Ich stimme mich mit André ab, dass ich zu Halbzeit rausgehe aber bis dahin weiter mit die Pace mache und die Läufer motiviere.
Über eine sanfte aber längere Steigung kommen wir nach Unterfürberg, meine Achillessehne hat schon lange die weiße Fahne ausgepackt. Aber da müssen wir jetzt noch durch, es sind ja nur noch 5 Kilometer. Der Stadtteil Hardhöhe ist erreicht und wieder geht es bergan, ich kann schon die Schreie von links unten hören.
Doch kurz danach können wir, besonders meine Achillessehne, aufatmen, denn es geht wieder bergab hinunter ins Tal der Regnitz. Wir überqueren die Regnitz und stoßen auf die Volksläufer, die eine Stunde nach uns gestartet sind. Die Strecke ist nun richtig voll und wir müssen aufpassen, dass wir neben unserer Pace auch auf die zahlreichen Läufer, die langsamer als wir unterwegs sind, Acht geben.
Am Standrand von Fürth entlang des Ufers der Regnitz führt uns unsere Reise zum Showdown in die Innenstadt von Fürth. In der Fußgängerzone wartet noch ein Belag aus Kopfsteinpflaster auf uns. Genau das „Richtige“ für mein geschundenes Fahrwerk.
Im Zielbereich werden die Marathonis rechts zur zweiten Runde und die Volksläufer, Halben und Abbrecher nach links geleitet. Große Tafeln und zahlreiche Helfer sorgen dafür, dass jeder die richtige Einflugschneise trifft.
Ich nehme den linken Kanal, verstecke verschämt den Zugläuferballon und verabschiede mich von André. Er macht einen tollen Job und kommt später Just-In-Time im Marathon-Ziel an.
Im Ziel werden zunächst die Zeitmesschips abgenommen, bevor jeder Finisher eine Medaille bekommt. Habe ich die heute verdient? Eher nicht.
Kurz danach folgt die Zielverpflegung, die aber dem Ansturm der Läufer nicht gewachsen ist. Sardinen haben in ihrer Dose mehr Platz, als die ganzen Läufer, die sich ins Getümmel wagen, um was zu essen und zu trinken zu bekommen. Ich schnappe mir ein alkoholfreies Weißbier und mache mich umgehend zu meinem Auto auf, um den verräterischen Luftballon und das T-Shirt loszuwerden.
Inkognito wage ich mich wieder in den Parc Fermé, um meine Tasche abzuholen. Ein Shuttlebus führt uns zu den Duschen in einer nahegelegenen Sporthalle, die erfrischend kühl sind. Verbrühen ist hier und heute ausgeschlossen.
Mein Fazit:
Die Organisation war wieder mal top. Die Streckenführung ist gut gelungen, das Konzept, die Marathonis nach einem Halbmarathon zweimal auf die Volkslaufstrecke zu schicken finde ich persönlich recht gut. Die Stimmung bei den Zuschauern inklusive Anfeuerung ist auf dieser kleinen Runde mit Sicherheit größer, als auf einer einzelnen großen Runde. Aber Rundenlaufen muss einem auch liegen, ich habe mit einigen Läufern gesprochen, denen eine einzige große Runde lieber wäre.
Die Verpflegung auf der Strecke und im Ziel ist hervorragend und es wird alles geboten, was das Läuferherz begehrt. Einziger Wehrmutstropfen (neben meiner Achillessehne) ist der viel zu kleine Bereich für die Zielverpflegung.
Nächstes Jahr, so die Achillessehne will, bin ich wieder mit dabei.
Marathonsieger
Männer
1. Höflinger, Daniel LAC Quelle 2:38:21
2. Janker, Andreas DAV Röthenbach 2:42:27
3. Liebelt, Peter BSG Neuburg-Herrenwörth 2:47:30
Frauen
1. Schwarzmann, Dalma-Tina 3:06:19
2. Klaski, Marion Team Synergy Sports 3:21:45
3. Baird, Ute Team Raidlight 3:28:13
397 Finisher