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MarathonJahrbuch2016

9./10. April 2016 V om auf der französischen Seite der Rheinebene gelegenen Niederbronn-les-Bains sieht man weder bei der Anfahrt noch beim Wettkampf viel, denn der Start ist oberhalb am Sportplatz. Die Heilkraft der regionalen Quellen wurde bereits von den Römern erkannt und vor über 2.000 Jahren genutzt. Heute gibt es in der etwa 5.000 Einwohnern zählenden Stadt ein Thermalbad, verschiedene Thermal- quellen und eine große Mineralwasser- Abfüllanlage. Die Teilnehmerzahlen steigen beim Grand Défi des Vosges von Jahr zu Jahr. Das Streckenangebot ist groß, ich habe mich für die 58 km mit 2.200 Höhen- metern entschieden. Unter wolkenlosem Himmel versammeln wir uns auf dem Sportplatz. Die Chefs erzählen uns beim Briefing abwechselnd auf Französisch und Deutsch etwas über die Strecke, dann drehen wir um 8 Uhr eine Runde um den Platz und wenig später laufen wir durch herrlich grünen Laubwald bergauf. Landschaft und Geschichte Am Anfang wechseln Auf- und Abstie- ge, leichte Trails und breite Wege. Auf der rechten Seite blicken wir zur Rheinebene. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den ersten richtigen Downhill-Trail. Unten bei Jaegerthal wird normalerweise der Schwarzbach zu einem kleinen See aufgestaut, doch heute ist der See tro- cken. Schon Anfang des 17. Jahrhunderts wurden hier mit Wasserrädern die Groß- hämmer einer Eisenschmiede betrieben. Doch mit der Aufgabe des Hochofens des Hüttenwerkes endete 1885 die Indus- triekultur. Übrig blieb eine Ruine, die umgeben von kleinen Fachwerkhäusern heute einen recht romantischen Anblick bietet. Weiter geht es durch ein idyllisches Tal mit großer Wiese und blühenden Bäumen. Dann steigen wir durch den Wald auf, zwischendurch in einem engen Frühlingswald Hohlweg. Wir kommen an Bunkern der 1930-1940 erbauten Ligne Maginot vorbei, die zeigen, dass der Wald nicht immer so friedlich war wie heute. Nun folgt ein langer Abschnitt mit nur leichter Steigung auf breiten Forstwegen. Nicht gerade anspruchsvoll, aber genau richtig, um sich bei dem Frühlingswetter dem Anblick des blauen Himmels, der grünen Bäume sowie der zwischen den Bäumen hindurch zu sehenden Berg- rücken widmen zu können und dem Gezwitscher der Vögel zu lauschen. Aber beim nächsten Downhill-Trail stößt man dann doch auf erhebliche Reste der Holzfällerei. Doch das sind für einen Trailer keine Hindernisse, sondern das Salz in der Suppe. Défi heißt ja He- rausforderung, aber die Strecke ist nicht sehr schwer und, zumindest wenn man sie ohne Wettkampf-Ambitionen läuft, entspannte Freude und Genuss. Von Günter Kromer ➜ 19 Aussichtsturm am Gipfel des Grand Wintersberg

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