Heimspiel für die beiden Hessinnen „eine Traumkonstellation“/ Heinig peilt in ihrer Heimatstadt eine neue Bestzeit an – 20 Jahre nach dem letzten Triumph ihrer Mutter Katrin Dörre-Heinig in Frankfurt / Starke internationale Konkurrenz verspricht hochklassiges Frauenrennen
Mit Fate Tola und Katharina Heinig werden zwei der besten deutschen Langstreckenläuferinnen beim Mainova Frankfurt Marathon an den Start gehen. Die beiden Hessinnen haben im August an den Weltmeisterschaften in London teilgenommen und wollen zum Saisonende am 29. Oktober bei ihrem Heimrennen glänzen.
Ein besonderes Erlebnis verspricht die 36. Ausgabe des Laufklassikers am Main für die Frankfurterin Heinig werden. „Meine Vorfreude ist riesig. Es ist cool, wenn man jede Ecke in der Stadt kennt“, sagt die 28-Jährige. „Als Pacemakerin und in Staffeln war ich schon einige Male dabei, nun aber erstmals über die volle Marathondistanz.“ Katharina wird von ihrer Mutter Katrin Dörre-Heinig trainiert, die als Athletin drei Mal in Frankfurt triumphiert hat – letztmalig vor exakt 20 Jahren. Auf dem schnellen Frankfurter Kurs peilt sie eine neue Bestzeit an, die aktuell bei 2:28:34 Stunden liegt.
Renndirektor Jo Schindler: Unser Anspruch ist es natürlich, dass wir die besten deutschen Marathonläuferinnen- und läufer am Start haben. Mit Arne Gabius haben wir bei den Männern schon mal vorgelegt, nun ziehen wir bei den Frauen nach. Katharina ist ein Frankfurter ‚Mädsche‘ und wird ihren Herbstmarathon in ihrer Heimatstadt laufen: Eine Traumkonstellation für Veranstalter und Athletin. Mit Fate Tola kehrt eine Hessin mit äthiopischen Wurzeln an die Stätte ihres großen Erfolges im Vorjahr zurück. Auch hierüber freuen wir uns sehr.“
Auch für Fate Tola ist der Laufklassiker am Main ein Heimspiel Die 29-Jährige lebt und trainiert in Gelnhausen, das keine 50 Kilometer von der Ziellinie in der Festhalle entfernt liegt. „Ich freue mich sehr auf die Rückkehr nach Frankfurt und werde sehr gut vorbereitet sein“, sagt Fate Tola.
Im vergangenen Jahr begeisterte sie die Zuschauer mit einem beherzten Rennen, als sie, nur knapp von der großen Favoritin Mamitu Daska geschlagen, Rang zwei (2:25:42 Stunden) erreichte und nur 28 Sekunden über ihrer persönlichen Bestzeit blieb. Obendrein sicherte sich die Mutter einer Tochter den souveränen Sieg bei den Deutschen Meisterschaften, die in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge in Frankfurt stattfinden.
Für Fate Tola ist es der dritte Lauf über 42,195 Kilometer in diesem Jahr. „Ob es wieder für eine 2:25er Zeit reicht, ist schwer einzuschätzen. Aber bei guten Bedingungen ist alles möglich“, sagt Fate Tola. Nach ihrem Triumph beim Hannover Marathon (2:27:48) im Frühjahr und der WM-Teilnahme (2:33:39, Platz 22) im August will sie zum Saisonschluss in Frankfurt nochmal ein Ausrufezeichen setzen.
Einen erneuten Platz auf dem Podium beim Mainova Frankfurt Marathon zu erreichen, wird jedoch für Fate Tola nicht einfach. Die Konkurrenz am Main wird einmal mehr erstklassig sein. Verpflichtet wurde von den Frankfurter Organisatoren unter anderen Abebech Afework. Auch die 26-jährige Äthiopierin hat in diesem Jahr bereits einen Marathon gewonnen: Anfang Juli siegte sie beim australischen Gold Coast-Rennen in 2:25:34 Stunden.
Ihren persönlichen Rekord hatte sie 2015 in Dubai mit einer Zeit von 2:23:33 Stunden aufgestellt. Abebech Afework läuft konstant auf hohem Niveau, denn elf ihrer 14 Marathonrennen absolvierte sie unter 2:30 Stunden. Sieben Mal lief die Äthiopierin, die 2014 die Rennen in Houston und Rotterdam gewann, bisher schon unter 2:26:00
Während Merima Mohammed (Bahrain) zuletzt nicht mehr in den Bereich ihrer Bestzeit von 2:23:06 Stunden kam, überzeugte Sara Hall im Februar beim hochklassigen Tokio Marathon mit Rang sechs. Die 34-jährige Amerikanerin blieb zudem mit 2:28:26 erstmals unter 2:30 Stunden. Zum ersten Mal wird Sara Hall nun bei einem deutschen Top-Marathonrennen an den Start gehen. In Frankfurt wird die kalifornische Frau des einstigen Weltklasse-Marathonläufers Ryan Hall (Bestzeit: 2:04:58) versuchen, sich weiter zu verbessern.
Renndirektor Jo Schindler: „Seit Jahren stehen wir mit Sara Hall und ihrem Mann in Kontakt, in diesem Jahr hat es gepasst. Sara war bereits vor einigen Wochen in Frankfurt und schaute sich schon mal die Strecke an. Nun weiß die Asics-Athletin, dass man auf dem Frankfurter Kurs wirklich schnell rennen kann.“ Die Veranstalter rechnen beim Mainova Frankfurt Marathon mit bis zu 15.000 Teilnehmern. Anmeldungen für den Herbst-Marathon-Klassiker sind nach wie vor möglich