marathon4you.de

 

Laufberichte

Mit über 6.000 auf Dresdens Straßen

23.10.05

Herrliche Blicke auf die barocke Silhouette Dresdens

 

Schritt für Schritt bewegen wir uns vorwärts im Leben. Der berühmte „erste Schritt“ ist sehr oft der Schwierigste - aber auch der Wichtigste. Denn dazu brauchst Du Mut und eine Vorstellung, in welche Richtung er führen soll. Unsere Schritte hinterlassen eine Vielzahl von Spuren auf dem Untergrund, den wir beschreiten, in unserem Leben und im Leben anderer. Jeder Schritt, jede Spur ist unterschiedlich- so wie die Menschen, welche die Spuren hinterlassen.

 

Über 6.000 Läufer und Läuferinnen hinterließen ihre Spuren auf Dresdens Strassen. Neuer Melderekord.


Nach meinen15 Tage Urlaub in San Fulgencio bei Alicante und lockerem Training in der Umgebung fuhr ich dann am letzten Urlaubstag den Freitag 21.10. mit der Bahn nach Dresden. Obwohl ja in der Nähe Braunschweig und Magdeburg auch Marathonläufe stattfanden, fiel meine Wahl auf Dresden, um mir diese Stadt noch näher anzuschauen.


Das tat ich ausgiebig bei herrlichem Wetter und 20 Grad. Nebenbei führte mich mein Weg noch zum Congress Centrum, um meine Startnummer abzuholen, Nudeln zu essen und die überraschend große Messe anzuschauen. Ich nutzte das auch gleich,  um mir neue Laufschuhe zu kaufen. Bei den Marathonmessen kann man ja immer ein Schnäppchen machen. Meine Alten liefen schon auf der letzten Rille und mussten nur noch den einen überstehen. Denn mit neuen  Schuhen wollte ich nicht gleich 42 Kilometer laufen.

 

So verging der Samstag auch ziemlich schnell.

 

Das Hotel Ibis hatte, wie auch eigentlich alle Hotels dieser Kette in Europa, für die Marathonis eine Zimmerbelegung am Lauftag bis 16:00 Uhr zu bieten. So konnten wir bereits in Laufkleidung den Kilometer zum Start marschieren. Das Wetter spielte auch noch mit. Milde Themperaturen ließen es zu, noch in sommerlicher Kleidung zu laufen.

 

10:00 Uhr der Start für alle zusammen, die 10km, dem Halbmarathon und Marathon. Gleich auf der Marienbrücke, die über die Elbe führt, feuerte uns die erste Sambaband an. Bei Km 2 ging es schon wieder über die Elbe, diesmal  über die Augustusbrücke auf den Schlossplatz, wo viele Zuschauer und schon wieder eine Sambaband die Läufer antrieben.

 

Am Terrassenufer entlang führte die Strecke weiter bis zur Albertbrücke, wo die 10 km-Läufer bereits von den anderen beiden Strecken abzweigten. Nach dem Käthe-Kollwitz-Ufer gelangten die Läufer auf die lang gezogene Fetscherstrasse, wo wieder einige Bands und Cheerleadergruppen für klasse Stimmung sorgten. Der Große Garten, Dresdens größter Volkspark, wurde nun durchquert, bevor man vorbei an der „Gläsernen Manufaktur“ zurück zur Fetscherstrasse gelangte. Die Striesener Straße führte uns wieder ins Stadtzentrum. Über eine Brücke liefen wir dann auf dem Radweg entlang der Elbe, dem sogenannten „Panoramaweg“, und hatten einen herrlichen Blick auf die barocke Silhouette Dresdens mit Frauenkirche Zwinger usw…

 

Noch einmal ging es über die Augustusbrücke. Dort war km 20 erreicht, und die Halbmarathonis durften jetzt rechts abbiegen zum Ziel. Für mich war noch die leicht veränderte 2. Runde fällig. Ich musste dabei nicht viel falsch gemacht haben, denn es ging mir gut und nach nur gut 2 Stunden Laufzeit machte ich mich auf die zweite Runde.

 

Nun  wurde immer dunkler und das Wetter schlug um. Aber auch Regen und Sturmböen und damit verbunden kühlere Themperaturen machten mir nichts aus. Trotz der widrigen Umstände standen immer noch viele an der Strecke, auch die Cheerleader und Bands munterten noch mal auf. Die Verpflegungsstellen waren reichlich bestückt, wurden gut genutzt ließen keine Müdigkeit aufkommen.

 

Dann war ich zum dritten Mal auf der Augustusbrücke und km 41 war erreicht. Jetzt konnte ich auch rechts abbiegen und über den Schlossplatz am Landtag vorbei Richtung Ziel vorm Congress Centrum laufen. Der Ansager, der die ganzen Stunden vorher die Leute im Zielgebiet unterhalten hatte, sagte mich an. Die Stimme kannte ich doch. Richtig, es war der vom Bremerhaven Marathon. Anscheinend wird er für solche Veranstaltungen gebucht. Dann  werde Ihn wohl noch öfter sehen. Kurzer Wink zu ihm und Zieleinlauf nach 4:14:59 Std.

 

Dann wurde wie immer Medaille in Empfang genommen, die hier von Japanern, die eigentlich sonst nur fotografieren, verteilt wurden.

Zufrieden mit mir und der Zeit und der ganzen Veranstaltung lief ich langsam den einen Kilometer zum Hotel zurück. Dort erwartete mich auf dem Zimmer eine schöne heiße Dusche und ich konnte anschließend meinen Zug noch locker erreichen. Mit Umstieg in Leipzig war ich pünktlich zu Kerstins Feierabend in Hannover. Sie arbeitet ja wie ich auch dort und nahm  mich mit in unsere Heimat Heyersum. Das war nun mein 183. Marathon,  und einige sind für dieses Jahr noch geplant. So kann ich wohl den 200. im nächsten Jahr planen.

 

Diesen schlauen Satz habe ich mal aufgegriffen: es gibt keine Laufsucht, es gibt nur die ewige Suche nach Lauferlebnissen und entsprechenden Laufmöglichkeiten.

 

Irgendwie ist alles wie ein Traum. Dass ich mit meiner Leukämie so viel laufen kann, ja, dass ich noch lebe, ist ein Wunder. Die Medizin hat große Fortschritte gemacht und dafür bin ich unendlich dankbar. Seit von der Spritzentherapie, die mich müde machte und mir das Laufen erschwerte, auf neu entwickelte Tabletten umgestellt wurde, geht es mir viel besser und ich laufe mich immer näher an die 4 Stunden-Marke heran. Trotzdem bereiten mir die regelmäßigen Untersuchungstermine immer wieder Unbehagen. Beim nächsten Termin in der MHH wird mir wieder, wie jedes Jahr, Knochenmark entnommen. 

 

Informationen: Dresden Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteFotodienst HotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024