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Laufberichte

Eine ''aussichtslose'' Angelegenheit

12.06.10

Lange schon bevor wir sie sehen, können wir die musikalische Darbietung einer Alphornbläserin vernehmen, den akustischen Genuss kann uns der Nebel aber nicht verwehren. Nach dem langen Querfeldeinstück gelangen wir auf einen Kieswanderweg, lustige Wandersgesellinnen machen uns die La-Ola-Welle, wobei sie nicht die einzigen sind, die uns unterwegs immer wieder anfeuern. Besonders fallen mir da die vielen gut gelaunten Kinder in ihren gelben Staff-Shirts entlang der kompletten Strecke ein.

An einer üppig bestückten Brotzeitstation ist das nächste Teilziel auf Saasförkle erreicht. Das Angebot ist derart reichlich, ich weiß eigentlich gar nicht, wohin ich zuerst greifen soll. Angeboten wird Cola, Iso in allen Farbvarianten, Wasser, Bouillon, Orangen, Bananen, unterschiedlichste Energieriegel und trockenes Weißbrot und wer weiß was noch. Die Aufzählung trifft im Übrigen auf viele der V-Stationen zu, verhungert und verdurstet dürfte wirklich keiner sein. Und plötzlich taucht Jan aus dem Nebel auf. Seit Schloss Vaduz habe ich nichts mehr von ihm gesehen, aber auf Bergabstrecken macht er immer viel Zeit auf mich gut. Nach einer ausgiebigen Stärkung machen wir uns gemeinsam auf den Schlussabschnitt.

Zweieinhalb Kilometer geht es jetzt überwiegend abwärts, ich überlasse Jan die Führungsarbeit und hänge mich an. Gemeinsam mit ihm macht es jetzt richtig Spaß, aber bald ist Schluss mit Schuss und es geht wieder entgegen gesetzt. Von irgendwo aus der Nebelsuppe können wir den Zielsprecher in Malbun vernehmen. Von wo das genau herkommt, kann ich aber beim besten Willen nicht lokalisieren, mir fehlt die Orientierung. Ich weiß aber, dass wir uns jetzt auf dem Panoramaweg im Kessel der Malbuner Bergarena befinden, auf die ich mich gestern so gefreut hatte. Der Nebel wird jetzt sogar noch dicker, alle paar Meter ist meine Brille vollkommen beschlagen. Eigentlich könnte ich sie gleich komplett abnehmen, aber ich versuche sie immer wieder zu reinigen, was auf die Dauer sehr nervig ist. Obwohl ich auf die Weite ohne sie wenig sehe, läuft es sich ohne besser als mit Beschlag. Deutlich habe ich noch das sonnenüberflutete Panorama von gestern Abend vor Auge und stelle mir lieber nicht vor, welch traumhafte Aussicht uns hier entgeht.

Seit Saasförkle habe ich kein Bild mehr geschossen, ich war zu sehr damit beschäftigt, mich hinter Jan zu halten und außerdem habe ich ja eh nur Nebelbilder im Kasten. Aber das Schneefeld vor km 40 will ich jetzt doch ablichten, also raus mit der Kamera. Damit ist mir natürlich auch Jan entkommen und so sehr ich mich bemühe, auf dem letzten „Abfahrtskilometer“ habe ich keine Chance mehr, das aufzuholen.

Auf einem blauen Teppich dürfen wir die letzten Meter ins Ziel einlaufen. Als erstes wird mir der Chip vom Fuß genommen. Und dann gibt’s da einen Stand mit schönen salzigen Pommes, genau das Richtige jetzt. An der Startnummer ist ein Bon zum Abtrennen angebracht, für ihn bekommen wir eine Tüte mit dem Finishergeschenk von Swarovski und das Finishershirt ausgehändigt.

Mein Entschluss steht fest, hier muss ich definitiv noch mal starten, die Streckenführung und die Strecke selbst hat mich gegeistert. Was fehlte, war die Aussicht - und die will ich auch einmal dazu erleben.

Marathonsieger

Männer

1. Wieser Patrick, CH-Aadorf                 3:02.10,0    
2. Blaha Jan,  CZ-Kromeriz                    3:18.16,9     
3. Trincheri Lorenzo,  I-Dolcedo IM           3:18.20,1   

Frauen

1. Staicu Simona,  H-Mogyoród                 3:35.30,2  
2. Landolt Claudia,  CH-Wil SG                3:35.38,8   
3. Nunige Jasmin, CH-Davos Platz             3:35.48,7

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Informationen: LGT Alpin Marathon Liechtenstein
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