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Laufberichte

Fürther Freiheit

28.06.09
Autor: Olaf Ulmer

Nach diesem herzlichen Empfang fielen die folgenden Meter wieder leichter und nach einer abermaligen Überquerung der Autobahn liefen wir in den Stadtteil Stadeln. Bei Kilometer 14 war hier der erste Wechselpunkt für die Staffeln.

Apropos Staffeln: Der Laufclub 21 mit seinem Sitz eben in Fürth organisierte wieder mehrere Staffeln, die sich ausschließlich aus Menschen mit Down-Syndrom zusammensetzten. Der Laufclub begleitet die Läufer von den ersten Gehversuchen in den Laufschuhen bis zu solchen Ereignissen wie dem Metropol-Marathon. Die Läufer waren sogar aus England und der Schweiz nach Fürth gekommen, um ihrem Hobby nachzugehen.

Wir überquerten die Regnitz und kamen in den Ortsteil Vach. Nach dem Jubel und Trubel, mit dem uns die Menschen begrüßten, wurde es nun wieder etwas ruhiger, denn bevor wir nach Atzenhof kamen, liefen wir auf einsamen Feldwegen. Das Feld war schon etwas auseinandergezogen und so konnte man seinen Gedanken nachgehen und die Füße einfach laufen lassen.

Wir unterquerten den Main-Donau-Kanal und kamen nach Atzenhof. Dort gab es an der Verpflegungsstelle vor dem Feuerwehrmagazin wieder ein kleines Straßenfest. Danach wechselte der Untergrund und wir befanden uns für die nächsten Meter auf einem holprigen Single-Trail. Ein Warnschild hieß uns vorsichtig und hintereinander zu laufen.

Am Daimler-Werk vorbei ging es diesmal über den Main-Donau-Kanal. Nach einem kurzen Abstecher in den Ortsteil Unterfarrnbach liefen wir kurz darauf wieder über den Kanal, der Main und Donau verbindet, und betraten den Ortsteil Burgfarrnbach. An der Verpflegungsstelle, mittlerweile waren 25 Kilometer absolviert, spielte ein Cello-Ensemble für uns.

Ich konnte immer noch ein konstantes Tempo laufen und schluckte nun so manchen Läufer, der sich überschätzt hatte und zu schnell angegangen war. Die nächsten Kilometer ging es am Main-Donau-Kanal entlang und in Oberfürberg überquerten wir diesen abermals. Auf der anderen Seite des Kanals war in Unterführberg der zweite Wechselpunkt für die Staffeln. Eine kleine Schleife von rund vier Kilometern führte uns zum wiederholten Male über den Main-Donau-Kanal.

Schließlich liefen wir in das Stadion des TV1860 Fürth ein und absolvierten eine dreiviertel Stadionrunde und verließen die Sportstätte wieder durch den Hinterausgang. Die Schilder „Toll“, „Super“, „Bravo“, „Stark“ und „Wow“ taten bei Kilometer 33 richtig gut und ließen die restlichen neun Kilometer leichter laufen.

Etwa zwei Kilometer ging es nun am Main-Donau-Kanal entlang, bevor wir diesen ein letztes Mal überquerten und in den Ortsteil Dambach einliefen. In Dambach durften wir auf einem roten Teppich durch die Grüne Halle, einer Einkaufs-, Erlebnis- und Essenshalle, laufen. Hier war Lächeln angesagt, denn schließlich wurden wir unter Blitzlichtgewitter fotografiert. Das gibt bestimmt ein tolles Motiv.

Die Nachwuchsabteilung der Cheerleader motivierte uns noch mal für die letzten drei Kilometer. Ich lichtete gerade diese Gruppe ab, als die Zugläufer für die Zielzeit von 4:15 Stunden passierten. Nanu, ging meine Uhr falsch? Nach meinen Berechnungen während des Laufes hätte ich denen doch etwa zwei Minuten voraus sein müssen. Also schnell noch ein paar Bilder vom Eisenkopf geschossen und hinterher. Langsamer als diese Jungs wollte ich eigentlich nicht sein.

Wir kamen nun in die Altstadt von Fürth und hatten es mit Kopfsteinpflaster als Untergrund zu tun. Den Zugläufern, die sich zunächst zu entfernen drohten, kam ich wieder näher. Nach einem kurzen Plausch mit den beiden stellte sich heraus, dass sie zunächst tatsächlich etwas flott unterwegs waren, nun aber das Tempo gedrosselt hatten, um in der Zielzeit anzukommen. Ich also wieder vorbei an den beiden und ab Richtung Ziel.

Durch ein Spalier von frenetisch anfeuernden Zuschauern wurde ich auf einer Woge der Begeisterung förmlich ins Ziel getragen. Hier erhielt ich von einer freundlichen Helferin meine Medaille umgehängt und begab mich nach der Zielverpflegung mit alkoholfreiem Weißbier zum Parc Fermé, um meine Sporttasche abzuholen und den Chip abzugeben. Ein Shuttle-Bus brachte die Läufer zu einer Sporthalle zum  Duschen. Leider gab es nur noch die Wahl zwischen kaltem und ganz kaltem Wasser.

Mein Fazit: Der Metropol-Marathon ist ein hervorragend organisierter Lauf. Alle Helfer waren stets hilfsbereit und freundlich und man fühlte sich gut aufgehoben und willkommen. Das Wetter spielte ebenfalls mit, es war bewölkt mit rund 20 Grad. Optimales Laufklima. Die Zuschauer waren großartig und feuerten auch den letzten Läufer noch frenetisch an.

Der Marathon ist eine Mischung aus Stadt- und Landschaftsmarathon. Man kann die Stimmung in den Ortsteilen, aber auch die Ruhe außerhalb genießen. Als Laufuntergrund wurde mit Asphalt, feinen Kies, grobem Single Trail, Tartan-Bahn, Wiese und Kopfsteinpflaster so ziemlich alles angeboten, was sich zum Laufen eignet.

Für die vierte Auflage 2010 haben sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen: Zum 175 Jährigen Jubiläum der ersten Eisenbahn-Fahrt wird der Metropol-Marathon zwischen Fürth und Nürnberg verlaufen.

Mein Dank gilt allen Helfern, der Feuerwehr, dem THW, der Polizei, den Sanitätsorganisationen, sowie den zahlreichen Zuschauern und nicht zuletzt den Organisatoren des Marathons. Fürth war und ist eine Reise wert.

Marathonsieger

Männer

1. Strauch, Christian Team Injoy 2:36:05
2. Bratenstein, Peter TS Herzogenaurach 2:49:26
3. Spägele, Markus Günzburger Läufer 2:51:11

Frauen

1. Schadewell, Andrea Team Icehouse 3:19:00
2. Keck, Julia LA TeamSaar 3:20:26
3. Olbrich, Irina 3:20:48

638 Finisher 

12
 
 

Informationen: Metropol Marathon Fürth
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