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Laufberichte

And the Winner is - der Eichelhäher!

 

Seit 2016 zieren die Finisher Medaille und das Shirt ein wechselndes Vogelmotiv . Eine tolle Idee, die zum Medaillensammeln anregt. Nachdem ich mir 2020 den Wüstenbussard erlaufen habe, ist 2023 der Eichelhäher das Objekt der Begierde.

Bereits zur 49. Auflage des Königsforst Marathon laden Jochen Baumhof und sein Team vom TV Refrath Running Team nach Bergisch Gladbach ein. Und rund 1500 Voranmeldungen zeigen, dass man der Einladung gerne folgt. Vorwiegend wird der Halbmarathon gebucht, die Marathonis drehen dieselbe Runde ein zweites Mal. Und für die, denen das nicht reicht, gibt es bereits zum dritten Mal die Möglichkeit, auf drei Runden zu erhöhen und einen 63,3 km Ultra zu laufen. Die Cut Off Zeit hierfür ist 7:15h, was mir zurzeit deutlich zu sportlich ist. So bietet man dieses Jahr erstmalig den Genuss-Marathonis an, der mit den Ultras zusammen um 9:15 Uhr startet. Das damit verbundene großzügige Zeitlimit kommt sehr gut an und ich habe sogar gehört, dass man genau aus diesem Grund am Start ist.

Rüdiger und ich haben eine kurze Anreise. Durch die frühe Startzeit können wir einen nahe gelegenen Parkplatz ansteuern, und sind nach rund 500m Fußmarsch beim AMG, das nichts mit  Mercedes zu tun hat. Es handelt sich um das Albertus Magnus Gymnasium. Hier ist ausreichend Platz, im Foyer gibt’s Kaffee und Kuchen, in der Aula die Startunterlagen und Sitzmöglichkeiten im warmen. Auf dem Schulhof gibt’s eine kleine Marathonmesse und neben Duschen und Toiletten die Möglichkeit zur Gepäckabgabe. Viele bekannte Gesichter, einige kurzweilige Gespräche und schon müssen wir uns zum Start sputen. Dieser befindet sich auf der Rückseite der Schule.

 

 

Jochen Baumhof moderiert die Startphase an und übergibt das Mikro an Artur Schmidt, welcher heute die Läufer und Zuschauer im Start/Zielbereich mit vielen Infos und Anekdoten aus seiner langjährigen Sportmoderatorenkarriere unterhalten wird. Die kleinen angekündigten Schauer sind zum Glück schon durch und wir starten trocken bei gerade so zweistelligen Temperaturen.

Der Startschuss fällt und die Reise beginnt. Wir laufen durch den Stadtteil Kaule, welcher namentlich vermuten lässt, das es hier mal eine Grube gab. Ich laufe auf Uli auf, wir haben uns seit Hachenburg 2018 nicht mehr gesehen, da gibt es erstmal viel zu erzählen. Durch ein Wohngebiet geht es kurz sanft bergab, dann der erste Anstieg zum Wanderparkplatz Broicher Straße. Dann der Wechsel auf Waldautobahn und ein kurzes Gefällstück hinab zur Unterquerung der Autobahn A4. Es ist schon beachtlich, welchen Dienst Schallschutzwände leisten.

 

 

Wir laufen in den Broicher Wald, welcher Bestandteil vom Königsforst ist. Das alte Wort „Broich“ bezeichnet ein Sumpfland. Wir werden nach links in die Runde geschickt, von der anderen Seite kommen wir gemäß Planung in ca. 19 km wieder zurück und laufen dann die Strecke zurück bis zur Schule. Etwa ein Kilometer leicht ansteigend und wir biegen auf einen geteerten Radweg ein. Leicht profiliert folgen wir etwas über 2 km am Rande einer Hauptstraße dem Kurs Richtung Forsbach. Der Ort kommt in Sichtweite, aber wir biegen kurz davor rechts ab. Jetzt beginnt der Königsforst so richtig. Erst ein VP, direkt danach der Anstieg auf den höchsten Punkt der Strecke. Aber nicht bange-machen lassen, das gesamt Höhenprofil spielt sich heute zwischen 55 und 150 m ab und wir sind auf den ersten 4 km gerade mal 50 m höher angekommen.

Es rollt sanft bergab, ich arbeite mich nach vorne, um Uwe einzuholen. Wir waren zwar erst vor 2 Wochen gemeinsam auf Tour, haben uns aber dennoch genug zu erzählen. Wir verlieren auf rund 2,5 km Länge 30 m Höhe, um dann mit kurzem Anstieg über den Wolfsweg auf den Monte Troodelöh zu klettern. Somit sind wir auf dem Gelände der Stadt Köln angekommen und haben den Kölner Summit mit 118,04 m über Normalhöhennull erfolgreich in der Tasche. 2001 wurde hier vom  Deutschen Alpenverein ein Gipfelkreuz gesetzt, jedoch schon kurz danach durch die Forstverwaltung gegen einen Findling mit Bronzetafel ausgetauscht. Die Suche nach einem Namen für den höchsten Punkt Kölns schrieb man in einer Zeitung aus und entschied sich  für Monte Troodelöh, was sich aus den Namen der drei „Entdecker“ Troost, Dedden und hmer zusammengesetzt.

 

 

Die Strecke ähnelt einer 8. Kurz hinter Kilometer 8 schließen wir die erste Hälfte der ersten 8 ab, und haben auf einer Länge von ca. 1,5 km eine Begegnung mit den zurückkommenden Läufern. Da wir die erste Startgruppe waren, ist es noch leer, aber dies wird sich ändern, wenn die 1200 Halbmarathonis auf der Strecke sind. Am Ende kommt bei km 9,6 der nächste VP, welchen wir gleich noch einmal besuchen und wir beginnen dort die zweite Hälfte der 8. Wir laufen auf Klaus und Alexia auf, das Tempo wird angepasst und wir finden Zeit für nette Gespräche.

Zur Abwechslung geht es die nächsten 2 km über eine Teerstraße bis zum einer kleinen Wendepunktstrecke, welche zum Erreichen der Streckenlänge notwendig ist. Dann geht es wieder auf einer Waldautobahn kaum spürbar bergab und bei km 14 erreichen wir den tiefsten Punkt der Strecke und einen weiteren VP. Weitere 2 km heißt es Königsforst pur, dann nochmal ein kleines Radwegstück an einer großen Hauptstraße entlang, bevor wir auf die letzte lange Gerade einbiegen und in Richtung des „doppelten“ VP wieder zurück in den Wald klettern.

Das erste Mal über die Begegnungsstrecke verläuft es immer noch ruhig, als führender Ultra kommt mir Darius entgegen. Er kann das Tempo dann doch nicht mehr halten und beendet sein Rennen mit einem Marathon. Ein paar gut gelaunte schnelle Ultras freuen sich, dass sie geblitzt werden und dann trennen sich die Strecken auch schon wieder. Uwe hält sein Tempo, mich wirft das Fotografieren zurück. Jetzt liegt die Bergpassage vor uns: Auf 1200 m Länge sind 37 Höhenmeter zu bewältigen. Sauerstoff wurde seitens des Veranstalters nicht empfohlen, also sollte es zu bewältigen sein.

Am Ende des Anstieges steht links im Broicher Wald ein steinernes Sühnekreuz, welches an die Ermordung des Drolshageners Dietrich Rütger im Jahre 1636 erinnert. Wir beenden unsere gelaufene 8 und es geht wieder unter der A4 durch Richtung Wohngebiet und Schule. Inzwischen wurde der Halbmarathon gestartet und wir Rückkehrer der ersten Runde müssen uns Platz suchen, um nicht von den frisch Gestarteten überrollt zu werden. Ich mache mich dünn und mache Bilder. Im Wohngebiet angekommen, ist der Spuk auch schon vorbei und das Starterfeld durch. Burkhard kommt mir strahlend entgegen und wird in der Fotogalerie verewigt.

 

 

Zum Schluss nochmal ein Anstieg und wir passieren die Schule, die Zwischenzeit wird genommen und Artur schickt alle mit motivierenden Worten in Runde zwei. Ein Verpflegungstand erwartet uns und frisch gestärkt geht es wieder los. Es gibt durchgängig Wasser, Iso und Obst, später auch Cola und Riegel.

Ich genieße die Begegnungen auf dem Stück raus in den Wald, dann wird es merklich ruhiger. Nur vereinzelt finden Überholmanöver statt. Ein leichtes Nieseln setzt ein, dies war zwar angekündigt, aber ich hätte gerne darauf verzichtet. Dann hole ich die Wandernden auf der Halbmarathonstrecke ein und sofort ist wieder was los. Unspektakulär geht es erneut über den Monte Troodelöh,  wegen der Nässe von oben habe ich die Kamera erst einmal weggepackt.

Auf dem folgenden Begegnungsstück wird es wieder trocken, viele Begegnungen mit fröhlichen Läufern werden für die Fotogalerie verewigt. Es dauert nicht lange und die Schnellen auf dem Marathon kommen von hinten. Anno ist in der führenden Dreiergruppe dabei. Er kommt wie ich aus dem Siegerland und ist im benachbarten TUS Deuz beheimatet. Er finisht als Zweiter: Herzlichen Glückwunsch!

Die zweite Hälfte der 8 verläuft wieder sehr ruhig, bis auf dem Verbindungsstück wieder der Gegenverkehr für Unterhaltung sorgt. Inzwischen hat sich sogar kurz mal die Sonne durch die Wolken gekämpft und erwärmt die Luft  bis auf 16 Grad. Zwischen die vielen fröhlichen Motive mischen sich auch ein paar abgekämpfte Läufer, die nicht in unserer Bildgalerie erscheinen möchten. Auch wenn jeder mit der Anmeldung sein Einverständnis dazu gegeben hat, wird der Wunsch akzeptiert.

 

 

Schnell verschwinden auch die restlichen Kilometer, die letzten sind doch (fast) immer die schönsten. Im Ziel werden alle mit lieben Worten von Artur empfangen, ich verweile noch kurz, um weitere Zieleinläufe zu fotografieren. Uli und Gerd erwarte ich nur kurz hinter mir und so warte ich ab.

Die erkämpfte Medaille gibt es um die Ecke in der Schule, strahlend nehme ich mein Exemplar mit dem Eichelhäher entgegen. Wirklich schön! Direkt daneben gibt es die Möglichkeit zur Gravur, im Schulhof ist die Zielverpflegung aufgebaut. Das Finisher-Bier zischt und der Müslieriegel schmeckt, alle freuen sich, auch wenn die Bein schwer sind. Die Höhenmeter seien noch erwähnt, ich hatte 358 auf der Uhr.

Beim zweiten Mal im Königsforst durfte ich erleben, wie toll die Veranstaltung ohne Chorona-Einschränkungen ist. Tolle Arbeit vom TV Refrath, vielen Dank an Jochen und das ganze Team. Bis bald im Königsforst: Run Green – Run Happy!

 

Marathon
Männer – 169 im Ziel:

2:50:07 - Markus Mey – Milers Colonia 2020
2:50:27 – Anno Dallmann – TuS Deuz
2:50:33 – Steffen Hager

Frauen – 50 im Ziel:
3:44:39 – Inge Raabe – TuRa Remscheid-Süd
3:49:20 – Lisanne Vels
3:55:12 – Birgit Lennartz – LLG St. Augustin

Ultra
Männer – 41 im Ziel:

4:25:19 – Frank Merrbach – LG Nord Berlin Ultrateam
4:41:54 – Felix Mettke
4:42:43 – Patrick Pape

Frauen – 7 im Ziel:
5:29:15 – Claudia Maria Henneken – DauerLaufVerein
5:55:52 – Bianca Werge – TuS Schmidt
5:55:52 – Christine Becker – LC Alenburg
 

 

Informationen: Königsforst-Marathon
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