Am Sonntag (27.08.2023) triumphierte Victor Kiplangat aus Uganda als Sieger des Marathons bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest. Ein erfreuliches Ergebnis erzielten auch die DLV-Läufer Haftom Welday (Hamburger Laufladen) und Johannes Motschmann (SCC Berlin), die mit ihren Platzierungen zufriedenstellten.
Matthias Kohls, der Bundestrainer, hatte für Welday, einen 33-jährigen gebürtigen Äthiopier, und den 29-jährigen Motschmann mit Rang 35 und 50 gerechnet. Doch beide Athleten übertrafen die Erwartungen und lieferten eine starke Leistung ab. Welday hatte auf den letzten Metern noch Kraft für einen Spurt und erreichte in 2:11:25 Std. den 15. Platz, obwohl er in der Vorbereitung einige Probleme und während des Rennens Magenbeschwerden hatte. "Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung und stolz darauf, für Deutschland zu starten. Platz 15 ist eine große Ehre. Mein großes Ziel ist Olympia", erklärte Welday im ZDF nach seinem insgesamt erst vierten Marathon.
Motschmann überquerte die Ziellinie nach 2:14:19 Std. als 26. Er hatte sich gut auf die Bedingungen eingestellt und war mit seinem Ergebnis zufrieden. Es sei sehr hart auf der Strecke gewesen, sein Ziel habe er aber klar erreicht und sei sehr zufrieden, sagte der gebürtige Hamburger.
Bis zur 25-Kilometer-Marke des Marathons behielt eine große Spitzengruppe von etwa 30 Läufern die Führung, darunter auch der deutsche Läufer Welday. Doch dann wurde es ernst, als afrikanische Läufer das Tempo anzogen. Kiplangat aus Uganda gab nach 30 Kilometern auf dem Heldenplatz alles und erhöhte das Tempo. Zunächst konnten sein Teamkollege Stephen Kissa sowie Titelverteidiger Tamirat Tola und Leul Gebresilase aus Äthiopien noch mithalten.
Doch auf den letzten Kilometern lief Kiplangat ein einsames Rennen bis ins Ziel, das er nach 2:08:53 Std. erreichte. Überraschenderweise sicherte sich der in Äthiopien geborene Israeli Maru Teferi im Zielspurt die Silbermedaille (2:09:12), während für Gebresilase in 2:09:19 nur Platz drei blieb. Tola, der Weltmeister von Eugene, gab auf.
Die hochgehandelten Kenianer kamen chancenlos ins Ziel: Titus Kipruto wurde Achter (2:10:47), für Timothy Kiplagat, Führender der Meldeliste und Dritter der Weltjahresbestenliste, blieb am Ende nur Platz 14 (2:11:25). Insgesamt schafften es nur 60 der 85 gestarteten Läufer bis zum Ziel. Zudem fehlten aufgrund bevorstehender großer Stadtmarathons im Herbst viele Stars der Läuferszene in Budapest. Kiplangat hat mit seiner beeindruckenden Leistung bewiesen, dass er zu den besten Läufern der Welt gehört.
Melat Kejeta aus Kassel errang am Samstag beim Frauen-Marathon nach einem beeindruckenden Lauf einen hervorragenden elften Platz. Die Medaillenränge wurden von drei afrikanischen Läuferinnen besetzt: Amane Beriso Shankule aus Äthiopien erreichte in 2:24:23 Stunden den ersten Platz, gefolgt von ihrer Teamkollegin und Titelverteidigerin Gotytom Gebreselasie mit einer Zeit von 2:24:34. Fatima Ezzahra Gardadi aus Marokko sicherte sich mit einer Zeit von 2:25:17 den dritten Platz.