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Laufberichte

So schmeckt der 100er!

08.06.12

Bei Kilometer 3,5, noch im Stadtgebiet, besteht schon die erste Möglichkeit zum Verpflegen. Wasser und Mineralgetränke in Orange, Pfirsich und Citrusgeschmack werden angeboten. Auf den späteren Tankstellen kommen da noch Cola, Bouillon, Äpfel, Bananen, Orangen, Brot, Riegel in mehreren Formen, Gel und Linzertörtli hinzu. Und auf einen oder zwei Verpflegungsstellen werde ich mit wieder einen Hopfentee schnorren. Und für den Fall, dass die Bettelei erfolglos bleiben sollte, habe ich mir einen Schein eingesteckt. Nicht dass der Bierdurst ungestillt bleibt und ich davon einen Brand bekomme.

Zur Kilometermarkierung der Strecke: Die ersten fünf sind einzeln ausgeschildert, dann erfolgen die Hinweise im Fünfter-Schritt. Die letzten fünf werden wieder einzeln angezeigt. Wer eine GPS-Uhr am Arm hat, ist dann im Vorteil. Allerdings sieht er dann zugleich, wenn seine Zeit davonläuft. Ich halte es wieder zeitlos und will mich nur von Zeit zu Zeit informieren, zur Not auch an den Kirchenglocken, die mir dieses auch sagen.

Nach dem fünften Kilometer kommen die ersten Steigungen. Während die erste über den Nidau-Büren-Kanal noch laufenderweise bezwungen wird, legen die ersten an der folgenden Steigung in der Ortschaft Port schon den Marschierschritt ein. Bei 70 Höhenmetern kein schlechter Plan. Ich laufe die Steigung mit angezogener Handbremse hoch. Oben hat man dann einen schönen Ausblick auf das beleuchtete Biel.

Nach dem Durchlaufen der Ortschaft Bellmund erhalten wir die erarbeiteten Höhenmeter wieder zurück und zwar verschärft, so steil geht es da hinunter. Einige lassen es richtig hinunterlaufen. Ich laufe auf Kathrin Schramm aus Leonberg auf. Ein kurzer Talk über unser Vorhaben und über vergangene Läufe schließt sich an. Die interessierte m4y-Leserin schickt mich dann weiter nach vorn.

Zweiter Versorgungspunkt ist kurz vor Kilometer 10 in Jens. Knapp eine Stunde für zehn Kilometer. Vielleicht ein Tick zu schnell, denn für zehn Kilometer Weg habe ich eine Stunde veranschlagt plus die Zeit für die Verpflegung. Dann sollte der Hunderter in elf Stunden plus/minus drin sein. Aber so ein Plan steht natürlich nur auf dem Papier.

Die folgenden Kilometer führen uns flach durch die Felder. Bei zwei, drei Stellen müssen wir aufpassen und an den Rand des Weges ausweichen, denn das Wasser steht aufgrund des Unwetters am Vortag noch hoch genug, um in die Schuhe zu laufen. Warum da aber einige im Galopp durch die Pfützen hindurch springen müssen, weiß ich nicht. Es sorgt bei denen vielleicht für einen Kick: Komm ich trocken durch?

Auf diesem Wegstück kommen die ersten Halbmarathonis von hinten, die anfangs noch von offiziellen Begleitradlern des Weges gewiesen werden. Die Überholmanöver klappen gut, denn die Masse läuft rechts, während die schnellen links überholen. In Kappelen (Kilometer 14,5) wird wieder verpflegt. Die Zuschauer werden sogar mit Livemusik unterhalten. Ich freue mich nun auf Aarberg, wo sicher wieder eine Bombenstimmung herrscht.

 

Aarberg bis Oberramsern

 

Aarberg ist das Ziel der Halbmarathonis. Ein Höhepunkt ist sicher das Überlaufen der Holzbrücke, die in den Jahren 1567 bis 1568 neu gebaut wurde. Die Tragbalken bestehen aus Fichtenstämmen, das übrige Gewerk ist meist als Eiche geschaffen worden. Heute zählt diese Brücke über die Aare zu den schönsten der Schweiz. 

Kurz nach der Brücke ist wieder für uns der blaue Teppich ausgelegt. Die Halbmarathonis, die zuvor schon zum Endspurt angesetzt haben, laufen ins Ziel und sind damit aus dem Rennen. Kurz danach finden wir eine weitere Tankstelle. Doch jetzt, o Schreck, lässt mich meine Kamera hängen. Sie öffnet nicht das Objektiv. Ist die Feuchtigkeit oder ein mechanischer Schaden Schuld? Ich hoffe, dass sich das im Fortgang des Rennens legt.

Beim nächsten Ort Lyss (Kilometer 22) dürfen die Begleitradler ihre Läufer in Empfang nehmen. Vorher ist das aufgrund des dichten Läuferfeldes nicht erlaubt. Die Begleiter sind alle gekennzeichnet mit COACH. Für die Begleitung muss eine Vignette gekauft werden, dafür dürfen die Radler auch an der Verpflegung zulangen. Im Vergleich zu früher sehe ich in Lyss deutlich weniger Begleiter. Oder haben diese die Laufzeiten ihrer Läufer richtiger geschätzt und sind erst kurz vor der Passage da?

Auf dem nächsten Wegstück über Ammerzwil nach Grossaffoltern steigt unser Kurs wieder tendenziell nach oben, auch wenn einige Gefällpassagen darunter sind. In Summe etwa 70 Höhenmeter nach oben. Heuer lässt es sich gut laufen, die Abwechslung ist da. Wir hören teilweise Grillen bei ihrem Konzert, dann riechen wir den blühenden, süßlichen Holunder an den Feldrainen und Waldrändern. So schmeckt mir der 100er.

Ab Scheunenberg (Kilometer 30,5) führt uns der Kurs in Limpachtal, es geht leicht bergab. Ich freue mich auf die langgezogene Hauptstraße nach Oberramsern. Ich laufe direkt auf dem Mittelstrich, so kann ich immer ein Auge geschlossen halten und verliere nicht die Orientierung. Es rennt sich, wie wenn ein alter Diesel im Standgas dahin rollt. Unterbrochen wird die Umgebung nur durch die Ortschaft Balm, von der heuer ein Motiv die Medaille ziert. Oberramsern ist schon zu sehen.

 

Oberramsern bis Kirchberg

 

Kurz vor Oberramsern ziehen einige Marathonis noch ihren Endspurt ab. Viele sind da nicht von hinten gekommen. Wem die Sollzeiten für den Marathon anderswo eng vorkommen, hier kann auch ein langsamer Marathoni erfolgreich finishen. Denn erst um Sechse in der Früh muss er in Oberramsern erscheinen. Das wäre vielleicht bei einem nächsten Angriff als Kettenmarathoni eine Alternative.

Große Action stelle ich im Ort nicht fest. Kurz verpflegen, dann biege ich nach rechts in die Mülchistrasse ab. Ein Blick zurück über meine rechte Schulter und ich sehe als Lichterkette die Verfolger.

Auf den nächsten fünf Kilometern müssen wir uns wieder 100 Höhenmeter erarbeiten. Unterbrochen wird unser Anstieg durch eine geheime Kontrolle. Wir erhalten einen Stempel auf die Startnummer. Und wer diesen Stempel nicht hat, kann sich seinen Teilnehmerpreis abschminken. Meine Kamera bleibt weiter im Streikmodus, da muss ich mir noch was einfallen lassen.

Zwischen Etzelkofen und Buechhof überschreite ich die Marathondistanz, gemerkt habe ich das nicht, denn es gibt keinen Hinweis und das ist gut. Langsam mault die Beinmuskulatur. War ich bisher ein wenig zu schnell? Oder ist mein Trainingszustand ungenügend? Nicht dran denken, einfach weiter.

In Jegenstorf (abermals Verpflegung) schwenkt der Laufkurs nach Nordosten, Tendenz wieder gefällig. Durch die Felder, nun riechen wir den schon lange verblühten Raps, müsste die Halbzeitmarke kommen. Das 50er-Schild kommt etwas später daher. Zehn nach drei ist es, also 5:10 Stunden Laufzeit. Das multipliziert mit zwei ist eine Hochrechnung auf die Endzeit, die nur ein Mathematiker ohne Lauferfahrung machen kann. Es ist noch vieles möglich.

Auf dem folgenden Stück kommen Sanitäter entgegengelaufen. Zuerst einer mit Ausdauer im Galopp, dann einer im schnellen Walkingschritt, dann noch einer als Nachhut. Einen Grund für einen Einsatz kann ich nicht feststellen. An einem angrenzenden Waldstück mault oben in einem Baum sitzend ein Kauz, dem die Unruhe nicht passt.

Unser Kurs schwenkt nun zur  Emme hin. Wir überqueren zuerst die Autobahn 1 und kurz danach die Emme. Kirchberg! Es ist kurz vor vier Uhr. Die Möglichkeit zum zweiten Ausstieg (zuvor in Oberramsern möglich) nutzen 82 Läufer. Wenn es nicht mehr gehen sollte, dann ist die Aufgabe an diesen Punkten zweckmäßig. Eine Wertung und Klassifizierung wird durchgeführt und jeder erhält eine Auszeichnung. Wer sich aber gut fühlt, der kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit durch, denn der dritte Ausstieg in Bibern bei Kilometer 76,5 wird kaum genutzt.

An der V-Stelle brauche ich jetzt etwas anderes zu trinken. Joe ist mir wahrscheinlich schon enteilt -  im Bierkonsum! Einen halben Becher Cola, dann wird ein Biertisch angesteuert. Zwei Burschen sitzen dort, den einen reißt es, als ich meinen Wunsch loslasse. Ob ich bisher alleine gelaufen bin und wie es mir geht, wollen beide wissen. Ich deute in Laufrichtung: „Da ist es kürzer.“ Und: „Umkehren wäre blöd.“ Es dauert Augenblicke, bis beide mein Späßle verstehen. Doch dann wird mein Becher bis zum Rand aufgefüllt. Mit einem „auf euer Wohl“ mache ich mich marschierend auf den weiteren Weg. Ich höre beide noch grölen.

 

Ho-Chi-Minh-Pfad bis Bibern

 

Kurz nach der Unterquerung der Autobahn werden die Velofahrer umgeleitet. Der nun folgende Emmendamm ist viel zu schmal, als dass sich Läufer und Radler nicht ins Gehege kommen würden. Für die Staffelteams, die in Kirchberg frische Kräfte ins Rennen bringen, ist es so schon schwierig genug, die langsameren Einzelkämpfer zu überholen.

Die erste Hälfte des respektvoll Ho-Chi-Minh-Pfad genannten Weges fordert alle Konzentration. Langes Gras, Zweige, Wurzeln, grobe Steine, so beschreibt sich der Laufuntergrund. Wer ganz links oder rechts läuft, muss damit rechnen, auf dem nassen und dreckigen Bodens auszurutschen und im dümmsten Fall ein paar Meter den Damm hinunter zu purzeln. Ob da Brennnesseln, Zecken, grobe Wackersteine, Dornenhecken oder gar Sumpf oder Wasser warten, ich will das gar nicht wissen.

Ich habe mein Tempo verlangsamt und bin dennoch auf einige Mitkonkurrenten aufgelaufen, die noch vorsichtiger unterwegs sind. Ich habe alle Mühe, die Unebenheiten des Bodens zu erkennen. Das nervt mich nach einiger Zeit und ich überhole an breiten Stellen. Kilometerschild 60 kommt für mich überraschend früh. Wahrscheinlich verliert man hier im Nirgendwo das Gefühl für Raum und Zeit.

Kurz vor 04.30 Uhr. Die V-Stelle bei Utzensdorf unterbricht die Einöde ganz kurz. Noch einmal des Bayern liebstes Bier, ein Freibier. So einen zeitigen Frühschoppen hatte ich lange nicht mehr. Aber das Bierchen macht zuerst ein wenig deppert in der Birne, dann habe ich Schwammerl in den Knien. Aber nach einigen Minuten ist das verflogen. Der Laufuntergrund ist nun deutlich verbessert.

Morgendämmerung. Die Vögel beginnen mit ihrem Konzert. Ich höre Feldlerchen und sogar einen Kuckuck. Der Morgen graut. Oder heißt es doch besser: Dem Morgen graut (wenn er uns sehen könnte). Fragen wir unseren Lehrer Daniel nach der richtigen Grammatik.

Kurz vor Gerlafingen stoßen die Begleitradler auf den Lauftross. Es ist ruhig unter denen. Mit einem „Guete Morge allersits“ reiße ich sie aus ihrem Morgendelirium. Gerlafingen, Kilometer 67, eigentlich sind 33 Kilometer nicht viel. Ein Läufer hält ein Schläfchen auf einer Betonmauer. Ich lasse ihn liegen, vielleicht träumt er vom seinem Sieg in Biel.

Bis Bibern warten wieder Höhenmeter. Zuvor in Lüterkofen sehe einen Läufer in einer Bäckerei bei einem Kaufgeschäft. Es riecht verdammt gut nach frischen Backwaren und nach Kaffee. Soll ich auch einkehren? Ich lasse es aber bleiben, da wir kurz danach in Ichertswil und drei Kilometer später in Bibern abermals verpflegen können. Dieser Etappe ist eine Herausforderung. Es geht auf der für den Verkehr gesperrten Landstraße immer leicht bergan. Einem vor mir hat's da das Kraut ausgeschüttet, denn die Hinterlassenschaft aus dem Magenüberdrück liegt auf dem Asphalt. So a Gschmäckle. Auf den sind die Vögel auch noch nicht gekommen.

Dann vor Bibern höre ich schöne Töne, oder ist es ein Alptraum. „Il Silenzio“ und die „Bergvagabunden“ bläst einer auf seiner Tuba. Bis ich den Musiker vor mir sehe, habe ich in Bibern (Kilometer 76,5) verpflegt und bin marschierend die letzte Steigung angegangen. Später wird Rolf Klug, der Rückwärtsläufer, hier sein Rennen beenden.

 

Bibern bis zum Ziel


Vielleicht 15 Prozent Steigung sind hier auf einem knappen Kilometer zu bezwingen. Zehn Minuten straffes Marschieren reichen, dann bin ich auf der Kuppe, es geht in den Wald hinein und später wieder steil bergab. In Arch lese ich an einem Thermometer 14 Grad. Kilometer 80 wird signalisiert. Weiter führt unser Weg gefällig an die Aare hinan. Noch knappe 20 Kilometer.

Die Aare und der Nidau-Büren-Kanal begleiten uns auf den nächsten Kilometern. Es geht auf dem Uferweg auf der südlichen Flussseite Richtung Biel. Ganz wenige Zuschauer sind hier zu sehen, die aber nicht mit persönlicher Ansprache geizen.

In Büren (Kilometer 87,5) verpflege ich abermals kurz vor der Holzbrücke. Die ist das Wahrzeichen des Ortes. Das Bauwerk wurde 1871 gar als Viehstall missbraucht. Und Zündler waren mehrfach am Wirken, zuletzt 1991. Da wurde die jetzige, neunte Brücke eingeweiht und dem Verkehr übergeben.

Direkt an der Brücke lassen sich einige Zecher, oder sind es Frühaufsteher, das Kartoffelrösti mit Zwiebeln schmecken. Zwiebeln hatten einige Läufer auch im Vorfeld gefuttert, denn entsprechende Geräusche begleiteten uns die ganze Nacht. Wer will schnüffeln? Wir überqueren die Aare.

Noch bevor ich Kilometerschild 90 erreiche, brauche ich eine längere Gehpause. Aber durch die geringere Anstrengung geht mein Kreislauf in den Keller. Ich trabe wieder an. Noch zehn läppische Kilometer. Kann ich meine Zeit aus 2011 erreichen?

Dann kurz vor der letzten V-Stelle in Brügg (Kilometer 95,5) noch eine kurze Marschierpassage. Wieder sackt der Kreislauf nach unten. Weiter. Die letzten Kilometer versuche ich im Langsamlaufen zu bleiben. Jetzt ist jeder Kilometer angezeigt.

Wir verlassen den Nidau-Büren-Kanal. Die Steigung über die Bernstraße fordert nochmals Tribut sowie die Steigung zur Eisenbahn hin. Dann wird der Schienenweg unterquert und nach einer Links-Rechts-Links-Kombination sehe ich das Zieltransparent vor mir. Volle Zuschauerränge, Moderation und persönliche Ansprache sorgen für den letzten Endorphinausstoß.

Der Chip wird von Helfern abgenommen, die Medaille wird mir umgehängt und dann bin ich hochzufrieden über meinen erfolgreichen vierten Hunderter. Weniger zufrieden über die Kamera, denn die ist weiter beleidigt. In der Turnhalle gibt es Urkunde und Funktionsshirt. 11.13.52 Stunden Laufzeit auf Rang 283 lese ich da. Und Vorjahreszeit um gut zwei Minuten unterboten.

Fazit: Wer einen Hunderter probieren will, ist in Biel an der richtigen Adresse. Nicht nur, weil die Stimmung einzigartig ist. Es ist etwas Besonderes, die große Runde zu laufen, die vielen Zuschauer und die freundlichen Helfer zu erleben, die sogar bei Raddefekten helfen. Wer in seinem Finishershirt in der Schweiz spazieren geht, wird angesprochen und für seine Leistung gelobt.

894 Männer und 169 Frauen haben die Ausdauerprüfung erfolgreich bezwungen. Genau 200 sind auf einer der drei Teilstrecken klassiert.

Im Gästebuch kann man lesen: Biel 4EVER, dem ist nichts hinzuzufügen.

Siegerliste

100 km
Männer

1. Girardet David, Belfaux 7:04.16,0
2. Vieux Florian, Muraz (Collombey) 7:05.45,6
3. Thallinger Rolf, Burgdorf 7:19.40,9

Frauen

1. Zimmermann Denise, Mels 8:26.50,6
2. Sommer Daniela, Sempach Stadt 8:32.16,3
3. Werthmüller Gabriele, Zuchwil 8:49.48,4

1063 Finisher

 


Nachtmarathon
Männer

1. Puls Klaas, Zofingen 2:49.28,4
2. Fischer Martin, Rombach 2:51.42,2
3. Plessmann Lars, D-Karlsruhe 2:57.18,4

Frauen

1. Mazenauer Daniela, Oberbözberg 3:19.59,2
2. Aeberhard Andrea, Bern 3:29.38,6
3. Aeberhardt Regine, Kirchberg BE 3:30.03,5

214 Finisher

12
 
 

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