahrendes Kreuzfahrtschiff von TUI Cruises. Da überkommt einem ein wenig das Fernweh.

Nun spaziere ich am Kai entlang inmitten Hunderter Ausflügler zum ca. 1 km entfernten 35 m hohen Torre de Belém aus dem Jahre 1521. Er ist einer der wenigen Bauten, die das große Lissabonner Erdbeben von 1755 überstanden haben. 1910 wurde das Bauwerk zum nationalen portugiesischen Denkmal erklärt, heute zählt der Turm gemeinsam mit dem nahen Kloster Mosteiro dos Jerónimos, zu dem ich nun hinüber spaziere, zum UNESCO Weltkulturerbe.

Das Mosteiro dos Jerónimos gilt als bedeutendster Bau der Manuelinik und beherbergt die Sarkophage von Vasco da Gama, Luís de Camões und mehrerer portugiesischer Könige. Man könnte hier stundenlang verweilen, doch ich muss in die Stadt zurück, um noch einige Einkäufe zu tätigen. Wie so oft, werde ich mir für morgen früh mein Frühstück selbst zusammenstellen müssen – das Hotel Nacional macht keine Ausnahme.

Ich steige am Praça do Comércio (Platz des Handels) aus der Tram aus. Hier ist ein weiterer Hotspot. Wer aus der Rua Augusta kommt, tritt durch einen prächtigen Triumphbogen auf den großen Platz mit Sicht auf den Tejo, der umrahmt ist von Palästen und in dessen Mitte sich das Reiterstandbild König José I befindet. Einst war hier der Knotenpunkt des Handels mit Reedereien, Werften und Verwaltungsgebäuden. Nach dem Erdbeben im Jahre 1755 wurde die Innenstadt von Lissabon nach Plänen von Marquis von Pombal u-förmig mit Öffnung hinunter zum Fluss umgestaltet und wiederaufgebaut. Jetzt um 19 Uhr 30, knapp vor Sonnenuntergang, ist Partystimmung angesagt – eine Musikgruppe spielt am Ufer des Tejo, Leute tanzen. Wir werden hier morgen über den Platz laufen.

 

Der Marathon

 

Tagwache ist um 5 Uhr 30, mein Frühstück mache ich mir selbst. Alle drängen an der Metrostation – und dass die Startnummer als Ticket funktioniert, erweist sich als frommer Wunsch. Ich ergattere im 7 Uhr-Zug nach Cascais einen Sitzplatz, Hunderte stehen auf engstem Raum. Einige schwitzen jetzt schon – im Zug ist es heiß, draußen herbstlich frisch. Der Marathon hat eine internationale Dimension, das hört und sieht man. Ein etwas gesetzterer Pole um die Sechzig mit einem Shirt in den nationalen Farben rot-weiß steht neben mir, er hat vor, unter 4 Stunden zu finishen. Sein Sohn mutet sich eine Zeit um 3 Stunden zu. Da kriege ich Neidgefühle.

 

 

Vom Zugbahnhof in Cascais, einer kleinen Stadt, ca. gut 20 km von Lissabon an einer sandigen Bucht am Atlantik gelegen. eilen wir zum Start. Es ist bereits 8 Uhr 10, die meisten müssen noch ihren Kleidersack deponieren. Für einen Kaffee in einem der wegen des Marathons frühzeitig geöffneten Lokale bleibt keine Zeit mehr. Heute laufe ich wieder einmal im schicken M4Y-Dress, in der Stadt des Lichts (wegen der vielen reflektieren Fliesen) ist Transparenz ein Gebot und „Amtskleidung“ nicht anmaßend.

Auf Kommando klatschen die meisten Teilnehmer mit erhobenen Händen den Start ein. Eine vor mir stehende Damengruppe vom Ultralaufteam Gols erinnert mich daran, dass auch ich aus Österreich komme. Nach vorne für ein paar gute Schnappschüsse der Elitegruppe komme ich wegen der Absperrung nicht.

Ich stehe in der Zielgruppe 4:30 neben zwei Zugläufern, als es losgeht. Mit 2 ½ Minuten Verzögerung passiere ich die Matte – die Zeit wird über einen hinten auf der Startnummer angebrachten Chip gemessen, wie dies heutzutage fast die Regel ist. Schon beim Fußweg vom Bahnhof zum Start fiel mir auf, dass auch hier in Cascais Steigungen die Regel und nicht die Ausnahme sind. Die Av. Republica steigt um ca. 20 Höhenmeter auf dem ersten Kilometer an, dann geht es in einer langen Schleife zurück leicht absteigend in Strandnähe. Vorbei am Fünfstern-Hotel Cascais Miracem bekommt man einen guten Eindruck vom Ambiente mit der schönen Bucht und den Bauwerken wie der Fortaleza da Nossa Senhora da Luz entlang der Rennstrecke in der Stadt. Im Nu sind 3 Kilometer gelaufen, jetzt steigt der Kurs wieder an – es geht hinauf zur für den Verkehr gesperrten N6.

 

 

Ich spreche einen Kollegen an, der mit einer rumänischen Fahne läuft. Den Marathon in Arad kennt er nicht, er würde gerne kommende Woche in Bukarest dabei sein, aber er denkt, dass er es körperlich nicht schaffen wird. Ich ziehe an ihm vorbei, die Steigungen empfinde ich noch nicht als Erschwernis. Eine Gruppe Spanier ist gemeinsam nach Lissabon gekommen, um hier den Marathon  zu laufen – wie der Aufdruck „junto vamos por Lisboa a correr!“ auf der Rückseite des Shirts verrät.

Bei der ersten Versorgung gibt es Wasser in kleinen Plastikflaschen. Einige Kollegen kämpfen auf dem Anstieg in die Ortschaft Monte do Estoril jetzt schon nach 5 km, leicht wird der Marathon gewiss nicht, aber die Kulisse ist grandios. Das Gegenlicht für den Fotografen hingegen schwierig zu meistern.

Die sonst stark befahrene Küstenstraße ist mittels Pylonen halbseitig gesperrt, wegen der Abschüssigkeit nach rechts laufe ich den engen Kurvenradius und muss hie und da einem Einsatzfahrzeug ausweichen – meistens sind es Fotografen auf Motorrädern oder der Notarzt auf einer lauten Quadmaschine. Die Strände hier in Estoril wirken sehr gepflegt, das kann man auch beim Vorbeilaufen erkennen. Doch zum Baden ist der Atlantik wenig einladend, eher zum Surfen. An diesem Sonntag bei strahlendem Sonnenschein sind jetzt gegen  9 Uhr 30 bereits zahlreiche Strandbesucher anzutreffen, die uns zuwinken. Wir kommen zur 10 km-Marke, 64 Minuten zeigt meine Uhr. In Anbetracht der Steigungen eine an die Verhältnisse angepasste Laufzeit.

 

 

Als wir uns Santo Amaro nähern, sind 14 km erreicht. Der Sandstrand dürfte an die 500 m lang sein, es stehen auch zahlreiche Zuschauer am bautechnisch durch eine Leitschiene abgesicherten Gehsteig und applaudieren. Und eine Band spielt für uns auf –schon die zweite Musikgruppe, die der Bezeichnung Rock’n Roll Marathon gerecht zu werden versucht. Just knapp vor 15 km folgt wieder ein langer Anstieg, den ich im langsamen Tempo bewältige. Sollte ich den Halben nicht unter 2:20 schaffen, werden sich 5 Stunden schwer ausgehen. Aber daran denke ich nicht, denn die Laufstrecke ist einfach zu schön. Bei 6 Stunden Öffnungszeit kann man den Marathon hier wirklich genießen.

Bald führt der Kurs von der N6 weg auf eine Schotterstraße entlang der Küste. Hier wurde der Strand verbreitert bzw. mit großen Steinen eine Böschung gegen die Wellen geschaffen. Zur Untermalung der sonst schönen Strecke hat man linkerhand des die Straße von der Bahnlinie trennenden Zaunes die Fahnen der teilnehmenden Nationen über eine Distanz von gut einem Kilometer angebracht. Natürlich ist auch die österreichische dabei – schon wegen der hübschen Mädels vom Golser Ultralaufteam, die am Start alle einen sehr fitten Eindruck machten. Die gesamte Gruppe dürfte inzwischen weit vor mir liegen.

Wir erreichen die 20 km-Anzeige, wo sich wieder eine Labestation befindet. Bisher wurde zumeist nur Wasser ausgegeben, bei Kilometer 10 und nun hier gibt es auch Powerade in Bechern.

Mit David aus London – „Running for the Babys“ steht auf seinem Shirt– komme ich ins Gespräch, als ich ihn knapp vor dem Halbmarathondurchlauf einhole. Ob seine, kerngesunde oder hoffentlich nicht fremde und noch dazu kranke Babys gemeint sind, kann er mir nicht erklären. Er spricht nicht das wohlklingende British English wie HRH Prince Charles, sondern Cockney-Slang, den man zwar in einigen Songs der Rolling Stones auch vorfindet, aber einfach überhört, weil man ihn nicht versteht.

Jetzt sieht man schon die Kraftanstrengung einigen Kollegen an, die der Marathon ihnen auf den Steigungen abverlangt hat. Die Cool-Station nahe Belem kommt ihnen gerade recht – ich verzichte auf den Durchlauf unter dem Sprühregen, weil ich mir die Schuhe nicht nass machen will  – nur allzu leicht entstehen mit nassen Socken Reibblasen.
An der Versorgungsstelle ca. bei Kilometer 22,5 werden nun Orangen und Bananen ausgegeben – die Läufer drängen darauf zu. Mir ist diesmal die Zeit wichtiger, ich greife nach zwei Orangenstücken und versuche im langsamen Tempo zu essen. Daneben spielt Subic Bay auf, Rock Musik ist das keine, nur laut.

Wir nähern uns dem Turm zu Belem – eigentlich müsste es Bethlehem lauten – die Portugiesen haben dies einfach in ihrer Sprache verkürzt. Ein paar fittere Läufer schließen von hinten auf, aber ich konnte bisher meine Position ganz gut halten. Trotzdem werde ich kämpfen müssen, um unter 5 Stunden zu bleiben. Ich laufe mit 2 ½ Minuten Guthaben auf die Bruttozeiten auf die Matten zu, mal sehen, ob dies ein Vorteil ist.

Gestern stand ich auf der die Eisenbahntrasse und die N6, auf der wir laufen, überquerende Brücke und habe die Einfahrtsstraße Richtung Zentrum fotografiert, heute laufe ich unter der Brücke durch und knipse in die andere Richtung, auch um zu sehen, wie die Verfolger so vorankommen. Mein Sightseeing-Programm habe ich gestern tlw. schon absolviert – rechts über die mit einem Zaun gut abgesicherte Bahnlinientrasse das eingerüstete Seefahrerdenkmal, links den Gebäudekomplex des Mosteiro dos Jerónimos, in dem auch einige Museen untergebracht sind. Bald sind die 25 km erreicht. Das Augenmerk der Läufer gilt der immer näher rückenden Ponte de 25 Abril.  So mancher bleibt stehen und macht ein Selfie.

 

 

Das Teilstück der N6 trägt den Namen Av. Brasilia und ist im Vergleich zu den langen Anstiegen auf den ersten 15 Kilometern angenehm flach, doch wie man so erlebt, beginnt der Marathon ja erst bei Kilometer 30 oder 35. Ich wundere mich, dass von hinten nichts nachkommt und ich dafür auf Kollegen auflaufe, die bereits im Gehtempo unterwegs sind. Nach Kilometer 27,5 werden Gels verteilt – ziemlich dünnflüssig, sodass man den Energieschub nicht mit Wasser runterspülen muss.

Nahe dem Knotenbahnhof Cais do Sodre, wo wir heute Morgen in den Zug nach Cascais eingestiegen sind, befindet sich die 30 km Anzeige. Ich bin leider auch langsamer geworden. 3:29 zeigt die Uhr an. Mit 3:20 für 30 km ist eine Zeit unter 5 Stunden für mich zu schaffen, sonst wird’s knapp.

Als ein Höhepunkt des Marathons wird der Abstecher in die Altstadt von Lissabon beschrieben. Kilometer 31 befindet sich am Beginn des Praça do Comércio. Von hier geht es nun leicht ansteigend nach Norden, vorbei am Elevador de Santa Justa, dem Praca Dom Pedro IV weiter zur Metrostation Restauradores. Der Kurs dreht nun um 180 Grad, 32 km sind geschafft. Wir laufen wieder in Richtung Handelsplatz am Tejo. Obwohl es schon nach 12 Uhr mittags ist und die Glocken läuten, sind wenige Passanten unterwegs. Auch echte Zuschauer, die auf Angehörige warten, sieht man kaum.

Hier auf der nun im Gegenzug abfallenden Strecke komme ich schneller voran und hole so gut ein Dutzend Läuferinnen und Läufer ein. Ich spüre gewisse Reserven, vielleicht macht sich das Gel positiv bemerkbar? Der Kurs verläuft dann wieder in östliche Richtung wie schon seit dem Beginn des Marathons. Dann der Passagierhafen für Kreuzfahrtschiffe. Und siehe da, die von Phönix-Reisen gecharterte Arkania hat hier angelegt. Im Gegensatz zu den ganz großen schwimmenden Fünfstern-Hotels bietet der deutsche Kreuzfahrtveranstalter Phönix mit seinen kleineren Schiffen auch viele Destinationen an, wo die großen nicht anlegen können – außer sie bleiben auf Reede.  

Mein Ziel, die 35 km noch unter 4 Stunden zu erreichen, geht nicht auf – schon bei der 34 km-Tafel zeigt mein Display 4:01 an. 8 Kilometer gleichmäßig in einer 7er-Zeit zu laufen, wird schwer zu schaffen sein. So ab Kilometer 34 befinden sich unter uns auch die allerletzten Nachzügler des Halbmarathons, der von der Vasca da Gama-Brücke gestartet wurde und in Richtung Zentrum nach Westen führt. Das Ziel liegt auch in der Nähe des Parks der Nationen. Als  Ansporn für die müden Läufer spielt bei Kilometer 39 die Camara Municipal de Losboa, eine Frauenband, für uns auf.

 

 

Die letzten Kilometer des Marathons führen auf leicht ansteigendem Terrain. In einer 180 Grad-Wende geht es in die Zielgerade entlang der Alameda dos Ocenanos. So knapp vor dem Ziel gebe ich meine Taktik des Walk & Run auf, wegen der vielen Zuschauer, die das falsch interpretieren würden – vor dem Ziel gibt man noch einmal alles, wenn man kann. Leider geht sich eine Zeit unter 5 Stunden wieder knapp nicht aus – ich finishe mit 5:04:54, netto um 5:02.

Die Medaille, die man mir umhängt, habe ich schon auf der Expo bestaunt, sie sieht sehr gut aus und wirkt auch gediegen. Je nach der Bedeutung des Laufes hier in Lissabon hat der Veranstalter auch die Größe der Medaillen fertigen lassen – die Halbmarathonis, die nicht auf unserer Strecke eingelaufen sind, bekommen eine kleinere,  die Starter beim Minimarathon über 5 km eine noch kleinere.

Wie bei den ganz großen Marathons stehen mehrere Fotografen für ein professionelles Zielfoto vor einem passenden Hintergrund-Sujet bereit. Wer sich in die Schlange stellt, hat die Möglichkeit, sich professionell massieren zu lassen. Beim Verlassen des Zielbereiches wird ein Stäbchen-Eis mit einem Schokoüberzug verteilt, zudem kann man sein Goodie-Package entgegennehmen. Jetzt um 13 Uhr 30 nachmittags ist es in der Sonne schon zu heiß geworden, daher setze ich mich auf eine schattige Bank im nahen Park und konsumiere alles auf, was sich im roten Sack befindet.

 

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Mein Fazit

 

In Gedanken lasse ich den 4. Rock’n Roll Marathon hier in Lissabon Revue passieren. Ganz toll finde ich die Strecke, die ca. 13 Kilometer am Meer entlang führt. Die vielen langen Steigungen auf dem ersten Drittel des Marathons sind nur dann ein Handicap, wenn man wie ich ein reiner Sammler geworden ist, der jede Woche irgendwo läuft – um des Dabeiseins willen und auch für die eigene Statistik.

Über die Versorgung kann man nicht klagen. Statt Tausende zerknüllte Trinkbecher haben die Aufräumer halt Plastikflaschen von der Fahrbahn vor Wiederaufnahme des Verkehrs zu entsorgen.

Das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis ist hervorzuheben: Das schicke Adidas-Shirt und die Medaille übersteigen an ihrem reellen Wert gemessen die geringe Teilnahmegebühr von 50 Euro im Mittelwert. Mit einer Öffnungszeit von 6 Stunden wird in Lissabon auch langsameren Läufern ein Finish ermöglicht. Für mich ist dieser Lauf ein Highlight im Jahr 2016. Das wird mir noch deutlicher bewusst werden, wenn ich mich daran erinnern werde, wie schön es dort war.

„Obrigado, foi muito agradável!“


Siegerliste Männer:

1. Alfred KERING (KEN) -  02:10:27
2. Reuben KERIO (ETH) - 02:11:09
3. Seboka NIGUSSE (ETH) -  02:11:42

Reihenfolge Frauen:

1. Sarah CHEPCHIRCHIR (KEN) -  02:24:12
2. Brigid KOSGEL JEPCHESCHIR (KEN) -  02:24:44
3. Esther NDIEMA (KEN) - 02:31:39

3.520 Finisher, Letzter wird Grzegorz SROKA aus Polen mit 06:26:57

 

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