Deutsches Top-Duo mit Lisa Hahner jagt Deutschen Meistertitel und neue Bestzeiten / Starkes internationales Frauenfeld verspricht Siegerzeit unter 2:23 Stunden
Nicht nur der Louvre in Paris, sondern auch der Frankfurt Marathon hat jetzt eine „Mona Lisa“. Nach Lisa Hahner hat mit Mona Stockhecke eine zweite deutsche Topläuferin ihre Zusage für einen Start am 25. Oktober gegeben. Diese beiden Athletinnen werden vermutlich das Rennen um die Deutsche Meisterschaft, welche in diesem Jahr im Rahmen des Frankfurt Marathon stattfindet, unter sich ausmachen.
„Das Rennen in Frankfurt war im vergangenen Jahr ein riesengroßes tolles Erlebnis“, sagt Mona Stockhecke. Beim Laufklassiker am Main erreicht die 32-Jährige zum Abschluss ihrer so erfolgreichen Saison 2014 damals in 2:33:50 Stunden eine neue persönliche Bestzeit. Dieses Jahr sei für sie jedoch gesundheitlich „eine Holperpartie“ gewesen, sagt Stockhecke. Komplikationen mit einer Nasennebenhöhlenoperation gefolgt von einem Eisenmangel im Frühjahr, der sie die Teilnahme am Marathon in ihrer Heimatstadt Hamburg kostete, warfen sie zurück.
Umso mehr fiebert die sympathische Athletin nun dem Frankfurt Marathon entgegen. Ihr seit vielen Wochen von Rückschlägen ungetrübtes Training lässt sie auch in diesem Jahr auf dem schnellen Frankfurter Kurs eine neue Bestzeit anpeilen.
Stockhecke wird aus Amerika zum Rennen einfliegen. Die promovierte Wissenschaftlerin, die neben der Laufkarriere Vollzeit im Job ist, arbeitet und trainiert dank eines Stipendiums seit Jahresbeginn in Duluth im amerikanischen Bundesstaat Minnesota.
Auch Lisa Hahner ist voller Vorfreude auf ihr Comeback auf der großen Marathonbühne in Frankfurt. „In den vergangenen Wochen habe ich das Gefühl genossen, dass es von Trainingseinheit zu Trainingseinheit besser läuft. Die Kurve ist steil nach oben gegangen“, sagt die 25-jährige Profiläuferin.
Wie Stockheckes stammt auch Hahners aktuelle Bestzeit von einem Zieleinlauf in die Festhalle – allerdings vom Frankfurt Marathon 2013. Eine Serie von Verletzungen führte dazu, dass sie seitdem kein Rennen über die klassische Distanz mehr bewältigt hat. Dennoch hat Lisa Hahner die Norm für die Olympischen Spiele 2016 in Rio (2:28:30 Stunden) fest im Blick. Das gilt auch schon für das Rennen in Frankfurt. „Mein Ziel ist es, schnell zu laufen und mich um ein oder zwei Minuten im Vergleich zu 2013 zu verbessern. Das scheint mir sehr gut möglich“, sagt Lisa Hahner.
Noch schneller unterwegs als das deutsche Top-Duo werden die afrikanischen Eliteläuferinnen am 25. Oktober sein. Im Blickpunkt steht vor allem ein starkes äthiopisches Quintett. Favorisiert ist die 25-jährige Meseret Mengistu, die bei ihrem fulminanten wie überraschenden Triumph beim Paris Marathon im Frühjahr (2:23:26 Stunden) ihre Bestzeit um sechs Minuten steigerte. „Sie möchte in Frankfurt zeigen, dass dies keine Eintagsfliege war“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Kopp.
Chancen auf den Sieg in der Festhalle dürfen sich auch Mumbai-Siegerin Dinknesh Mekasha Tefera (Bestzeit: 2:25:09), Ashete Bekere Dido, die sich im Januar in Dubai auf 2:23:43 Stunden verbesserte, sowie Rom-Siegerin Meseret Kitata machen, die mit 21 Jahren schon eine Bestzeit von 2:27:26 Stunden vorweisen kann. Koren Jelela Yal hat mit 2:22:43 Stunden die stärkste Zeit vorzuweisen, kehrt aber in Frankfurt erst frisch aus ihrer Babypause zurück ins Marathongeschäft.
Eine besonders spannende Figur im Ausdauersport ist Andrea Mayr. Das österreichische Multitalent mit Erfolgen auch im Berglauf und Radsport, hat eine Vollzeitstelle als Ärztin und möchte Frankfurt als Sprungbrett nach Rio nutzen.