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MarathonJahrbuch2016

Freiburg Marathon leere Stadt, ist das frustrierend. Also muss die Stadt am Sonntag belebt werden. Aber wer, außer den mitgereis- ten Angehörigen, hat schon Lust, sich verschwitzte Freizeitsportler anzuschau- en? Wenn man an jeder Ecke von einer Band mit fetziger Musik unterhalten und dabei auch noch gut bewirtet wird, ist das schon eine andere Sache. Run and Rock War es nun Gernot Weigls Idee mit den 42 Bands auf 42 Kilometern? Ich glaube ja, ist aber völlig egal. Konsequent wie sonst nirgendwo wird das Konzept in Freiburg umgesetzt und deshalb auch so begeistert aufgenommen. „Run and Rock“ ist so etwas wie ein Markenzeichen für den Freiburg Marathon geworden. Es ist eine alte Jacke: Erfolg macht sexy. Oder: Von einem erfolgreichen Partner trennt man sich nur ungern. Als vor ein paar Jahren im Freiburger Rathaus mehr denn je der Rotstift das Sagen hatte, hätte man den Marathon als Kostenstelle streichen können – wäre der Lauf nicht so erfolgreich. Also setzte man sich mit dem Veranstalter an einen Tisch, um zu beraten, wie man mit einem geringeren Budget für Absperrungen und Einsatz- kräfte den Lauf am Leben halten könnte. „Ändere etwas nur zum Vorteil des Kunden“ – auch so ein Grundsatz. Alle gewinnen. Die Streckenänderung spart Bares und wird von den Läuferinnen und Läufern so gelobt, dass kein Mensch daran denkt, sie rückgängig zu machen. Gänsehaut beim Finish Läuferinnen und Läufer lieben stim- mungsvolle Zieleinläufe wie z. B. den am Brandenburger Tor oder in der Frankfur- ter Festhalle. Solcherlei Möglichkeiten hat nicht jeder, auch Freiburg nicht. Aber mit der Messe hat man eine sonst geradezu ideale Infrastruktur: Messehallen, Du- schen, Toiletten, jede Menge Parkplätze, breite Zufahrtstraßen, kurze Wege. Aber Gänsehaut bekommt man ob dieses Am- bientes nicht. Auch nicht nach 42 km. Da muss man schon kräftig was ändern. Der Zielkanal, nicht zu breit und nicht zu schmal, die Moderatorenbühne und der Blick auf die Schwarzwaldberge sind zwar schön, aber ohne Publikum nicht viel wert. Was tun, damit die Leute nicht weglaufen, wenn sie Freunde, Verwandte und Bekannte im Ziel empfangen haben? In Freiburg gleicht das Zielgelände einem riesigen Kirmesplatz und Bier- garten in einem. Unzählige Bewirtungs- und Imbissstände und Cafés laden mit diversen Spezialitäten zum Genießen und Verweilen ein. Da lohnt sich ein Besuch auch für diejenigen, die keinen Angehöri- gen auf der Strecke und mit Laufen auch sonst nichts am Hut haben. Und dann gibt es noch das traditionelle Open-Air-Konzert namhafter Bands, das just zu dem Zeitpunkt beginnt, an dem das Publikum der Veranstaltung sonst den Rücken kehrt. Und so passiert es, dass nach 5 Stunden die Marathonis vor einer Kulisse und bei einer Atmosphäre ins Ziel laufen, die nahezu einmalig ist. Weitere Laufberichte mit vielen Bildern gibt es auf www.marathon4you.de ➜ ●

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