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Laufberichte

42 km durch's Revier

 
Autor: Klaus Duwe

Laufen tun die Deutschen am liebsten. Theoretisch müsste es doch dann dort, wo die meisten Menschen leben, also im Ruhrgebiet (über 5 Mio), die größten Laufveranstaltungen geben. Beinahe war das mal so. 2005, als es den Karstadt Marathon erstmals als Twin-Marathon mit zwei Startplätzen (Oberhausen und Dortmund), einem Get-togehter (Gelsenkirchen) und einem gemeinsamen Ziel gab, kamen 8.500 Marathonis und fast 10.000 „Halbe“ ins Ziel. Ich erinnere mich daran, als sei es gestern gewesen.

Danach ging‘s bergab, bis nach dem Ausfall von Karstadt als Hauptsponsor die Veranstaltung ganz aus dem Kalender verschwand.  2009 waren es zuletzt 2.200 Marathon- und 5.300 Halbmarathon-Finisher.

Der im letzten Jahr mit neuem Sponsor gestartete Neubeginn auf neuer Strecke ist nicht einfach.  Zumindest beim Marathon sind die Finisherzahlen gegenüber dem Vorjahr rückläufig (1.195/2013, 901/2014). Mit insgesamt 7.348 Läuferinnen und Läufern in den Starterlisten ist man auf Veranstalterseite aber ganz zufrieden.

Auf die Verpflichtung von Eliteläufern aus Ostafrika wird verzichtet, was vielleicht auch finanzielle Gründe hat. Wer aber miterlebt hat, wie tausende Zuschauer dem Eintreffen der ersten Marathonis entgegenfieberten und wie schließlich die Local Heroes bejubelt und gefeiert wurden, wird nicht glauben,  dass man einem Kenianer mit einer um 15 Minuten schnelleren Zeit mehr gehuldigt hätte. 

Dass man andererseits  Altersklassensiegern eine Prämie zahlt, ist keine schlechte Sache. Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass ein Freistart für das nächste Jahr und eine kostenlose Übernachtung im Athletenhotel auch seinen Reiz hätte. Es müssen nicht immer Euros sein.

 

 

Start und erste Kilometer

 

 

Zeche Zollverein

 

 

Letzter Kilometer und Ziel

 

 

Kommen wir zur Strecke. Von Gelsenkirchen geht es nach Essen, dann nach Bottrop, Gladbeck und zurück nach Gelsenkirchen. Zur Orientierung gibt es die gelben Ortstafeln,  sonst würde man die Ortswechsel gar nicht mitbekommen.

Jeder Marathoni kennt es. Manchmal bleiben von 42 km nur 1 oder 2 in der Erinnerung haften. Und das nicht, weil die Strecke ansonsten langweilig und nichtssagend wäre. Eher deshalb, weil es sich bei diesen Streckenabschnitten um echte Alleinstellungsmerkmale handelt. Wie zum Beispiel beim Vivawest Marathon die Zeche Zollverein.

Normalweise sind Industriegebiete für jeden Marathoni der Horror schlechthin. Ich kenne nur zwei Ausnahmen: Den Hamburger Hafen und eben diese Zeche Zollverein.  Wer in diesem historischen Ambiente  die Männer und Frauen in Bergmannstracht sieht, dazu das Steigerlied hört und keine Gänsehaut kriegt, ist ein ganz abgebrühter Hund.

Einmalig schön und ästhetisch wie eine Skulptur ragt der 55 m hohe Förderturm (richtig: Doppelbockfördergerüst) von Schacht 12 in den blauen Himmel. Was früher einmal hässliche Industrielandschaft war, ist heute Industriedenkmal mit höchsten Weihen. Seit 2001 gehört die Zeche zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Was sonst auf der Strecke los ist, könnt ihr im
Laufbericht von Werner Kerkenbusch nachlesen.


Marathonsieger
Männer


1  Miereczko, Maciek (D) Rhein Erft Multisport-Abt...     02:29:08     
2  Schwab, Marco (GER) PSV Grün-Weiß Kassel     02:29:16     
3  Yilmaz, Muharrem (GER) Ayyo-Team-Essen e.V.     02:42:13

 



Frauen

1 Vielhaber, Felicitas (GER)     Tusem Essen-Margarethenhöhe     02:59:06     
2 Niehues, Silke (GER)     Tusem Essen-Margarethenhöhe     03:04:53     
3 Mordas, Claudia (GER)    Tusem Essen-Margarethenhöhe     03:13:36

901 Finisher

 

 

 

Informationen: Vivawest-Marathon
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