Gishu Mindaye aus Äthiopien mit neuem Streckenrekord von 2:39:56 Stunden - Sportschöffin Simone Beissel: „Die Veranstaltung war ein großer Erfolg“ -
Männersieger Stanley Rono aus Kenia läuft 2:19:13 Stunden - Jede Menge Teilnehmerlob nach der fünften Edition
Der 5. ING europe-marathon luxembourg hat seinen Ruf als Laufevent der Sonderklasse einmal mehr unter Beweis gestellt. Mit mehr als 8000 Teilnehmern, 150.000 Zuschauern entlang der Strecke und einem neuen Kursrekord bei den Frauen (2:39:56 Minuten, Gishu Mindaye/Äthiopien) setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahr nahtlos fort. „Ich bin heute Abend sehr glücklich. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg“, sagte die Sportschöffin der Stadt Luxemburg, Simone Beissel. „Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar.“ Maßgeblich beigetragen zur Etablierung im europäischen Laufkalender hat der Titelsponsor ING, dessen Repräsentant Rik Vandenberghe insbesondere von der sportlichen Leistung des 99-jährigen Fauja Singh angetan war.
Der älteste Marathonläufer der Welt lief beim „Night „Run“ im Großherzogtum die Halbmarathondistanz in 3:32:30 und war noch Stunden später ein gefragter Interview- und Autogrammpartner. Singh wohnt in London, gehört zur Religionsgemeinschaft der Sikh und ist derzeit die Ausnahmeerscheinung im weltweiten Senioren-Laufsport. Dass er den M90-Weltrekord des Schweden Wiktor Burgren (3:21:27) recht knapp verfehlte, störte niemanden. Am wenigsten Fauja Singh selbst. „Ich gratuliere ihnen aus tiefstem Herzen ganz, ganz herzlich“, sagte Vandenberghe.
Emotionen, Leidenschaft, Begeisterung und jede Menge Unterstützung von 40 Sambabands auf den 42,195 Kilometern - in Luxemburg wurde auch die fünfte Auflage von vielfältiger Unterstützung getragen. Dazu gehört natürlich auch die Stadt Luxemburg, wobei Bürgermeister Paul Helminger insbesondere den Solidaritätsgedanken der Zuschauer mit den Teilnehmern hervorhob. Und sich bei der „einwandfreien und professionellen“ Organisation um Renndirektor Erich François bedankte. Mit der neuen Zielhalle auf dem Gelände der Lux Expo hatte François für ein neues Highlight gesorgt, ihren Weg ins Ziel brachten die Läuferinnen und Läufer auf einem 140 Meter langen blauen Teppich hinter sich. Auch die 23-jährige Äthiopierin Gishu Mindaye, die mit ihrem Luxemburg-Sieg 5.000 Euro verdiente. 1.000 Euro war François die Verbesserung des Kursrekords von Ruth Kutol aus Kenia (2:41:26/2007) wert; weitere 4000 Euro wurden als Zeitprämie fällig. „Damit hat sich gezeigt, dass auch der neue Kurs schnelle Zeiten zulässt“, sagte Renndirektor François.
Was von den beiden schnellsten luxemburgischen Läuferinnen Danièle Flammang (Trispeed Mamer) und Pascale Schmoetten (Diekirch) bestätigt wurde. Schmoetten gewann den Halbmarathon-Wettbewerb in 1:22:29 Stunden; Flammang wurde Dritte im Marathon-Klassement und sicherte sich den Sonderpreis „Michel Théato“ für die schnellsten heimischen Marathonstarter. Bei den Männern setzte sich erwartungsgemäß José Azevedo (Fola) als Gesamtelfter in 2:38:19 Stunden durch. „Die Begeisterung unterwegs war großartig, und die Strecke ist sehr attraktiv“, sagte Schmoetten. Dass der neue Kurs durch das Tag der Petrusse führte, wurde von allen Teilnehmern dankbar angenommen.
Schon im Vorfeld wurde der 32-jährige Kenianer Stanley Rono als Geheimfavorit gehandelt, der Afrikaner war gut in Form und präsentierte sich sehr selbstbewusst. Dass seine Siegerzeit von 2:19:13 Stunden nicht ganz den Erwartungen entsprach, hatte seinen Grund auch in der zu langsamen Tempoarbeit der beiden „Hasen“. Denn bereits die Halbmarathonzeit von Rono lag mit 67:37 Minuten mehr als 90 Sekunden über der geplanten Marschtabelle, später lief der Kenianer ab Kilometer 36 alleine vorneweg. Mit einigen schnellen Kilometern um 3:07 bzw. 3:09 Minuten gab es rasch einen gehörigen Abstand zum späteren Zweitplatzierten Girma Assefa (Äthiopien/2:20:17). Auf Rang drei folgte der Vorjahressieger John Ngeno aus Kenia (2:21:58). Stanley Rono, der seine Bestzeit im vergangenen Jahr beim Eindhoven-Marathon aufstellte (2:12:10), wurde für seine laufenden Anstrengungen mit 4.000 Euro belohnt. „Ich hätte viel schneller laufen können, hatte noch einige Reserven“, meinte Rono später. Der Streckenrekord von Mohamed Msandeki Ikoki aus Tansania (2:15:29/2008) hat also weiter Bestand - für François und sein Team ist dies eine Herausforderung die sechste Veranstaltung am 4. Juni 2011.
Auch der Generaldirektor der Lux Expo, Jean-Michel Collignon, war nach der geglückten Premiere in der neuen Luxemburger Marathon-Location sehr zufrieden und dankte allen Beteiligten für ihr Vertrauen. Bei der fünften Auflage des ING europe-marathon luxembourg hatten alle Unterstützer wochenlang Hand in Hand gearbeitet: die Stadt Luxemburg, der nationale Leichtathletik-Verband (FLA), der hauptstädtische Verein CSL und der Titelsponsor ING. „Alle haben dazu beigetragen, dass der Event ein großes Erlebnis geworden ist“, sagte Sportschöffin Simone Beissel. Und vergaß nicht, den vielen ehrenamtlichen Helfern zu danken. Und direkt nach dem ING europe-marathon luxembourg gingen - auch über Facebook - sehr viele Glückwünsche im Rennbüro ein.