Simret Restle-Apel führt das Top-Feld beim E.ON Kassel Marathon am 17. Mai an. Die Läuferin des PSV Grün-Weiß Kassel ist für ihren ersten Auftritt beim Kasseler Marathon vor heimischem Publikum bestens gerüstet. Denn bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Husum feierte sie jetzt ihren zweiten Halbmarathon-Titel nach 2012.
Restle gewann auf der sturmumtosten Strecke an der Nordsee in 1:14:36 Minuten vor der ehemaligen PSV-Athletin Anja Schneider (LG Telis Finanz Regensburg, 1:14:58) und Annett Horna (LC Rehlingen, 1:15:46). Restle lief ihr Rennen kontrolliert und Plan. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, vor allem auch mit der Team-Leitung", sagte sie. Denn "Simi" leitete das PSV-Frauen-Team mit Jeanette Meuser (1:31:25) und Irina Resch (1:32:09) überraschend auf Platz drei. Bronze - ein großer Erfolg für die PSV-Frauen.
Auf ihre Kasseler Marathon-Premiere freut sich die PSV-Athletin ganz besonders. "Ich bin im Soll, es läuft sehr gut im Training", verriet sie den Gästen beim Pressegespräch zum E.ON Kassel Marathon. "Vor allem freue ich mich auf die vielen Zuschauer und die große Party an der Strecke", sagte Restle-Apel, "ich will einfach Spaß haben."
Die 30-Jährige rechnet sich im Frauen-Feld durchaus Chancen aus, ganz vorne dabei zu sein. Größte Konkurrentinnen für sie dürften die Kenianerin Prisca Kiprono (Dritter Platz 2014), die nach mehreren Podium-Platzierungen in Kassel endlich ihren ersten Sieg feiern möchte, und die Vorjahres-Vierte und beste Deutsche, Christl Dörschel (SG Wenden). "Simret kann in der Spitze mitlaufen", ist auch Marathon-Veranstalter Winfried Aufenanger sicher. 180 km bis 200 km pro Woche trainiert Restle-Apel derzeit und fühlt sich top vorbereitet auf den Kassel Marathon.
Bei den Männern könnte der Dritte der Deutschen Marathon-Meisterschaft, Ybekal Daniel Berye (ebenfalls PSV Grün-Weiß Kassel) in die Rolle des Geheimfavoriten für den Platz als bester Läufer mit deutschem Startpass schlüpfen. Der gebürtige Äthiopier Ybekal, der nach langer Wartezeit nun die Gewissheit hat, nicht mehr in sein Heimatland abgeschoben zu werden, kann nun ganz befreit laufen und hat sich eine Zeit unter 2:20 Stunden vorgenommen. Teamkollege Jens Nerkamp, der in Kassel eventuell Staffel läuft, zeigte sich auf der Pressekonferenz beeindruckt vom Potenzial seines Team- und Trainingskollegen: "Wenn er alles abrufen kann, dann wird er richtig einen raushauen." Da dürfen die nordhessischen Fans gespannt sein.
Stärkster Konkurrent dürfte der zweitbeste Deutsche des Vorjahres, Christian König (GutsMuths Rennsteiglaufverein), sein, der an seine sehr gute Leistung von 2014 anküpfen (2:18:17, Platz sechs der DLV-Jahresbestenliste). Mit dem besten Deutschen des Vorjahres, Marcel Bräutigam (GutsMuths Rennsteiglaufverein, 2:17:53, Platz fünf DLV-Jahresbestenliste 2015), stehen die Marathon-Organisatoren noch in Verhandlung. Freuen dürfen sich die nordhessischen Fans auch über die Verpflichtung von Vorjahressieger Kiprotich Kirui (Kenia) und dem Sieger von 2013 und Vorjahreszweiten Hosea Kiplagat Tuei (Kenia).
Bei der Pressekonferenz gab Marathon-Chef Winfried Aufenanger weitere Infos zur Veranstaltung, Marcel Everding (Geschäftsleiter MLP) freute sich über die gute Resonanz für den MLP-Uni-Cup ebenso wie der Pädagogische Leiter der vhs-Region Kassel, Gerhard Klingelhöfer zum Stand der Meldungen für die ersten Hessischen vhs-Meisterschaften. Hans-Peter Wittich, Leiter Vertrieb Geschäftskunden bei Titelsponsor E.ON, wies darauf hin, dass der E.ON Kassel Marathon auch 2015 wieder komplett klimaneutral wird. Die Kompensation des CO2-Ausstoßes für die gesamte Veranstaltung (2014 waren es 410,91 Tonnen) übernimmt E.ON mit der Unterstützung eines Wasserprojektes in Kenia. "Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen bei E.ON eine große Rolle. Das spiegelt sich nicht nur in unseren Produkten und Dienstleistungen wider, sondern auch in unserem Sportsponsoring", erläuterter Hans-Peter Wittich.
Für den E.ON Kassel Marathon 2015 haben sich bisher insgesamt 8.600 Läuferinnen und Läufer angemeldet.