So einfach ist die Formel nicht. 800 m Gefälle weist die Strecke Strecke Brenner, Wipptal, Innsbruck aus, und sie ist schnell zu laufen. Aber an diesem Tag nicht schnell genug. Auch kaum einer der Breitensportler schaffte eine neue persönliche Bestzeit - die Bedingungen ließen es nicht zu.
Wer kennt es nicht, das Nadelöhr Wipptal/Brenner. An diesem Samstag wurde es noch enger. Die alte Brenner-Bundesstraße wurde für den gesamten Verkehr gesperrt und auf die Autobahn umgeleitet. Gestartet wurde südlich der Grenze auf italienischem Gebiet (1370 m). Während der Zugfahrt von Innsbruck nach Brenner war noch bestes Wetter, viel Sonne und angenehm warm. Es war aber den dunklen Wolken schon anzusehen, dass der Wetterbericht Recht behalten würde. Hagel, Starkregen und Gewitter waren angesagt. Eine Stunde vor dem Start ging es dann auch los. Hagel und starke Winde sorgten für unangenehme Begleiterscheinungen.
Dann der Start um 16:30 Uhr, der Regen hatte etwas nachgelassen. Auf den ersten sieben Kilometern (bis nach Gries – 1164 m) weist die Strecke mit 6 % das stärkste Gefälle auf. Jeder legt sein bestes Tempo vor, und die meisten (ich auch) übertreiben. Nichts wie weg hier. Schon nach wenigen Kilometern sind alle total durchnässt, aus den Schuhen läuft das Wasser. Die nächsten 10 km über Steinach (12,5 km – 1049 m) nach Matrei (18 km – 990 m) sind fast eben. Hier in Matrei startet der Halbmarathon. Etliche Läufer steigen aus. Es reicht. Das Bergab- laufen und das hohe Anfangstempo fordern Tribut.
In den Orten immer wieder Leute unter ihren Schirmen, sie klatschen und jubeln. An der Tankstelle Blasmusik. Mensch, wäre das eine Stimmung und Gaudi hier, wenn nur das Wetter ein anderes wäre. Jetzt kommt sogar eine lang gezogene leichte Steigung, dann fällt die Strecke aber gleich wieder bis Schönberg und unter der Europabrücke (29 km – 767 m) hindurch. Unterwegs immer wieder Läufer mit Gehpause (bergab!). Und immer noch Regen und Wind, und das von vorne.
Jetzt kommt der Berg Isel (35 km – 689 m) mit der markanten Sprungschanze und dann geht es recht steil hinunter in die Landeshauptstadt (585 m). Fluchen und schimpfen ist zu hören.
Doch jetzt kommt erst der härteste Teil der Strecke. Im Zick-Zack durch Innsbruck, damit die Kilometer zusammen kommen. Die Umstellung von der Gefällstrecke auf die flache Passage ist für die Beine äußerst schmerzhaft. Meine Wunschzeit ist längst vom Winde verweht. Aber unter 4 Stunden will ich schon noch bleiben. Zahlreiche Zuschauer feuern die müden LäuferInnen an. Streckenposten passen auf, dass keiner einen „Schnippel“ macht.
Dann endlich, die Maria-Theresia-Straße, noch 400 m, das Rathaus, das Ziel, geschafft. 3:59.29!
1. Platz Männer: Micah-Kipvego Kemboi (KEN) 2:21.45
1. Platz Frauen: Ewa Fliegert (POL) 2:55.27
Punkt-zu-Punkt-Strecke mit insgesamt 800 m Gefälle auf 35 km, 7 km Stadtkurs durch Innsbruck flach. Alles asphaltiert.
Kleine Messe im Sparkassensaal in der Erlerstraße 16 mit Ausgabe der Startnummer und Gratis-T-Shirt. Knödelparty (7 Sorten!) in der Mensa der Uni. Innsbrucker Bergsonnwend mit großem Stadtfest. Riesenstimmung mit viel Musik. Alleine dieses Fest ist den Besuch von Innsbruck wert.
Halb-Marathon, Marathon-Staffel Auszeichnung/Starterpaket: Medaille, T-Shirt, Urkunde im Internet
Mit dem Zug von Innsbruck nach Brenner. Startnummer gilt als Fahrausweis. Zu Fuß von der Stadtmitte bis zum Bahnhof 15 Minuten. In Brenner Gepäckabgabe.
alle 5 km Getränke (Wasser, Iso), Bananen.
In den Gemeinden trotz des miesen Wetters hunderte Zuschauer und etliche Musikkapellen. In Innsbruck tolle Stimmung und viele Zuschauer.
Laufberichte | ||||||
09.06.07 | Down-Hill-Run |
Anton Lautner | ||||
24.06.06 | Wipp, wipp – hurra! |
Klaus Duwe | ||||
25.06.05 | Flucht nach Innsbruck |
Klaus Duwe |