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Stürmische Premiere in Tirol

20.06.04
Quelle: Jane Kathrein

Zwei Länder, 800 Höhenmeter, 42 Kilometer. Der Tirol Speed Marathon mit Halb- und Staffelmarathon lockte Läufer aus 28 Nationen nach Innsbruck. 1500 Teilnehmer trotzten bei der Premiere am 19. Juni . auf der Strecke Brenner - Innsbruck Gegenwind und starkem Regen. Der Tirol Speed Marathon wird auch in den nächsten Jahren Höhepunkt des Innsbrucker Lauffrühlings sein.

 

Der Startschuss zum ersten Tirol Speed Marathon fiel um 16.30 Uhr. Eine von vielen Besonderheiten, die diese Laufveranstaltung charakterisieren. Durch die späte Startzeit sollte den 1500 Teilnehmern ein stimmungsvoller Einlauf in das abendliche Innsbruck umrahmt von den Bergfeuern zur Sommersonnwende und getragen von den bis 25.000 Besuchern des traditionellen Innsbrucker Bergsonnwendfestes ermöglicht werden. Doch es kam anders. Bei Marathon-Kilometer 10, beim Halbmarathon bereits kurz nach dem Start begann der große Regen. Das Wasser schoss in Bächen die Straße hinab. Binnen weniger Sekunden waren die Läufer durchnässt. Trotz des professionellen Aufwärmtrainings am Brenner waren die Muskeln vieler Läufer bald unterkühlt. Was sich auf den weiteren Kilometern als das größte Problem herausstellte.

 

Die klassische Marathondistanz von 42,195 Kilometern teilte sich auf die für den Verkehr gesperrte Brennerbundesstraße (38 km) mit Start im Ort Brenner auf italienischem Boden und einer Schleife durch das Innsbrucker Stadtzentrum mit Zieleinlauf vor dem Rathaus in der Maria-Theresien-Straße auf. Der Halbmarathon startete in Matrei am Brenner und führte die Teilnehmer direkt zum Ziel vor dem Rathaus.

 

Bei der Vielzahl an Marathonveranstaltungen stellt sich die Frage, was den Tirol-Speed-Marathon so einzigartig macht. Chef-Organisator Michael Wanivenhaus bringt es auf den Punkt: „Der Tirol-Speed-Marathon ist eine Laufinnovation, die viele Besonderheiten vereint. Grenzüberschreitend führt er die Läufer auf einer autofreien Strecke von Italien nach Österreich. Auf einer Strecke, die sonst vom Transit überrollt wird.“ Den Organisatoren ist es gelungen den gesamten Verkehr auf die mautpflichtige Brennerautobahn umzuleiten. Dadurch blieben die Bewohner des Wipptales für einige Stunden vom alltäglichen Verkehrslärm verschont. Was sie sehr genossen. Die Veranstalter rund um Michael Wanivenhaus (Turnerschaft Innsbruck, Waldorfschule Innsbruck) verzichteten zu einem großen Teil auf PKW und LKW. Teilnehmer und Begleiter wurden mit ÖBB-Sonderzügen zu den Startpunkten transportiert. Die Begleiter konnten durch die längeren Aufenthalte in den Wipptalgemeinden den Lauftross mehrmals anfeuern und trafen schließlich zeitgerecht zum Zieleinlauf in Innsbruck ein.

 

Die landschaftliche Schönheit der Laufstrecke kam aufgrund des starken Nebels nicht voll zur Geltung. „Ich konnte meinen Vordermann, der gerade einmal 25 Meter vor mir lief nicht erkennen“, berichtet ein völlig durchnässter Teilnehmer. Dadurch kam das beeindruckende Bergpanorama des Wipptals nicht voll zur Geltung. Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung in den Wipptalgemeinden sehr gut. Die Läufer wurden auf ihrem Weg durch Gries, Steinach und Matrei kräftig angefeuert. Bevor sich der Blick in den Talkessel nach Innsbruck eröffnete, liefen sie unter der Europabrücke hindurch und am futuristischen Bau der Bergisel Skisprungschanze vorbei. Historische Gebäude säumten den Zieleinlauf in Innsbruck.


Nach 1:04:29 bzw. 2:21:45 standen Lajos Berecz (HUN) und Micah-Kipyego Kemboi (KEN) als Sieger des Halbmarathons und Marathons fest. Diese Siegerzeiten liegen im internationalen Vergleich unter dem Durchschnitt. „Wie die Einzelergebnisse zeigen, sind viele Teilnehmer trotz dieser widrigen Witterungsbedingungen persönliche Bestzeiten gelaufen. Das beweist, dass auf dieser Strecke einiges möglich ist“, zieht Wanivenhaus Bilanz.

 

Wie das bunt gemischte Starterfeld zeigt, war das internationale Interesse am Tirol Speed-Marathon groß.

 

Insgesamt waren 28 Nationen am Brenner vertreten. Darunter auch Länder wie Neuseeland, Ecuador, Kenia, USA, Israel und Russland. 70 Prozent der Teilnehmer stammten nicht aus Österreich. 45 % kamen aus Deutschland, 19 % aus Italien. „Damit wird deutlich, dass in der österreichischen Laufszene für nächstes Jahr noch große Ressourcen vorhanden sind“, bestätigt Michael Wanivenhaus.

 

Positive Bilanz zogen auch die Teilnehmer nach der Premiere. „Toller Event, tolle Kulisse, gelungene Veranstaltung. Die Knödelparty mit sieben Sorten war der absolute Wahnsinn, das Beste, das ich je erlebt habe“, waren sich die Läufer einig. Der Termin für 2005 ist noch nicht endgültig fixiert. „Es kommen der 18. oder 25. Juni in Betracht. Der Tirol Speed Marathon und das Innsbrucker Bergsonnwend werden wieder zugleich stattfinden“, so Michael Wanivenhaus.

 

Informationen: Tirol Speed Marathon
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