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Karl Jöhls zweiter - Carolina Reibers vierter Streich

11.06.06
Quelle: Pressemitteilung

Markus Kellenberger wird Zweiter

 

Mit einem Riesenvorsprung von fast elf Minuten hat Karl Jöhl (Amden) am Samstag den 7. LGT Alpin Marathon Liechtenstein gewonnen. Der 42jährige aus Amden übernahm schon nach dem Start das Zepter und ward nicht mehr gesehen. Während Jöhl seinen zweiten Sieg in Liechtenstein eingefahren hat, sind es bei Carolina Reiber (Davos) mittlerweile vier.

 

Karl Jöhl blieb im Ziel in Malbun nach 42,195 anstrengenden Kilometern mit 1.800 Metern Höhendifferenz nur ein Kopfschütteln übrig: Da war er in 3:08:26 Minuten noch schneller als bei seinem Sieg 2005, doch für einen Streckenrekord reichte es wiederum nicht. „Urs Christens Zeit von 3:04:50 Stunden im Jahr 2000 ist einfach fabelhaft. Ich weiss nicht, wie das der damals gemacht hat“, scherzte Karl Jöhl im Ziel und wusste nicht, wo er noch Zeit hätte herausholen können. „Ich habe das Rennen optimal eingeteilt und bin nach meinem Gefühl auch gut abwärts gelaufen, sonst ja nicht gerade meine Stärke“, resümierte Jöhl.

 

Noch in Steg bei Kilometer 25 hatte der sympathische Schweizer Vorsprung auf Christens Rekordlauf, verlor dann aber zusehends von seiner Reserve. Mit der allmählichen Gewissheit, den Rekord nicht mehr gefährden zu können, lief Jöhl auf Rang halten. Schliesslich sorgte er in 3:08:26 für die zweitbeste Siegerzeit in der Geschichte des LGT Alpin Marathons.

 

Vaduzner Pfarrer erneut auf dem Podest

 

Nebst der Frohnatur Jöhl ist alljährlich auch der Vaduzner Pfarrer Markus Kellberger ein Publikumsliebling. Der gebürtige Schweizer, welcher auch schon am Swiss Alpine Marathon mit Spitzenplätzen für Aufsehen sorgte, lief auf den zweiten Rang, mit zwar fast elf Minuten Rückstand auf den entfesselten Jöhl. Kellenberger bewerkstelligte schon seinen dritten Podestplatz nach 2003 und 2002: Damals war er bei seiner ersten Teilnahme in Liechtenstein zu seiner eigenen Überraschung Dritter, worauf die Organisatoren die Siegerehrung vorziehen mussten, weil der Herr Pfarrer am Nachmittag an einer Hochzeit erwartet wurde.

 

Zur Freude der Organisatoren lief mit Michael Barz (Deutschland, Durach) erstmals ein Deutscher als Dritter aufs Siegerpodest der Männer. Barz siegte 2005 am Alpin-Marathon Oberstaufen und startete nun erstmals am LGT Alpin Marathon. „Wir freuen uns über seine Klassierung, weil die Deutschen Läufer seit Jahren uns treu sind und jeweils hinter der Schweiz am Stärksten vertreten sind. Mit Barz’ Erfolg werden vielleicht noch weitere starke Läufer aus Deutschland animiert, bei uns zu laufen“, hofft OK-Präsident Hannes Willinger. Den vierten Rang belegte mit Stephan Tassani-Prell ein weiterer Deutscher; Tassani erreichte schon am Zermatt Marathon mehrmals Spitzenergebnisse.

 

Bemerkenswert ist der 8. Gesamtrang des Siegers von 2001, Peter Gschwend (Kloten). Der Sieger vieler bekannter Marathons und Ultra-Marathons (u.a. Swiss Alpine Marathon, Rennsteiglauf) ist mit seinen 54 Jahren immer noch für Klassierungen in den besten Zehn gut. Seine Kategorie M50 gewann der Schweizer denn auch hoch überlegen.

 

Nicht ganz so deutlich wie Jöhl bei den Herren – nimmt man den Zeitabstand zu den Nächstklassierten als Massstab - dominierte Carolina Reiber das Rennen der Frauen. Jedenfalls verpasste die Bündnerin ihr Ziel, unter den zehn Tagesschnellsten sein zu wollen, die zeitweise warmen Temperaturen lagen ihr auch nicht sonderlich. Die klare Führungsposition und den Graubünden Marathon in zwei Wochen im Visier bewogen sie schliesslich dazu, nicht mit letzter Konsequenz das Rennen zu Ende zu laufen. Mit 94 gemeldeten Läuferinnen und 85 Klassierten ware so viele Frauen wie noch nie am Start des LGT Alpin Marathons.

 

522 Marathonfinisher aus 19 Nationen

 

Der 7. LGT Alpin Marathon machte den Auftakt zu den alpinen Marathonläufen im diesjährigen Jahreskalender des Schweizerischen Leichtathletikverbandes SLV. 522 Läuferinnen und Läufer aus 19 Nationen erreichten das Ziel in Malbun auf 1.600 Metern über Meer, dazwischen galt es eine anspruchsvolle Strecke zu meistern. Das coupierte Terrain bietet alles, was das Läufers Herz begehrt: Auf der flachen Strecke vom Start in Bendern bis nach Vaduz (km 10) kann man sich einlaufen, ehe die grossen Steigungen auf die Silumer Höhe (ca. km 20) und das Sass Fürkli (ca. km 33) als höchsten Punkt der Strecke auf knapp 1.800 m.ü.M. für eine Selektion sorgen. Dazwischen liegen immer wieder Partien der Erholung oder sogar Abwärtspassagen. In der Summe ist man als Läufer immer gefordert und muss sich ständig auf Rhythmuswechsel einstellen, was den Marathon so schwer macht.

 

Die Strecke präsentierte sich in einwandfreiem Zustand. Dank der trockenen Witterung in den Tagen zuvor waren die Alpstrassen und Wanderwege grössteneils abgetrocknet. Überhaupt hat sich der LGT Alpin Marathon definitiv den Ruf gesichert, das gute Wetter gepachtet zu haben: Von den insgesamt sieben Austragungen konnte man sich bis dato fünfmal an Kaiserwetter erfreuen, nur zweimal herrschten nasse und trübe Bedingungen.

 

Aus medizinischer Sicht verlief der Tag angesichts der optimalen Bedingungen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Ein Lob verdiente wieder die Verpflegung und Streckensicherung, bei der ein Grossteil der 250 freiwilligen Helfern in ihren gewohnt gelben STAFF-T-Shirts engagiert waren. Die Helfer waren wieder das Rückgrat der Veranstaltung und hauptverantwortlich dafür, dass die Mischung aus familiärem Ambiente und einwandfreier Organisation als einmalig wahrgenommen wird. Man spürte, dass die Veranstalter – zumeist selber Läufer – mit viel Herzblut statt kommerzieller Absichten bei der Sache sind.

 

Neuer Teilnehmerrekord dank Nordic Walking

 

Zusammen mit dem erstmals durchgeführten 1. LGT Nordic Walking in und um Malbun klassierten sich 669 Teilnehmer, womit die Organisatoren einen Teilnehmerrekord vermelden konnten. Gemeldet waren 736 Sportler aus 23 Nationen. Erstmals nahmen Läufer aus Ägypten, Lettland, Südafrika, Israel und Ungarn teil. Wohl nur wenige Marathonläufe haben einen so internationalen Anstrich, wenn man die Anzahl vertretener Nationalitäten ins Verhältnis setzt mit der doch bescheidenen Zahl von jeweils 500 bis 600 Läufern.

 

Die attraktive Strecke des 1. LGT Nordic Walking - als Zusatzbewerb des Marathons – lockten 147 Startende nach Malbun, die auf einer Schleife in und um Malbun 9,4 Kilometer zurücklegten. Und dies, obwohl die Organisatoren erst kurzfristig beschlossen, Nordic Walking versuchweise anzubieten. Aufgrund der gemachten Erfahrung ziehen die Veranstalter in Erwägung, den Start des 2. LGT Nordic Walking 2007 um mindestens eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben, damit noch weniger Marathonläufer davon tangiert sind.

  

Ergebnisse 7. LGT Alpin Marathon Liechtenstein, Bendern – Malbun,

42,195km/1.800m HD.


Männer:

1. Karl Jöhl (Amden) 3:08:26.

2. Markus Kellenberger (Vaduz) 3:19:00.

3. Michael Barz (D) 3:24:20.

4. Stephan Tassani-Prell (D) 3:25:01.

5. Martin Jost (Winterthur) 3:25:37.

6. Dan Peter Uebersax (Homburg) 3:28:42.

7. Mark Werner (Ägypten) 3:28:47.

8. Peter Gschwend (Kloten) 3:29:57.

9. Roland Langenegger (Appenzell) 3:30:28.

10. Adrian Bättig (Goldau) 3:30:50.

 

490 gemeldet, 437 klassiert.


Frauen:

1. Carolina Reiber (Davos) 3:46:07.

2. Claudia Landolt (Jonschwil) 3:51:51.

3. Gaby Steigmeier (Brülisau) 3:55:39.

4. Doris Kropf (Rabius) 4:12:40.

5. Nicole Ricklin (St. Gallen) 4:14:16.

 

94 gemeldet, 85 klassiert.

 

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