Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

MarathonJahrbuch2016

95Marathon Jahrbuch 2016 95 22. Oktober 2016 „Vom Remstal kommen wir ins Beutental und gewinnen langsam ein paar Höhenmeter“ F ür eine kleine Stadtbesichtigung plane ich immer ein wenig Zeit ein. Gegenüber dem Prediger, einem ehemaligen Dominikanerkloster, liegt die romanische Johanniskirche aus dem 13. Jahrhundert, ein Wahrzeichen der Stadt, die knapp 60.000 Einwohner hat. Beim Bau der Kirche haben die Bau- herren geschlampt, sodass der Turm eine Neigung zur Seite von einem Meter hat. Am Marktplatz dominiert das Neue Rathaus (aus 1760), das ursprünglich als Patrizierhaus erbaut wurde. Nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt sehe ich das Heilig-Kreuz-Münster, das in dieser Form im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Im Umfeld des Gmünder Münsters, so wird das Gotteshaus von den Einheimi- schen genannt, findet ein samstäglicher Wochenmarkt statt. Erste Kilometer in Schwäbisch Gmünd Die letzten Sekunden werden herun- tergezählt und punkt 10.00 Uhr heißt es „Go“ für die Teilnehmer des 50- und 25-km-Rechberglaufes. Wir rennen auf den großen historischen Marktplatz, vorbei am Grät, dem ältesten Haus hier am Platz. Auf der Mitte befindet sich der Marienbrunnen mit der Doppelstatue der Madonna. Am oberen Ende tangieren wir kurz das Heilig-Geist-Spital und schon sind wir raus aus der guten Stube von Schwäbisch Gmünd. Anstieg im Beutental Vom Remstal kommen wir ins Beuten- tal. Entlang des Beutenbaches gewinnen wir langsam ein paar Höhenmeter. Jenseits des Baches sehen wir die Einöde Schnellhöfle und gleich danach die Beu- tenmühle, wo man inmitten der Natur schön Urlaub machen kann. Hintenraus im Beutental nimmt dann die Steigung zu, insgesamt müssen über 1.000 Höhenmeter bewältigt werden. Wir sind noch nicht ganz oben, da sieht man schon die Burg Wäscherschloss, die hoch über dem Beutental thront. Hier dürfte bereits im 10. Jahrhundert eine kleine Burg bestanden haben. 2011 war die Anlage Schloss des Jahres in Baden- Württemberg. An der Kapelle Wäscherhof haben wir zum ersten Mal freie Sicht auf den Hohenstaufen, den ersten der drei Kaiserberge. Auf einem Radweg laufen wir in Richtung Wäschenbeuren, einer Gemeinde mit 4.000 Einwohnern. Der Hohenstaufen wartet Ab Kilometer 15 nimmt die Steigung auf dem Haidweg deutlich zu, denn wir sind dem Hohenstaufen jetzt schon ziem- lich nahe gekommen. Die Stimmung im Feld ist trotzdem klasse, denn viele Läu- fer beschließen mit dem Alb Marathon die Saison und lassen das Marathonjahr heute genüsslich ausklingen. Der Hohenstaufen ist ein Zeugenberg auf der Schwäbischen Alb. Zeugenberge sind durch Erosionsvorgänge entstan- den. Weicheres Gestein erodierte und härteres Gestein blieb stehen. Auch die beiden anderen Kaiserberge sind von dieser Sorte. Oben am Gipfel auf ➜ „Halbzeit“ für die Ultraläufer „Die letzten Se- kunden werden heruntergezählt und dann heißt es GO!“ 95Marathon Jahrbuch 201695

Seitenübersicht