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Laufberichte

Poznan Marathon: Laufspektakel allererster Güte

20.10.19 Special Event
 

Stanislaw „Stani“ Stasinski, pensionierter Opernorchestermusiker, der u.a. auch in der Mailänder-Skala aufgetreten ist, hat mich schon mehrmals bei unseren zahlreichen Treffen bei großen Laufevents zum Poznan-Marathon in seine Heimatstadt eingeladen. Nun ist es soweit: Das 20. Jubiläum des seit dem Jahre 2000 bestehenden und inzwischen von der Teilnehmerzahl größten Marathons in Polen (noch vor Warschau) ist ein würdiger Rahmen für meinen allerersten Antritt in der mit ca. 540.000 Einwohner fünftgrößten Stadt des Landes.

Die Anmeldung über die auch in Englisch verfügbare Veranstalter-Website geht zügig vor sich. Für ältere Läufer gibt es wieder die obligate Ermäßigung, 100 Zloty oder umgerechnet 25 Euro beträgt die Startgebühr für mich. Am Vortag des Marathons nehme ich den AUA-Frühflug nach Berlin-Tegel.  Vom Hbf Berlin fährt der EC46 mit Reservierungspflicht  in knapp 3 Stunden nach Poznan Glowy. Das gewählte Mittelklasse Hotel ist nur 500 m vom Bahnhof entfernt, die internationale Messehalle, wo sich die Expo befindet, überhaupt nur einen weiten Steinwurf auf der anderen Seite der Eisenbahnüberführung ebenfalls sehr nahe.

Mehrere Hallen sind dort für den morgigen Marathon reserviert worden. Aber nicht die  Verkaufsmesse ist die Hauptsache, das Wohl der Läufer steht im Vordergrund: An die 50 Masseure der Sporthochschule werden die Läufer morgen betreuen, an beiden Tagen kann man seinen Gutschein für eine Portion Nudel wahlweise mit Fleischsauce oder Pilzen einlösen. Es stehen mehr Esstische in den Hallen als Messestände zu sehen sind.

Die jugendlichen Standhelfer packen in die Jutetasche allerlei ein: ein spezielles Bier, einen neuartigen biologischen Mineraldrink, eine Flasche Wasser und als Höhepunkt ein superschickes Kurzarmfunktionshirt mit farblich dazu passendem Schlauchtuch. 

Ich sehe mich auf der Messe ein wenig um: die Fahnen von ca. 30 bis 40 Ländern sind entlang der Wand oberhalb der Nummernausgabestelle aufgezogen. Mittels Zeitraffer wird die Strecke auf einer Videowall gezeigt.

 

 

Einen, den man auf polnischen Lauf-Expos immer wieder sieht, ist ein heimischer Sportheld aus vergangenen Tagen: der mittlerweile 63-jährige Jerzy Skarżyński, der 1989 den Warschauer Marathon und 1991 den Leipziger Marathon gewann. In einer Autobiografie, die er vor Ort signiert, stellt er seine Sportkarriere dar. Seine Bestzeiten sind aber inzwischen von polnischen Läufern übertroffen worden – gegenwärtig hält den Marathonrekord Henryk Szost  (2:07:39).

Als ich meinen Pastagutschein einlöse und mir einen Platz an einem Tisch suche, erblicke ich Roksanna Zymanska, Mitglied bei der gemeinnützigen Organisation Spartanie Dzieciom. Roksanna ist mit ihrem Huskie an der Leine wie ich in Kattowitz dabei gewesen – wir haben tapfer gegen den aufs Tempo drückenden Schlussfahrer im schwarzen Audi angekämpft. Morgen will sie wieder mit ihrem treuen Begleiter an den Start gehen.  Sie ist wie ich im letzten Block E mit über 5 Stunden eingeteilt, bei 7.000 gemeldeten  Startern könnte es so zu einer Startverzögerung von 10 Minuten kommen.

 

 

 

Mein Marathontag

 

Das Traffic-Hotel bietet an diesem Sonntag ausnahmsweise das Buffetfrühstück schon um 7 Uhr an, so drängen sich nur Läufer in der Früh an der Kaffeemaschine. Wer mir weismachen will, dass man mit einem leeren Magen besser oder schneller laufen kann, dem lasse ich seinen Glauben – so bleibt für mich mehr übrig. Doch heute verweile ich nicht so lange beim Frühstücken, eine gewisse Nervosität spüre ich nämlich auch. Dazu kommt, dass ich nicht so richtig abschätzen kann, wieweit das Startareal tatsächlich von den Messehallen entfernt ist. Ich betrete wieder das Expogelände, in einer riesigen Halle geben viele ihre schwarzen, prall gefüllten Kleideraufbewahrungssäcke ab.

Tausende Getränkeflaschen sind abgepackt, auf den Stelltischen Hunderte Kilo Bananen, saftige Orangen, die von Helferinnen in kleine Portionen geschnitten werden, und auf Halterungen hängen Tausende schwere Medaillen. Ein Foto vor dem Lauf könnte vielleicht Unglück bringen, man soll ja vor dem Wirt nie die Rechnung machen, sagt der Volksmund.  Mein bescheidenes Ziel in Anbetracht  des orthopädischen Dauerhandicaps im linken Knie für heute lautet einfach unter der Schlusszeit von 6 Stunden zu finishen.  

Mit meiner Digicam im Anschlag versuche ich das Geschehen vor dem Start bildlich zu bannen. Ganz vorne befinden sich vielleicht zwei Dutzend Rollstuhlfahrer, die um 8:50 loslegen werden. Der Wetterbericht für heute ist vielversprechend, frühherbstlich warm, trocken mit ca. 15 Grad C gegen Mittag sind zu erwarten.

Auf Polnisch wird herabgezählt,  „...pięć, cztery, trzy, dwa, jeden, zero“- Los geht’s! Für mich aber noch nicht, ich habe zwar die Uhr gedrückt, um die Brutto- und damit die vermeintliche Schlusszeit genau verfolgen zu können, aber ich stehe an der Absperrung zum Block D und warte bis die Schlange von hinten nachrückt. Dann versuche ich in Tritt zu kommen.  Es geht zunächst einige Kilometer nach Südwesten.  Noch vor der Labe beim Kilometerpunkt 5 stürmt der mittlerweile bald 76-jährige Stani links und rechts abgeschirmt von jüngeren Kollegen an mir vorbei.

 

 

Schon die längste Zeit sehen wir auf der anderen Straßenseite die schnellen Läufer nach der Wende bei Kilometer 6 wieder auf dem Rückweg stadteinwärts. Die Versorgung an der Labe ist üppig, Wasser, Iso, Orangen, auch wieder Kochschokolade – die man aber schlecht kauen kann, es dauert immer solange, bis sie im Mund zergeht. Stani bleibt nicht stehen, ich versuche erst gar nicht, ihm zu folgen.

Interessiert verfolge ich die Lauftaktik eines polnischen Pärchens – sie sind überzeugte Anhänger der Galloway-Methode mit dazu passendem Shirt. Abwechselnd kurze schnelle Laufeinheiten und dann zur Erholung wieder schnelles Gehen – so kann man ev. auch unter 5 Stunden finishen. Die Läufer auf der anderen Straßenseite sind nur durch einen zwei Meter breiten gepflasterten Mittelstreifen getrennt, man könnte fast hinübergreifen und abklatschen. Dann geht es auch für mich auf einem spürbaren leichten Anstieg zurück. Es kommen noch viele nach, das Feld ist nach inzwischen 8 Kilometern sehr weit auseinandergezogen. Die 5 Stunden-Pacergruppe liegt überraschend noch zurück, sie dürfte weit hinten im Block E gestartet sein.

In der Nähe des bereits 1980 eröffneten, durchgehend überdachten Fußballstadions mit einem Fassungsvermögen von ca. 42.000 Zuschauern dreht die Marathonstrecke dann nach Norden. Hier stehen auch zahlreiche Zuschauer, die applaudieren. Das blau-weiße Maskottchen vom wegen seiner Hooligans gefürchteten Fußballclub Lech Posen bekomme ich gut ins Bild.

 

 

10 Kilometer sind erreicht, unter 1:15 wollte ich bleiben, ich liege um 3 Minuten darunter. Die Laufstrecke bisher durchwegs auf Asphalt in einem Grüngürtel schon außerhalbe der Stadt weist leichte Anstiege auf, ein typisch kupiertes Gelände mit einigen Metern Höhenunterschied. Aber gerade auf meinen früher so begehrten Abwärtspassagen, wo ich stets Tempo zulegen konnte, muss ich jetzt dahinkrebsen. 

Die Ästhetik der fitten Mittstreiter, die Läuferinnen in ihren modischen Wettkampf-Outfits, die nach außen gekehrte innere Freude, an einem so großen Marathon wie hier und heute in Posen teilzunehmen, all das bleibt als geistige Momentaufnahme in der Erinnerung hängen und motiviert mich zugleich, auch ungeachtet beeinträchtigender Umstände zumindest noch eine Zeitlang mich mit den Langsamen zu messen. Wer weiß, vielleicht sieht die Welt in einem Jahr wieder anders aus und eine Stammzelleninjektion gibt dem Knie wieder neues Leben?

Bei Kilometer 13 verläuft die Strecke durch den 14 ha großen öffentlichen Erholungspark Solacki, der bereits 1911 vom Gartenkünstler und Stadtgartendirektor Hermann Kube aus Hannover gestaltet wurde.  Am Ausgang des Parks stehen wieder zahlreiche Zuschauer.  Man zieht automatisch an, wenn geklatscht wird. Es geht nach Westen, die tiefstehende Sonne im Blickfeld.

Sind erst einmal 17 Kilometer erreicht, ist die Halbdistanz nicht mehr weit entfernt, so ist es in meinem Kopf gespeichert. Auf einer Brücke über den Fluss Warthe, ein ca. 800 km langer Nebenfluss der Oder, erblickt man zur Linken den Posener Dom, der auf die Zeit der Gründung des ältesten polnischen Bistums im Jahre 968 zurückgeht  und der  geschichtlich für den Beginn der Christianisierung Polens steht. Er ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.

„Beat it!“ – die Drum School von Posen gibt das Tempo vor, nur können wir in der läuferischen Nachhut die Schlagzahl nicht halten. Die Strecke steigt an, auf den folgenden zwei Kilometern sind einige Höhenmeter zu überwinden. Roksanna kommt mit ihrem geliebten Vierbeiner von hinten nach, sie winkt mir zu. Der Hund bleibt immer wieder stehen, alleine würde sie wohl um die 4 Stunden finishen können.

 

 

Nun tritt ein, was schon viel früher hätte passieren müssen – die sub 5 Stunden-Gruppe kommt endlich nach. Der energische Tempomacher mit blauem Ballon und einer Handvoll verbliebener Laufjünger kennt kein Erbarmen, wer auf der Aufwärtspassage nicht nach links ausweicht, riskiert einen Tritt auf die Ferse. Roksanna will mithalten, doch sie kommt nur bis zur 20 km-Labe. Der Hund scheint das Wasser zu riechen.

Bei der 21.097 km-Anzeige geht es in einer Schleife zunächst am Spazierweg des tiefer liegenden Wassersportzentrum Maltasee, durch Stauung des Flusses Cybina 1952 künstlich angelegt, wieder stadteinwärts. Auf der Regattastrecke der Anlage wurden 2009 die Ruderweltmeisterschaften ausgetragen. Am Südufer befindet sich das Sport- und Erholungszentrum Malta-Ski mit einem ganzjährig befahrbaren Skihang, einer Sommerrodelbahn, sowie eine Minigolfanlage. Auf diesem Abschnitt kann ich mich wieder besser in Szene setzen und an zahlreichen Gehern vorbeitraben. Es finden kleine Positionskämpfe statt, aber immer nur unter den Langsamen, sodass man sich schließlich schon ein wenig näher gekommen ist und der Smalltalk beginnt. Paulina erzählt, dass sie heuer in Wien gelaufen ist und heute unbedingt noch unter 5:30 finishen will. Karolina und ihre Lauffreundin, beide im neonfarbenen Shirt, wollen unbedingt an mir vorbei. Aber nach jedem Versuch habe ich sie bald wieder eingeholt. Ich bemühe mich, mit einigen Kleinkindern abzuklatschen, dafür muss ich mich mir meinen 1.92 cm Körpergröße ordentlich bücken.

Die Strecke führt in diesem Abschnitt um den ganzen See herum, bei Kilometer 25 wird wieder gemessen – und üppig versorgt. Nach Kilometer 26 dreht der Kurs wieder in einer langgezogenen Schleife stadteinwärts. Bei Kilometer 27 hole ich Paulina wieder ein. Ihre angestrebten 5:30 werden schwer zu erreichen sein.

Es geht durch Wohn- und Industriegebiet weiter stadteinwärts. Auffallend sind die riesigen Plattenbauten, wie man sie von Wohnsilos in den typischen ehemaligen Ostblockstaaten kennt. Viele sind Neubauten, ältere Gebäude werden mit bunter Fassadenfarbe überkleckert und bekommen so ein neues Antlitz. Eine Dreiergruppe kämpft sich tapfer voran.  Einmal sind sie vor mir, dann fällt die Frau in der Runde wieder zurück – die Männer warten, bis sie wieder anschließen kann. Inzwischen haben zahlreiche Läufer ihren am Shirt rückwärts angehefteten Aufdruck „Biegnę dla Fabiana i Franka“ verloren, eine Charity-Aktion für Fabian und Frank, an der man sich mit einer Spende beteiligen kann.

Es geht auf einer Brücke über die darunter verlaufene zweispurige Autobahn. Bei diesem strahlenden Herbsttag ist der Verkehr unter uns stark. Ich entschließe mich, das Langarmshirt auszuziehen. Das 20 Jahre alte Leibchen darunter rückt mich in die Nähe jener im Osten noch manchmal anzutreffenden Läufer, die sich nicht von ihren uralten Laufutensilien trennen können. Mit anderen Worten, mein Leiberl ist so altmodern geschnitten, dass der Retro-Look schon wieder als hip gelten könnte.

Die verstrichene Zeit seit dem Start des Marathons beträgt bei der 30 km-Anzeige 3:57, mit knapp unter 4 Stunden bin ich im Plansoll. Aber das linke Knie schmerzt. Jene Kollegen neben und hinter mir, die meinen Laufstil als Schwächezeichen auslegen und mit einem Grinsen vorbeiziehen, haben Recht. Keiner zwingt einen „Behinderten“ bei einem Marathon mitzumachen.

 

 

„Lachen ist gesund“, weiß der Volksmund – die Kochschokoladenstücke sind unter der beständigen Sonneneinstrahlung angeschmolzen, das erheitert nicht nur mein Gemüt. In Polen gilt Schoko als Kraftnahrung, das wusste schon vor 40 Jahren „Bubi“,  ein pensionierter Direktor der Bank Polski, zu erzählen. Er und seine Frau Irina mit Stiefsohn Tomek nahmen auf ihren Ausflügen zu den Masurischen Seen immer Schokolade mit – das fällt mir ad hoc zum Schokoschmelztiegel ein. Wer jetzt da hineingreift, muss sich anschließend die Hände waschen.

Die Polizei hat alles unter Kontrolle, der Verkehr aus den Querstraßen wird individuell für jeden Läufer  bzw. zumeist ja eine kleine Gruppe per Handzeichen angehalten. Ich befinde mich ab Kilometer 32 in einem breiten Strom von langsamen Läuferinnen und Läufern, was bei mehr als 6.000 Personen auf einer nun langgezogenen Strecke zu einer gut sichtbaren Kolonnenbildung geführt hat. Es scheint, dass die Luft sozusagen bei den meisten „draußen“ ist, es wird kaum mehr beschleunigt, man will ins Ziel kommen, das reicht.

Der Kurs führt erneut über eine Brücke, die Flusslandschaft entlang der Warthe weist auf beiden Seiten einen breiten Waldstreifen auf, der Kleinwild ganzjährig als Unterschlupf und im Frühjahr Vögeln aus Brutstelle dient. Ich mache mir oft Gedanken, wenn Naturlandschaft brutal in Bauland umgewandelt wird. Auch in Polen sind die Umweltschützer wieder im Aufwind – das haben die letzten Wahlen gezeigt.

Bei der Labe am Kilometerpunkt 35 wird schon zusammengeräumt. 4:42:00 Stunden sind brutto vergangen, für 7 Kilometer verbleiben bis zur offiziellen Schlusszeit noch eine Stunde und 18 Minuten, selbst bei einem langsamen Gehtempo würde man zeitgerecht eintreffen.

Aber Ausnahmen bestätigen die Regel – Ryszard, gut erkennbar an seinem roten Kopftuch und den giftgrünen Laufsocken, braust mit nach vorne gebeugtem Oberkörper daher, dass man freiwillig Platz macht. Ein paar Wörter Polnisch kann ich und ich sage zu ihm, dass ich aus Wieden (Wien) bin und wie alt „ile lat“ er sei – leider verstehe ich seine Antwort nicht, aber ich gebe ihm 70+. Er lässt   im flotten Gehschritt Läufer um Läufer hinter sich. Phänomenal, möchte ich sagen. Bei Kilometer 38 überhole ich ihn dann aber wieder. Er hält inne und fischt sich ein Gelpäckchen aus seinem Gürtel. Kurz darauf schnappt er mich wieder und scheint auf alle anderen Langsamen auf der Strecke zu schimpfen.

Die neben der Laufstrecke vereinzelt stehenden Zuschauer feuern uns an.  Die Zahlen von eins bis zehn verstehe ich auf Polnisch, es sind nur mehr „trzy kilometry“.  Drei Kilometer sind einerseits wenig, wenn man die Gesamtstrecke in Relation zieht, andererseits wieder viel, wenn es die letzten bei einem Marathon sind.  Lukasz Marcinak, den ich vom Warschau Marathon kenne, setzt seine letzten Kraftreserven ein – der Sportsfreund ist 20 Jahre jünger und 20 Kilo schwerer. Ich kann ihm nicht folgen. Freundlich grüße ich zu einer Gruppe wohl zufällig neben der Strecke vorbeikommender Nonnen hinüber, sie nicken in meine Richtung.

500 Meter vor dem Einlauf in das Zielareal hinter dem Messekomplex spielt eine Band – die junge Sängerin fühlt sich geehrt, als ich sie ablichte. Als ich merke, dass eine Kollegin knapp hinter mir vor der Ziellinie zu einem Sprint ansetzen will, nehme ich trotz „Hatschfuß“ die Herausforderung an. Sie bleibt hinter mir und schaut mich im Ziel böse an.

Wie gut schmecken Orangen, ich bediene mich im Zielbereich ausgiebig. Schade, Hunderte Kilo der so schönen roten Äpfel sind übrig geblieben. Ich nehme einen Apfel sowie eine Wasserflasche mit. Die ausgehändigte Medaille ist so schwer, dass ich sie in meiner Bauchtasche ablege. Beim Bierausschank stoße ich auf Stani. Wir tauschen uns aus, er zählt inzwischen an die 70 Marathons, eine beachtliche Leistung, denn er hat  erst mit 65 zu laufen begonnen.

 

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Ich bekomme rasch einen Platz für die Gratismassage. Auch ohne Bon bekomme ich nachher in der Halle netterweise eine weitere Nudelportion. Roksanna gesellt sich zu mir, leider sind die Nudeln inzwischen aus – ich trete den Rest meines Tellers an ihren Hund ab, der wie sie als Finisher eine Medaille bekommen hat. Sie weiß zu berichten, dass in Poznan die Organisation intensiv das ganze Jahr für diese so bedeutenden und inzwischen größten Lauf in Polen arbeitet.

Nach dem geselligen Zusammensein mache ich mich auf dem Weg ins Hotel – auf einen Besuch der Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Alten Rathaus, der Kathedrale und dem Kaiserlichen Residenzschloss, das im Auftrag von Wilhelm II. 1905–1910 erbaut wurde, muss ich zwecks Schonung des Knies verzichten.

 

Mein Fazit über den 20. Posen Marathon

ist ein durchwegs positiv – ich vergebe die höchste Punktzahl

  • für eine perfekte Organisation vor, während und wohl auch nach der gesamten Veranstaltung,
  • das moderate Startgeld auch in der letzten zeitlichen Anmeldefrist,
  • das als Goodie bei der Abholung ausgehändigte Exklusivkurzarmshirt mit dazu passendem Schlauchtuch,
  • die mit vielen jugendlichen Helfern bestens besetzten Versorgungsstellen, bei denen  es nie zu einem Engpass an Wasser und fester Nahrung gekommen ist,
  • die verantwortungsvoll von der Polizei abgesperrten Straßen mit Dank an die Disziplin der Autofahrer in Posznan
  • die Nachbetreuung  und -versorgung am Marathontag im Zielareal mit Bier, Massage und Nudeln,
  • die große und schwere Medaille zum 20. Jubiläum als schönes Erinnerungsstück.

Siegerliste Männer:

1. Cosmas KYEVA (KEN) – 02:12:05
2. Raymond Kemboi CHEMUNGOR (KEN) – 02:13:01
3. Mathew KIPTOO (KEN) – 02:15:58

 

Reihung  bei den Frauen:

1. Monika STEFANOWICZ (POL) – 02:37:42
2. Tigist Tadese BEDADA (ETH) – 02:37:58
3. Beata LUPA (POL) – 02:40:42

 

6072 Marathon-Finisher (davon 1134 Frauen)

 


 
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