„Ich bin glücklich über den Sieg. Es ist einfach fantastisch, in Luxemburg zu laufen. Ich mag das Publikum sehr “, mit diesen Worten hat sich gestern Abend (Samstag, 8. Juni) Bellor Yator, im Zieleinlauf des 8. ING Night Marathon Luxembourg, bei seinen Fans bedankt.
Mit einer Zeit von 2:17:51 siegte der Kenianer zum zweiten Mal in Folge. Damit blieb er rund vier Minuten über seinem Streckenrekord (2:13:45) aus dem vergangenen Jahr. Etwa 100.000 begeisterte Zuschauer jubelten Bellor und den weiteren 10.000 Läufern aus allen Teilen der Welt zu.
Bei schwülem Wetter mit ein paar Regenschauern und jeder Menge Samba-Musik kam Brasilianisches Flair in der Hauptstadt von Luxembourg auf. Teilnehmer aus 100 Nationen gaben dem Marathon zusätzlich den Rang einer internationalen Laufveranstaltung. „Luxemburg ist einfach anders als andere Marathons, hier steht viel mehr Publikum an der Strecke und Nationen aus der ganzen Welt laufen mit, das macht den Nachtlauf aus “, lautet das Fazit von Renndirektor und Chef-Organisator Erich François.
Den Marathon-Sieg bei den Frauen errang Shewaye Gemecha Debelu aus Äthiopien mit einer Zeit von 2:43:34. Aus Luxemburger Sicht verlief der Halbmarathon sehr erfolgreich. Mit einem neuen Streckenrekord lief Vincent Nothum über die Ziellinie (1:11:17). „Ich war sieben Mal als Zuschauer dabei, ich hab jedes Mal gesagt: da musst du hin. Die einmalige Stimmung, die Leute an der Strecke, die dich anfeuern und zum Abschluss der tolle Zieleinlauf “, kommentiert Vincent Nothum vom C.A. Belvaux seinen Sieg. Auf Platz zwei folgte der Luxemburger Christophe Kass.
Erneut ging auch der Bürgermeister der Stadt Luxembourg Xavier Bettel in der Staffel an den Start: „Die Stimmung war super und wir hatten eine tolle Mannschaft. Wenn ich genug Zeit zum Training habe, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei “, so Bettel.
Lob gab es auch vom ältesten Marathonläufer der Welt, Fauja Singh, der diesmal als prominenter Gast für das interreligiöse Projekt InterFaith eingeladen wurde. „Ein kleines Land bietet einen tollen kosmopolitischen Mix. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt. Es ist eine sehr familiäre Atmosphäre “, sagt Fauja. Der 5. InterFaith-Marathon ist offizieller Partner beim ING Night Marathon Luxembourg und soll eine weltweite Brücke zwischen Sport und Religion bauen.
Im fünften Jahr seit dem Projektstart, erleben mittlerweile 60 Teilnehmer aus unterschiedlichen Religionen und Kulturen ein komplettes Wochenende voller gemeinsamer Erfahrungen: Christen, Muslime, Buddhisten, Sikhs, Bahai und Hindus lernen sich beim interreligiösen Marathonlauf intensiv kennen. „Ich werde mit einem sehr guten Eindruck zurück nach Kyoto reisen. Speziell in unserem InterFaith-Projekt haben wir bewiesen, dass unterschiedliche Religionen zusammen eine große spirituelle Kraft haben können “, erklärt Sekisaki Yulcitaka, Generalsekretär der Japan Buddhist Federation. Erstmals wird damit auch die offizielle Partnerschaft mit dem japanischen Marathon in Kyoto in die Praxis umgesetzt und insgesamt fünfzehn buddhistische Mönche aus Japan haben in Luxemburg teilgenommen.
Die mehrfache Siegern bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften und beste Europäerin beim Frankfurt-Marathon 2012, Lisa Hahner, ging erstmals in Luxemburg an den Start. „Ich bin begeistert von der Stadt. Ich war noch nie in Luxemburg, die Stimmung ist einfach super “, so Hahner.
Auch der siebenfache Sieger des Treppenlaufes im Empire State Building, Thomas Dold, feierte seine Premiere mit dem Publikum: „Hier ist richtig was los. Das ist genau das Kontrastprogramm zum Treppenlauf in New York, da sind nie Zuschauer dabei. Hier ist eine riesige Party in der Stadt.“
Für den gebürtigen Trierer Herbert Steffny war die Teilnahme am Team-Run ein kleines Jubiläum. Vor genau 30 Jahren lief er seinen ersten Marathon in Echternach. „Beeindruckt hat mich die tolle Stimmung bei Kilometer 8, das war wie Spalierlaufen beim Alpe d`Huez “, schwärmt der bekannte Lauftrainer und Buchautor.
Erstmals nahm der Direktor der ING Bank Luxembourg, Luc Verbeken, am Halbmarathon teil und versprach im nächsten Jahr erneut an den Start zu gehen: „Es ist eine sehr inspirierende Sportveranstaltung. Die Zuschauer helfen Dir zu laufen und es ist eine tolle Atmosphäre an der Strecke.“ Zufrieden mit der Organisation war auch die Sportschöffin der Stadt Luxembourg, Simone Beissel: „Die Kombination aus Organisation, hohem Niveau der Sportler und großem Publikumszuspruch ist super. Ich habe nur positives Echo erhalten.“
Erneut haben über 1.200 ehrenamtliche Helfer aus vielen Sportvereinen in Luxemburg die sportliche Großveranstaltung unterstützt. Die Luxemburger Leichtathletik-Föderation FLA und der hauptstädtische Leichtathletik Verein CSL sind hier seit acht Jahren verlässliche Partner. „Es war eine Werbung für die Leichtathletik in Luxemburg. Natürlich habe ich mich auch über den Luxemburger Sieg im Halbmarathon der Männer gefreut“, so die Bilanz von Georges Klepper, dem Generalsekretär der FLA.
Der Termin für den 9. ING Night Marathon Luxembourg kann bereits jetzt im Kalender eingetragen werden. Renndirektor Erich François bestätigte als Veranstaltungstermin im nächsten Jahr den 31. Mai 2014.