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Laufberichte

Das ist der Gipfel!

24.03.12

Jetzt gibt es noch eine kleine Pendelstrecke und man kann die Läufer direkt vor und hinter sich beobachten.

Durch einen Tunnel geht es unter der Autobahn her und schon sieht man den Zielbogen. Hier stehen auch etliche Zuschauer und feuern die Läufer an. Das Ziel ist aber nur für die Halbmarathonläufer erreicht. Die Marathonläufer werden rechts am Ziel vorbeigeführt. Sie müssen hier eine Zwischenzeit von 2:20 schaffen, um nicht aus dem Rennen genommen zu werden. Nur 5 Stunden beträgt hier nämlich die Sollzeit, danach wird schon das Ziel abgebaut. Wer heute nicht so gut drauf ist, kann als Halbmarathonläufer durchs Ziel laufen und wird dann dort gewertet. Meine Halbmarathonzeit beträgt hier 2:02 also keine Gefahr für einen Cut-Off.

Erneut geht es durch den Tunnel und nun gibt es kein Gedränge mehr auf dem Waldweg. Ausgeschildert sind nur die ersten fünf Kilometer, danach tauchen nur noch alle 5 Kilometer Schilder auf. Eine Veranstaltung, die nun schon so lange besteht, ist natürlich vom DLV genehmigt und wird entsprechend den Bestimmungen der IAAF durchgeführt. Die hier erzielten Leistungen können in die Bestenlisten aufgenommen werden.  Interessant finde ich, dass der Streckenrekord aus dem Jahre 1973 stammt. Mit 2:25:46 hat ihn Helmut Urbach aufgestellt.

Jetzt geht es erst einmal wieder hinauf nach Forsbach und man spürt im Gegensatz zur ersten Runde doch die Höhenmeter. Ein Kamerateam hockt am Boden und filmt jetzt nur unsere Füße.

An der Verpflegungsstelle treffe ich Jörg. Er wollte eigentlich unter 4 Stunden laufen aber er merkt schon, dass dies heute für ihn nicht möglich ist.

Wie schön, dass es danach wieder hinunter zum Gipfel des Monte Troodelöh geht. Seinen merkwürdigen Namen verdankt er übrigens seinen „Erstbesteigern“, welche die Anfangsbuchstaben ihrer Familiennamen in dieser Kombination zusammenstellten. So etwas gibt es doch nur in Karnevalshochburgen.
Trotz der einladenden Bank neben dem Felsstein laufe ich lieber weiter, denn es geht ja immer noch leicht bergab.

Jetzt klärt sich auch das Geheimnis des Berges, denn hier ist genau die Stadtgrenze und wir kommen aus der höher gelegenen Gemeinde Rösrath. Mir ist es egal. Besser, es geht mit der Strecke bergab, als mit mir.

Nun laufen wir wieder auf dem schnurrgeraden Rennweg. Obwohl der Name nichts mit dem Marathon zu tun hat, passt er doch heute gut. Tatsächlich rührt der Name jedoch aus der Zeit, als hier vorgeschichtliche Eisenerzförderung und Verhüttung stattfanden. Damals wurde das Erz in sogenannten Rennöfen geschmolzen.

Die Läufer haben sich nun weit auseinander gezogen und nur gelegentlich sieht man kleine Grüppchen. Nun werden auch im Marathonfeld die Läufer immer häufiger zu Gehern. Die Strecke ist an den kritischen Punkten gut markiert  und Streckenposten achten darauf, dass niemand abkürzt oder sich verläuft.

Am Verpflegungspunkt nehme ich nun auch Bananenstücke mit und für den Notfall habe ich ja auch immer noch Traubenzuckerstücke dabei. Hinter mir belausche ich ein Gespräch. „Aua, meine Wade ist total dicht.“ „Was macht man da?“ „Weiterlaufen, vielleicht wird es ja wieder besser“.

Bei Kilometer 29 tauchen Inge und Christiane wieder auf. Sie brauchten nur 500 Meter zu laufen, um hier wieder auf die Marathonstrecke zu stoßen. Nochmals laufen wir unsere kleine Extraschleife und sehen die vor uns laufenden Konkurrenten. Am Ende der Runde gibt es jetzt kurz eine Irritation. Der Streckenposten ist im Moment nicht da und vor uns wollen einige Läufer weiter geradeaus laufen. Die Markierung ist jedoch eindeutig nach links. Kann schon mal passieren, wenn man erschöpft ist.

Nach weiteren 3 Kilometern treffen wir auf die Lützerathstraße und tauchen damit wieder in der Zivilisation auf. Nun ist es zum Ziel nicht mehr weit. Noch einmal die Pendelstrecke laufen, dann geht es schon wieder durch den Tunnel unter der unter der Autobahn her und ich sehe jetzt schon den Zielbogen. Inge und Christiane jubeln und fotografieren. Nach 4:15:33 netto bin ich im Ziel, das bedeutet heute für mich Platz 4 in der Altersklasse.

Leider gibt es hier keine Medaillen. Eine Ergebnisliste wird schon eine halbe Stunde später ausgehängt, und am Abend ist sie mit der Urkunde schon im Internet veröffentlicht.  Sofort kann man aber ein Foto vom Zieleinlauf auf einem Monitor sehen und bei Bedarf gegen Entgelt ausdrucken lassen.

Die Duschen sind 1,5 km entfernt, aber ab dem Umkleidezelt fahren bei Bedarf kostenlos Kleinbusse dorthin. Ich mache mich nur ein wenig frisch und ziehe mich um. Wir warten noch auf Joe, der dann auch bald ins Ziel kommt und von Inge mit einem Bier empfangen wird. Das hat er sich heute verdient, denn der Wüstenmarathon und die damit verbundene weite Reise haben doch auch bei ihm Tribut gefordert.

Zufrieden fahren wir wieder nach Hause. Heute Nacht wird schon die Uhr umgestellt und dann haben wir endlich wieder Sommerzeit.

Fazit: Wer Landschaftsläufe liebt ist hier richtig. Auf den breiten, teilweise asphaltierten Waldwegen geht es durch eine weitgehend intakte Natur. Trotz zweimaligem Gipfelsturm läuft man überwiegend auf schnellen Gefällstrecken bergab. Die Strecke ist windgeschützt, sodass auch die Sollzeit von 5 Stunden kein Problem macht.

Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass sich die übereifrigen Natur- und Tierschützer nicht durchsetzen, die dem Marathon im Königsforst den Garaus machen wollen.


Marathonsieger

 

Männer

1 Kümpel, Jochen TV Refrath  02:53:49,2
2 Leffers, Matthias LLG 80 Nordpark Köln  02:55:25,2
3 Bauer, Ivo  03:09:15,3

Frauen

1 Diawuoh, Annabel VfL Engelskirchen  03:20:58,6
2 Staeves, Anne  Alfter  03:27:56,8
3 Lennartz, Birgit  LLG St. Augustin  03:33:27,0

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Informationen: Königsforst-Marathon
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