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Grosse und kleine Siege zum Jubiläum

23.04.12
Quelle: Pressemitteilung

Bei der 10. Austragung des Zürich Marathons sicherten sich Franklin Chepkwony aus Kenia und Workenesh Tola aus Äthiopien den Sieg. Maja Neuenschwander lief auf Platz Zwei und unterbot dabei die Limite für Olympia deutlich. Die grosse Mehrheit der Breitensportler kämpfte gegen sich selbst, die Strecke, das Wetter und die eigene Bestzeit – ob alleine oder im Teamrun. Die Teilnehmerzahlen zeigen, dass die Faszination Marathon lebt.

Eine halbe Stunde vor dem Start bestimmten Laufsportler fast jeden Alters das Bild am Mythenquai in Zürich: Die einen assen eine letzte Banane, andere suchten nochmals die Toilette auf oder liefen sich schon einmal im leichten Trab warm. Um halb Neun setzten sich über 6000 Läuferinnen und Läufer in Bewegung, die sich allein oder als Vierer-Team auf die Marathonstrecke wagten, zehn Minuten später wurden die über 1600 Teilnehmer des erstmals ausgetragenen cityruns auf die Strecke geschickt. Dabei bekamen die Breitensportler die volle Wetterpalette geboten: Je länger sie unterwegs waren, desto öfters zeigte sich die Sonne an diesem April-Sonntag, aber auch Regen- und gar Graupelschauer blieben nicht aus.

 

Maja Neuenschwander knackt Olympia-Limite

 

Die Spitzenläufer waren dagegen meist bei Regen unterwegs: Etwa zwanzig Minuten nach dem Start setzte der Regen ein, und Windböen und die tiefen Temperaturen machten die Sache nochmals ungemütlicher. Erst kurz vor der Zielankunft des Herrensiegers Franklin Chepkwony aus Kenia zeigte sich die Sonne wieder. Als erstplatzierte Frauen überquerte die Äthiopierin Workenesh Tola die Ziellinie. Noch mehr als die Sonne oder die Siegerin Tola strahlte aber die Zweitplatzierte: Maja Neuenschwander sah auf der Zielgerade von weitem, dass sie ihr grosses Ziel erreichen und die Limite für die Olympischen Spiele unterbieten würde. Entsprechend strahlte die Bernerin mit der Sonne um die Wette.

 

Wetterglück und –pech für die Teams

 

Beim Teamrun war das Wetterglück zum Teil sehr ungleich verteilt, etwa bei den «Nike Lunar Stars». «Vom Wetterbericht her rechnete ich mit dem Schlimmsten. So gesehen hab ich nochmals Glück gehabt: Ich bin im Trockenen los gerannt und erst gegen Ende meines Pensums in den Regen geraten. Andere hatten da weniger Glück», so Sarah Meier. «Die Athmosphäre war ansteckend und liess einen das Wetter vergessen. Ich bin stolz auf die Leistung unseres Teams und zufrieden.» Weniger Glück hatte Meiers Teamkollege, NRJ-Moderator Jonathan «Jontsch» Schächter: «Fünf Minuten vor meinem Start setzte starker Regen ein, dazu frischte in Richtung Meilen der Wind auf. Zeitweise habe ich darum daran gezweifelt, ob ich durchhalten würde. Aber zum Glück hat unser Tempomacher nicht nur ein gleichmässiges Tempo vorgegeben, sondern auch etwas Schutz vorm Wind geboten. Auf jeden Fall hab ich grossen Respekt vor all denen, die hier die volle Distanz gelaufen sind und erst recht vor denen, die um den Sieg mitmischen konnten.»

 

Duelle der Promis und Politiker

 

Die «Nike Lunar Stars» mit Sarah Meier, Jontsch, Jubaira Bachmann und Knackeboul belegten in der Mixed-Wertung des Teamruns Rang 88 und insgesamt Rang 245 von 777 klassierten Vierer-Mannschaften. Gegenüber einem anderen Prominenten-Team hatte diese Mannschaft somit das Nachsehen: Das «BMW Running Team» mit Ronny Schildknecht, Denise Bielmann, Linda Fäh und Reinhard Ahlborn (der kurzfristig für GC-Trainer Uli Forte eingesprungen war) war um rund 25 Minuten schneller unterwegs und belegte mit einer Zeit von 3:06.49 Stunden Rang 16 unter den Firmenteams und Rang 46 unter allen klassierten Teams. Politisch brachte der 10. Zürich Marathon eine kleine Palastrevolte: Regierungsrat Thomas Heiniger trat als Einzelstarter an und brauchte für die klassische Marathon-Strecke von 42.195 Kilometer 3:35.23 Stunden. Eine Viertelstunde schneller unterwegs war das Stadtrats-Quartett mit Daniel Leupi, Andreas Türler, Gerold Lauber und Andy Feitknecht. Doch gegen das Team des Gemeinderats Zürich um Guido Trevisan, Martin Mächler, Kathrin Wüthrich und Martin Abele hatten auch sie das Nachsehen: Die Gemeinderäte waren mit einer Zeit von 3:16.46 nochmals um fast vier Minuten schneller unterwegs als die Kollegen aus dem Stadtrat.

 

Freude beim Paralympics-Kandidaten wie beim Meister

 

Grund zur Freude hatte auch Christoph Sommer: Der einseitig unterarmamputierte Läufer blieb trotz der harten Bedingungen deutlich unter seiner angestrebten Zeit: Mit 2:40.14 Stunden unterbot der Utzenstorfer zum dritten Mal die B-Limite für die Paralympics, belegte in der Overall-Rangliste der Herren Rang 38 und war entsprechend zufrieden: «Bis Mitte Februar war ich noch verletzt, danach konnte ich nur während 9 Wochen trainieren. Dank der Top-Betreuung durch runningcoach.ch konnte ich meine Topform doch noch rechtzeitig für den Zürich Marathon erreichen, und mit dieser Zeit nähere ich mich der A-Limite an.» Noch mehr als Christoph Sommer strahlte im Ziel der frischgebackene Schweizer Meister im Marathon, Christian Kreienbühl: «Unterwegs habe ich oft meinen Vornamen gehört – da standen viele Leute an der Strecke, die mich persönlich kennen. Zudem konnte ich im Ziel zusammen mit meinen Eltern feiern, die heute beide zum zehnten Mal den Zürich Marathon gelaufen sind.» Wie Anna und Fridolin Kreienbühl standen heute noch 179 weitere Marathonsportler zum zehnten Mal am Start des Zürich Marathons – und haben sich somit nicht eine Austragung entgehen lassen. Der Apfel fällt bei den Kreienbühls nicht weit vom Stamm.

 

Erfreulich wenig Arbeit für die Sanität

 

Trotz der selektiven Bedingungen hatte Rennarzt Martin Narozny von der Sportclinic Zürich weniger zu tun als vor einem Jahr: «Statt um 91 musste sich das Sanitätsteam diesmal um nur 40 Athleten kümmern. Zwei Sportler mussten ins Krankenhaus, einmal wegen eines instabilen Kreislaufs, einmal wegen des Verdachts auf einen Ermüdungsbruch. Bei den übrigen Fällen waren Unterkühlung, Erschöpfung und Krämpfe die Ursache, dass die Dienste der Sanität in Anspruch genommen wurden.» Generell hielt sich die Anzahl der Aufgaben in engen Grenzen: Fast 96 Prozent der Starter auf der klassischen Langstrecke erreichten das Ziel, beim Teamrun und beim cityrun über 10 Kilometer waren es gar gut 99 Prozent.

Damit haben die Breitensportler bewiesen, dass sie nicht nur fit, sondern auch hart im Nehmen sind. Die Organisatoren möchten die Gelegenheit nutzen, allen Finishern herzlich zu gratulieren.

Der 11. Zürich Marathon wird am 7. April 2013 stattfinden.

 

 

Informationen: Zürich Marathon
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