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Laufberichte

Licht und Schatten, Sonne und Regen

12.05.13


Rathaus Galerie statt Bergwertung?


Bei Km 10 wird eine Zeitmessmatte überlaufen. Es folgen mehrere Anstiege über die ich mich freue. Bergtraining kann ich für meinen Trail am 25. Mai auf Madeira gut gebrauchen. Ich treffe unterwegs übrigens auch eine Läuferin, die ich letztes Jahr auf Madeira traf. Die Welt ist halt klein.

Da es keine Bergwertung gibt, lasse ich es weiter locker laufen. Allerdings sind mir die 1.07 Std. für die ersten 10 Km doch etwas zu langsam und ich laufe nunmehr etwas zügiger.

Bei Km 12 werde ich jedoch durch einen weiteren Höhepunkt der Strecke abgebremst und zu einigen Fotos gezwungen. Es geht durch die Essener Rathaus Galerie. Und zwar mitten durch auf einem blauen Teppich. Ist richtig schön. Und dazu werde ich von zwei netten Mädels ganz blau umwedelt. Man ist das heiß hier drin!

Kaum draußen, geht es weiter mitten durch die Essener Stadtmitte. Die Laufstrecke ist mit Gittern gut abgeschirmt, wie überhaupt die ganze Strecke gut gesichert ist.

Auf dem ThyssenKrupp Gelände wird Km 14 passiert. Sieht gut aus, was hier alles gebaut wurde und noch weiter im Bau ist. Wird bestimmt einmal sehr schön werden. Mitten durch führt der Berthold-Beitz-Boulevard, den wir auch unter unsere Füße nehmen.


Lange Gerade zum Rhein-Herne-Kanal


Nach Km 18 kommen wir auf eine lange Gerade, die kein Ende nehmen will. Auf der für den Verkehr gesperrten breiten Straße geht es leicht bergan. Von Bergeborbeck sehen wir jedoch nichts von der Straße aus.

Wir überqueren den Rhein-Herne-Kanal. Wieder kommt ein Wechselpunkt für Schülerstaffeln. Ebenso ein Stimmungsnest wie die Wechselpunkte der Jedermann-Staffeln.

Wir verlassen Essen und erreichen Bottrop. Die Halbmarathonmarke wird überlaufen. Immer wieder werde ich von schnellen Staffelläufern überholt. Ansonsten überhole ich. Meine zweite Hälfte wird deutlich schneller als die erste.
Zwei Läufern mit Röckchen fallen mir auf, als wir ein Stück parallel der A 42 laufen. Nach Km 23 überhole ich die 4.30 Std. Tempomacher. Ich habe meinen Tritt gefunden und freue mich über den abwechslungsreichen Lauf. Der ist nicht nur von der Strecke her wechselhaft, auch das Wetter wechselt ständig. Eben noch schönste Sonne, schon ist sie wieder weg und es zieht Regen auf. Und Wind haben wir ja eh die ganze Zeit.


Habe Rücken


Ich merke meinen Rücken. Muss man auch am Vortag eines Marathons über 2.000 m² Rasen mähen? So etwas spornt mich jedoch nur an. „Schmerz ist Schwäche, die Deinen Körper verlässt“. Der Spruch auf dem Shirt einer Läuferin gibt es treffend wieder, besser könnte ich es nicht formulieren.

Ein Tüftler hat eine Supertröte an zwei große Gasflaschen angeschlossen und trötet uns ein. Es macht weiter Spaß hier zu laufen. Ein Stück geht es über eine Straße durch Felder mit Industrie im Hintergrund. Schöne Gegensätze.

Wir durchlaufen Bottrop Welheim. Auch hier sitzen Zuschauer vor ihren Häusern und schauen dem Treiben der Marathonis zu. Gemütlich. Vor mir erscheint ein laufendes Weizenglas aus dem Münchner Norden, mein Lieblingsgetränk. Hier und heute aus Schaumstoff. Ich muss noch bis zur Zielverpflegung warten.


Kleine Wende gefällig?


Noch in Bottrop kommen mir vor Km 29 plötzlich Läufer entgegen. Wir haben eine kurze Wendepunktstrecke vor uns. Im Gegenverkehr mache ich ein mir bekanntes Gesicht mit m4y-Shirt aus. Es ist Werner Kerkenbusch. Ob er auch so oft wie ich heute als Oranier, sprich Holländer angesprochen wurde ob der T-Shirtfarbe?
Wir kommen nach Gladbeck, der vierten Ruhrgebietsstadt der heutigen Lauftour durchs Revier. Km 32 wird passiert. Zwei Burschen sitzen bequem auf einem Sofa und eine Zuschauerin gibt alles mit einer Kuhglocke auf einer Kuh sitzend.
Wir kommen nach Gelsenkirchen-Horst. Und wieder liegt ein Höhepunkt vor uns. Die ehemalige Steinkohlenzeche wird durchlaufen. Auch sie ist beeindruckend wie der gesamte Nordsternpark. Es bleibt weiterhin sehr abwechslungsreich beim Lauf im Revier.

Dumm nur, dass es an der Zeche Nordstern wieder anfängt zu regnen. Zwischendurch wird der Regen sogar stärker, hört aber pünktlich zum Zieleinlauf wieder auf.


Stimmungsvoller Zieleinlauf


Die letzten Meter über den Zielkanal sind mit Teppich ausgelegt. Links und rechts stehen Zuschauer und feuern uns auf den letzten Metern an. Ich sehe nur zufriedene Gesichter, ob Marathoni oder Staffelläufer. Und nach der Medaille, was soll ich sagen, reißt der Himmel auf und mein Lieblingsbierstand erscheint leuchtend blau in der Sonne.

Einen Wermutstropfen hat die Zielverpflegung allerdings. Ich finde als 4.14 Std.-Finisher einige Stände bereits leer vor. Irgendwo soll es auch Fleischwurst gegeben haben. Wollte ich eigentlich nicht. Jetzt, wo nichts mehr da ist, will ich doch. Bleifreies Bier gibt es reichlich.

Und mit dem gehe ich zur nahen Kleiderausgabe im Sportzentrum Schürenkamp und erfreue mich an einer warmen Dusche.


Fazit


Interessanter Lauf, eine echte Bereicherung des Terminkalenders. Über den Patzer reden wir nicht mehr. Und Fleischwurst ist gar nicht gesund.

 

Sieger
Frauen
1 Karen aus der Fünten 3.04,53 Std.
2 Claudia Mordas   3.09,00 Std.
3 Cornelia Buß  3.16,56 Std.

Männer:
1 Florian Neuschwander 2.25,57 Std.
2 Christian Bröring  2.41,24 Std.
3 Patrick Loos   2.43,01 Std.

1195 Finisher 

12
 
 

Informationen: Vivawest-Marathon
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