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Lauffestspiele machen „Lust auf Mehr!“

15.05.22
Quelle: Pressemitteilung

Bauernfeind und Ludwig gewinnen Staatsmeistertitel – Hans-Peter Innerhofer mit Halbmarathon-Bestleistung

Mit einer klaren persönlichen Bestleistung in seinem dritten Marathon sicherte  sich Mario Bauernfeind, Silbermedaillengewinner von vor zwei Jahren, beim Salzburg Marathon seinen ersten Staatsmeistertitel im Marathon und gewann auch  die Gesamtwertung. Bei den Frauen feierte die Pinzgauerin Lucia Ludwig bei ihrem Marathon-Debüt gleich den Staatsmeistertitel vor Karin Freitag. Der Ge- samtsieg ging an Barbara Molnar aus Ungarn. Eva Wutti, Favoritin im Marathon, beendete das Rennen aufgrund von Magenproblemen nach dem Halbmarathon. Einen großartigen Halbmarathon-Sieg feierte der Pinzgauer Hans-Peter Innerhofer, der eine persönliche Bestleistung von 1:06:47 Stunden erzielte.

Mario Bauernfeind (KUS Pro ÖBV Team) hat sich im Rahmen des 19. Salzburg Marathon seinen ersten Staatsmeistertitel im Marathon geholt, es war sein zweiter Staatsmeistertitel insgesamt nach jenem über 3.000m in der Halle im Jahr 2020.

 

 

„Dieser Erfolg bedeutet mir sehr viel und freut mich enorm“, jubelte der Wiener, der seine Halbmarathon-Bestleistung in diesem Frühjahr zweimal gesteigert hat, zuletzt als Sieger des VCM-Halbmarathon in einer Zeit von 1:05:35 Stunden. Da ihn wenige Tage später ein positiver Corona-Test zu einer siebentägigen Trainingspause zwang, er aber keine großen Einbußen in der Fitness verspürte, entschied er sich mit einer kurzen Marathon-Vorbereitung auf Basis seines guten Leistungsni veaus im April den Salzburg Marathon anzuvisieren. Ein Plan der aufging. Zwar reduzierte der 31-Jährige ab Kilometer 32 etwas seine Pace, „weil ich nicht ganz sicher war, wie mein Körper reagiert. Der Zeitplan für den Marathon war knapp, aber hat gut funktioniert“, so Bauernfeind. Dennoch wurde der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Isaac Toroitich Kosgei, der eine Endzeit von 2:27:00 Stunden erreichte, sukzessive größer. Die beiden sind die ersten 20 Kilometer gemeinsam an der Spitze gelaufen, bei der Halbmarathon-Durchgangszeit hatte Bauernfeind in einer Zeit von 1:10:34 Stunden bereits mit zehn Sekunden Vorsprung auf den zweifachen Marathon geführt. Bauernfeind ist der erste österreichische Sieger beim Salzburg Marathon seit Karl Aumayr im Jahr 2015.

 

 

Ein Schutzengel schickt Kosgei an den Start

 

Für den Wiener war es der dritte Marathon. Nach seinem Debüt in Dublin 2018 in einer Zeit von 2:29:23 Stunden erreichte er beim Meisterschaftsmarathon im Wiener Prater 2020 eine Zeit von 2:29:43 Stunden. Der zweitplatzierte, 40-Jährige Isaac Kosgei, Sieger des Drei Länder Marathon 2021 und Zweiter beim Salzburg Marathon 2018, als er seinen ersten Staatsmeistertitel holte, war im Ziel rundum zufrieden. „Ich bin glücklich, denn meine Vorbereitung war nicht ideal. Im Dezember ist mein Vater gestorben. Vor einigen Tagen hatte ich einen schweren Unfall, mein Auto hat sich überschlagen. Ich bin sehr froh, dass ich völlig unverletzt geblieben bin“, erzählte der seit vielen Jahren in Linz lebende Kenianer.

Konstant auf dem dritten Platz, von der Anfangsphase bis zur Ziellinie vor dem Großen Festspielhaus, lag Georg Schrank (runninGraz), der in einer Zeit von 2:29:11 Stunden die Ziellinie überquerte und 27 Sekunden Vorsprung auf Markus Lemp (LC Sicking) verteidigte. „Es war grenzwertig. Sicher der härteste Marathon meines Lebens“, spielte der 30-jährige Steirer auf die für Marathonlauf hohen Temperaturen an. Bereits zum Startschuss von Dipl.-Ing. Harald Preuner, Bürgermeister der Stadt Salzburg, um 9 Uhr hatte die vom blauen Himmel über die Mozartstadt strahlende Sonne das Thermometer an die 20°C-Marke herangeführt.

Danach stiegen die Temperaturen trotz des wolkenlosen Himmels gemächlich, so dass die vielen Hobbyläuferinnen und Hobbyläufer in der Mittagszeit nicht ganz in die befürchtete sommerliche Hitze hineinliefen.

 

Aufholjagd führt Molnar zum Sieg

 

Hochspannend verlief der Marathon der Frauen, nachdem sich Favoritin Eva Wutti (SU TRI STYRIA) mit Magenproblemen entschied, nach einer Runde ins Halbmarathon-Ziel zu laufen. Die aus Zell am See stammende und für den Wiener Verein Sports Monkeys laufende Luzia Ludwig lag bei der Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:27:02 Minuten 14 Sekunden vor Sabrina Exenberger (LG Decker Itter) in Führung. Die 22-Jährige baute ihre Führung auf Exenberger weiter aus, doch die Ungarin Barbara Molnar, bei Halbzeit Dritte, holte immer weiter auf und ging in der Schlussphase des Rennens in Führung. Die aus Budapest stammende 37-Jährige, die vor sechs Jahren den Salzburg Marathon bereits einmal bestritten hat, siegte in einer Zeit von 3:02:10 Stunden, hatte aber nicht realisiert, dass sie in Führung gegangen war. „Ich habe gewonnen? Das kann unmöglich sein!“, äußerte sie sich nach dem Zieleinlauf ungläubig. „Ich bin sehr glücklich. Gerne wäre ich etwas schneller gelaufen, aber dafür war es zu heiß. Dafür habe ich die wunderschöne Strecke sehr genossen.“

 

 

 

„Lust auf Mehr!“

 

Exakt eine Minute später überquerte Ludwig, die bei ihrem Marathon-Debüt auf Anhieb ihren ersten Staatsmeistertitel bejubeln konnte, die Ziellinie. „Ich weiß im Moment nicht, was heute passiert ist. Unglaublich! Ich habe durchgehalten und war mental stark, das war heute entscheidend“, sagte sie in einem ersten Statement. Die junge Pinzgauerin, die für 30 Wochenstunden bei einem Optikunternehmen arbeitet, ist nach einem schweren Radsturz vom Triathlon in den Marathon umgestiegen und macht erst seit einem Jahr spezifisches Lauftraining. „Wegen   des Studiums und wegen der Liebe“ lebt sie seit drei Jahren in Wien. „Das Erlebnis heute macht Lust auf Mehr!“ Ludwig wollte eigentlich beim Vienna City Marathon ihre Premiere auf den 42,195 Kilometern geben, entschied sich aber aufgrund einer COVID-19-Infektion im Frühjahr für einen späteren Marathonstart.

„Wir haben heute zwei Staatsmeister erlebt, für die der Salzburg Marathon 2022 ein potenzielles Sprungbrett für ihre Marathon-Zukunft ist. Ich bin überzeugt,  dass beide sich in den nächsten Jahren verbessern und zur nationalen Spitze aufschließen können“, sagte Salzburg-Marathon-Veranstalter Johannes Langer, selbst seit fast vier Jahrzehnten Lauftrainer.

Die 42-jährige Karin Freitag (LG Decker Itter), fünffache Staatsmeisterin im Ma- rathon, fing im Finale noch ihre Vereinskollegin ab und erzielte eine Endzeit von 3:06:35 Stunden. Exenberger freute sich als Gesamt-Vierte über Staatsmeisterschaftsbronze (3:09:05). Wutti, die von Peter Herzog, Startläufer einer Hyundai- Staffel mit Unterstützung der Österreichischen Sporthilfe, begleitet wurde, konnte ihre Enttäuschung nach dem Rennen nicht verbergen: „Leider haben Magen- Darm-Probleme meine finale Vorbereitung beeinträchtigt. Ich konnte nicht die Energie aufnehmen, die ich brauche und so nicht das Tempo laufen, für das ich gut  trainiert  hatte.“

 

Halbmarathon nach Plan für Innerhofer

 

Einen rundum gelungenen Lauftag erlebte Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau), der seinen erfolgreichen Lauffrühling mit persönlichen Bestleistungen im Marathon und im 10km-Straßenlauf auf der schnellen Strecke des Salzburg Marathon mit einer persönlichen Bestleistung im Halbmarathon ergänzte. In einer Zeit von 1:06:47 Stunden blieb er 31 Sekunden unter seiner alten Bestleistung von  den Staatsmeisterschaften 2021 in Kärnten. „Ich bin sehr zufrieden und konnte trotz der hohen Temperaturen das umsetzen, was ich mir vorgenommen habe.

Ich bin vom Start weg bis ins Ziel immer alleine gelaufen, hatte also keine Kontrahenten, um mich zu puschen.“ Der 26-Jährige fokussiert sich im kommenden Sommer auf die Berglauf-Saison, hat aber große Lust am Straßenlauf gefunden und denkt an einen weiteren Marathon gegen Jahresende. Jan Vetchy aus der Tschechischen Republik und Leon Fian aus Österreich kletterten neben dem überlegenen Sieger aus dem Salzburger Land auf das Stockerl (1:13:52 und 1:14:08).

Der Sieg bei den Frauen ging an die Deutsche Verena Cerna, die sich in einer Zeit von 1:22:32 Stunden vor Natalie Thompson, eine in Linz lebende Kanadierin (1:25:45), und Clara Carste aus Deutschland (1:26:36) durchsetzte. „Als ich mitbekommen habe, dass ich in Führung lag – das war ein riesiger Motivationsschub. Ich war das erste Mal in Salzburg bei einem Lauf da- bei und komme sehr gerne wieder“, so die 41-jährige Siegerin.

 

„Wenn die Lauffestspiele rufen,
muss man einfach dabei sein!“

 

Die ersten Finisherinnen und Finisher des Tages waren die Schnellsten im Hervis- 10K Salzburg CityRun. Bei den Männern setzte sich Mahdi Sareban, Sportme- diziner am Institut für Sportmedizin am Uniklinikum Salzburg, früh vom Rest des Feldes ab und erreichte das Ziel als Sieger in einer Zeit von 32:35 Minuten.

„Wenn die Lauffestspiele rufen, muss man einfach dabei sein! Die Stimmung an der Strecke war super, es waren Viele zum Anfeuern da“, freute sich Sareban. Dominik Hirczy (33:23) und Peter Müllner (33:30) kamen als Zweite und Dritte ins Ziel. Überlegene Siegerin bei den Frauen war die Tschechin Adela Stranska  in einer Zeit von 35:58 Minuten, nur zwölf Sekunden über ihrer Bestleistung. Als Zweite und beste Österreicherin erreichte Cornelia Stöckl-Moser das Ziel am Max-Reinhardt-Platz mit einer der schönsten Perspektiven auf die Festung Hohensalzburg in einer Zeit von 40:15 Minuten. Ihr Ehemann Andreas Stöckl beendete das Männerrennen als Vierter.

Der ehemalige Paralympic-Star Tom Geierspichler absolvierte den Hervis-10K Salzburg CityRun im Handbike. „Ich liebe es, in Salzburg zu starten“, sagte er.

Ein besonderes Teamerlebnis genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Hyundai Staffelmarathon. Die britische Staffel South West Road Runners erreichten in 2:35:36 Stunden als erste das Marathon-Ziel vor der oberösterreichischen Staffel der LAC Amateure Steyr (2:44:21). Die letzten Schritte durften alle vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam bestreiten. In der prominentesten Staffel liefen neben Peter Herzog Skisprung-Olympiasieger Jan Hörl und zwei Gewinner eines Gewinnspiels.

 

Emotionales Wochenende

 

Über 6.000 Anmeldungen waren für die Bewerbe der Lauffestspiele der Mozartstadt, die mit einem bunten und vielseitigen Bewerbsprogramm über drei Tage ihr Comeback nach dreijähriger Pause feierten, eingegangen. Zwei Drittel der Aktiven gingen am heutigen Sonntag auf den verschiedenen Distanzen auf die Strecke und verwandelten gemeinsam mit Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern, die den herrlichen Frühsommertag am Streckenrand genossen, die Mozartstadt in eine Lauf-Stadt und setzten damit die herausragende Stimmung des Freitags und des Samstags fort. „Abgesehen von den etwas hohen Tempe raturen für die Marathonläuferinnen und Marathonläufer geht es kaum besser. Das war ein dermaßen emotionaler Start, so viel Freude in den Gesichtern  der Teilnehmenden, so dass die Entbehrungen der letzten drei Jahre mit einem Schlag in Vergessenheit geraten sind“, schilderte Veranstalter Johannes Langer die Eindrücke aus der Startphase.

 

Beim Comeback schlossen die Lauffestspiele an ihr bewährtes, dreitägiges Programm mit den Eventzentren im Volksgarten am Freitag und Samstag sowie im UNESCO-Weltkulturerbe der Salzburger Altstadt, das heuer sein 25-jähriges Bestehen freut, mit dem Zielbereich in der Hofstallgasse und den Start der Hauptbewerbe am Ferdinand-Hanusch-Platz. „Unser Konzept mit Fokus auf das Miteinander, das Verbindende hat bestens funktioniert. Vom Frauenlauf über den Junior-Marathon und dem OneMileForASmile bis zu den Hauptbewerben – alle haben ihren Platz bei den Lauffestspielen der Mozartstadt, überall und jederzeit haben wir so viele lachende und fröhliche Gesichter gesehen“, sagte Veranstalter Johannes Langer. „Genauso wollen wir das Laufen darstellen!“

 

Ergebnisse aller Bewerbe
der Lauffestspiele in der Mozartstadt

 

 

Informationen: Salzburg Marathon
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