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Zürich Marathon bricht alle Rekorde

23.04.23
Quelle: Pressemitteilung

Der flache, ultraschnelle 20. Zürich Marathon wurde bei idealen Laufbedingungen zu einem Rekordfestival. Der 46-jährige Sieger Mark Kiptoo (Kenia) siegte in 2:09.12 Stunden, das ist neuer Weltrekord in seiner Altersklasse M 45. Bei den Frauen brach Helen Bekele (Äthiopien) den zehn Jahre alten Streckenrekord, und der neue Schweizer Marathon-Meister Adrian Lehmann stellte als Dritter einen neuen persönlichen Rekord auf. Mit 11'256 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Ziel fiel ein weiterer Rekord.

In Zürich herrschte Marathon-Mania: Der Zürich Marathon ist nicht nur für Läuferinnen und Läufer zum Magneten geworden, auch zahllose Zuschauer neben der Strecke waren begeistert vom grossen Sport, den sie zu sehen bekamen.

Diese Begeisterung ist auch der enormen Leistungsdichte bei den Schweizer Männern zu verdanken. Mit Adrian Lehmann (LV Langenthal), Patrik Wägeli (LC Frauenfeld), Simon Tesfay (LC Uster) und Dominik Rolli (STB) waren in Zürich gleich vier der schnellsten Schweizer Langstreckenläufer am Start. Der Schweizer Express pushte sich gegenseitig, was zum Erfolg, zu vielen Emotionen, aber auch zu Dramen führte.

Der Schnellzug steuert die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 an – und arbeitete über weite Strecken des Rennens wie ein Uhrwerk. Bis 32 Kilometer sorgte Edel-Pacemaker Tadesse Abraham (40) vom LC Uster, der den Zürich Marathon 2022 mit Schweizer Rekord (2:06.38 Std.) gewonnen hatte, für das perfekte Tempo für seine Schweizer Kollegen. Nur der spätere Sieger Mark Kiptoo und der Zweite Sileshi Kifle Kefyalew (Äthiopien) konnten sich schliesslich absetzen.

 

 

Paris 2024: Adrian Lehmann in guter Position

 

Dritter und Schweizer Meister wurde Adrian Lehmann (33) vom LV Langenthal mit einem bravourösen Rennen in neuer persönlicher Bestleistung (2:11.44, vorher 2:12.34). Lehmann schob sich damit in eine ausgezeichnete Position für die Olympiaselektion Paris 2024. Diese wird für die Schweizer kaum über die immer wieder angehobenen Limite (2:08.10) zu erreichen sein, sondern über Punkte im World Ranking. «Da ist wirklich jeder einzelne Punkt wichtig», so der Berner.

Adrian Lehmann, der Erfahrenste unter den Schweizern, zeigte ein nahezu perfektes Rennen, über das er jederzeit Kontrolle hatte. Er bedankte sich insbesondere bei Tadesse Abraham, der ihn nicht nur als Tempomacher, «sondern mich auch emotional unterstützt. Es war ein cooles Rennen mit tollen Zuschauern und perfekter Organisation», strahlte ein sichtlich erschöpfter und erlöster Adrian Lehmann im Ziel.

Er habe im Vorfeld des Marathons in Zürich diesen speziellen Druck, der durch die Schweizer Leistungsdichte entstanden ist, gespürt und als Antrieb genutzt. Das Resultat von Zürich sei für ihn die Bestätigung, dass er im Hinblick auf Paris 2024 auf dem richtigen Weg sei, auch wenn es im Hinblick auf das steigende internationale Niveau sicher noch eine weitere Leistungssteigerung brauche.

 

Simon Tesfay: zweimal gestürzt

 

Diese Schweizer Dichte im Männer-Marathon wurde für den Schweizer Vize-Meister, den Gesamtsechsten Simon Tesfay (LC Uster), der erstmals für die Schweiz am Start war, im wahrsten Sinne des Wortes zum Verhängnis. Tesfay lief in 2:14.04 vor Patrick Wägeli (2:16.28) etwas unter seinem Leistungsvermögen ins Ziel, hatte allerdings unterwegs einige Dramen erlebt. Bei Kilometer 11 lief ihm ausgerechnet der Ostschweizer Patrick Wägeli in die Füsse, bei Kilometer 35 war es dann Adrian Lehmann – beide Male stürzte Tesfay, erlitt schmerzende Schürfwunden und verlor damit viel Zeit. Beide Kollisionen waren unabsichtlich und sind der Folge der sehr kompakten Gruppe.

 

Patrik Wägeli mit schlafloser Nacht

 

Auch Patrik Wägeli (32) war nicht glücklich, war er doch im Vorfeld verletzt und krank und konnte in der Nacht zuvor kaum schlafen. «Es war wichtig für mich, das Rennen dennoch durchgezogen zu haben – auch im Hinblick auf die Olympiaqualifikation», so der 32-jährige Landwirt Wägeli. DominikRolli, ein weiterer Schweizer, der mit Olympia liebäugeln darf, erwischte bei seinem Marathon-Debüt keinen guten Tag und blieb – zunächst einmal – unter seinen Erwartungen.

Zufrieden war auch Tadesse Abraham, der Pacemaker und Schweizer Rekordhalter, der bereits das Ticket für Paris 2024 sicher hat. Ihm bereitete es sichtlich Freude, das Publikum entlang der Strecke zu motivieren und seine Teamkollegen mitzuziehen: «Ich bin sicher, dass ich nicht allein nach Paris fahren werde, sondern dass zwei weitere Schweizer Läufer mich dorthin begleiten werden.»

 

Rekorde nach Ankündigung

 

Der Kenianer Mark Kiptoo (46) machte seine Ankündigung wahr, zeigte, dass im Ausdauersport Alter relativ ist. Er gewann souverän und überglücklich mit neuem Weltrekord in seiner Altersklasse M 45. Auch Helen Bekele, die in der Schweiz lebt für Stade Genève startet, machte ihre Ankündigung wahr: Sie verbesserte den alten zehn Jahre alten Streckenrekord von Lisa Christina Stublić aus Kroatien (2:25:44) aus dem Jahr 2013 gleich um über eine Minute auf 2:24.14.

Schweizer Meisterin bei den Frauen wurde die für den LC Regensdorf startende Samira Schnüriger. Über ihren ersten Schweizer Meistertitel konnte die Gesamtvierte sich freuen, über das Rennen nicht: «Ich hatte heute keine guten Beine.»

11’256 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Ziel auf dem Mythenquai – das ist ein weiterer Rekord für die gelungene Jubiläumsausgabe des Marathons, der mit 13’800 Anmeldungen ausgebucht war.

 

Ranglisten
 

 

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