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MarathonJahrbuch2016

11 Fotos:©MichaelWerlberger 11 27. Februar 2016 Ich hänge in der Steilwand, vorletzter Anstieg, kurz vor der Mausefalle. Meine Wade droht zu platzen, meine Lunge keucht und rasselt – der Puls ist im absolut roten Bereich. Dieser Hang ist das Steilste, was ich bisher erklommen habe. Der nette Streckenbetreuer lächelt mich an und meint ganz locker: „Nach diesem Flachstück kommt der richtige Anstieg – die Mausefalle“. Danke! E s ist der Hammer – die legendä- re Streif hat sich in den letzten 5 Jahren eine neue Attraktion geschaffen: Das Streif Vertical- Up-Race, ein Laufwettbewerb auf der Skiabfahrtsstrecke, auf der Helden geboren werden. Auf der Streif sind 3.312 Meter mit 860 Höhen- meter mit zum Teil 85 % Steigung zu bewältigen. Die Frage der Ausrüstung Ich oute mich als Rookie. Ich habe zwar einige Ultraerfahrung, aber so etwas habe ich noch nicht gemacht. Das Feuer für diesen Sprint lodert schon seit ➜ „Die Frontzacken der Steigeisen in das Eis gejagt, leicht nach vorne gebeugt, berühren die Hände das Eis.“ Die legendäre Sportstadt Kitzbühel ist Heimat, Trainingszentrum und Erholungsort für viele Sportler über einem Jahr in mir. Mit der offiziel- len Anmeldung zu Beginn des Winters beschäftigt mich dann die Frage: Was schnalle ich mir unter die Schuhe? Meine Frage bekommt ca. 30 min vor dem Start die vielseitigsten Antworten. Man sieht die unglaublichsten Hilfsmittel, welche an die Sportlerfüße angebracht werden. Schneeketten, Steigeisen, Spikes (in den verschiedensten Längen), selbst gebaute Nagelschuhe, Tourenski, Schneeschuhe und bestimmt noch mehr. Der helle Wahnsinn. Ich hatte mir 8 Wochen vor- her Steigeisen zugelegt und im schneear- men Spessart im tiefen Wald an Anstie- gen mit tiefem, erdigem Boden getestet. Im Dunkeln natürlich, damit mich keiner sieht. Sozusagen bestens vorbereitet. Beim Vertical Up ist mittlerweile das Who-is-Who am Start. Sportler/-innen aus den Bereichen Speedclimbing, Mountaineering, Vertical-Race, Berglauf, Tourenski und viele Spaßläufer, die sich der extrem fordernden Gaudi in der nach ca. 300 m an der Hausbergkante pulverisiert. Eine brodelnde Menschen- menge durchwühlt den tiefen Schnee am Steilhang. Dort, wo die Alpinskifah- rer mit über 140 km/h bis zu 70 Meter weit springen, werden Schuhwerk und Pulsschlag extrem gefordert. Die Speedklasse oder Rucksackklasse mit oder ohne Verkleidung unterwerfen. Meine Trainingsmethoden aus dem Spessart, meine Bergerfahrung und mein Vorhaben, nach dem Start so weit und schnell wie möglich zu rennen, werden

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