75 Tage vor dem Start zu Niedersachsens größtem Laufevent konnten die Verantwortlichen einen echten Knüller verkünden. Erstmals seit drei Jahren werden Anna und Lisa Hahner bei einem Citymarathon gemeinsam am Start stehen und sich nicht, wie zuletzt gewohnt, gegenseitig auf dem Rad begleiten.
„Noch ist nicht ganz klar, ob Lisa auf der Marathondistanz starten wird, oder es bei der halben Distanz belässt. Das hängt vom weiteren Verlauf der Vorbereitungen ab“, erklärte Athletenmanager Christoph Kopp: „Fakt ist, dass auf jeden Fall Anna Hannover für ihren Frühjahrsmarathon ausgewählt hat.“
Die Zwillinge kommen gerade aus einem sechswöchigen Trainingslager in Neuseeland zurück und reisen nach ihrem Hannover-Besuch direkt nach Spanien und Portugal weiter. „Für mich ist es einfach megaklasse, schon so früh Bescheid zu wissen, auf welchen Tag ich konzentriert hinarbeiten muss“, erklärte Anna, die Wien-Siegerin von 2014, in der niedersächsischen Landeshauptstadt: „Dadurch, dass ich Lisa in den letzten beiden Jahren hier begleitet habe, weiß ich, dass die Rahmenbedingungen perfekt passen und die Strecke einfach superschnell ist.“
Die amtierende Deutsche Meisterin Lisa, die in den letzten beiden Jahren in Hannover jeweils verletzungsbedingt passen musste, ist in erster Linie froh, noch etwas Zeit zu haben, bevor die Entscheidung über Marathon oder Halbmarathon fällt: „Es ist prima, dass ich hier beide Möglichkeiten habe und dann zu gegebener Zeit in aller Ruhe entscheiden kann, was besser in den Wettkampfplan passt. Auf jeden Fall habe ich versprochen, Hannover zu rocken, und das werde ich am 10. April auch tun. Mein Fokus liegt ganz klar auf Hannover.“
Lisa hat bei ihrem Sieg in Frankfurt die geforderte Qualifikationszeit für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro lediglich um neun Sekunden verpasst, geht aber davon aus, dass durch die aktuelle Normendiskussion ihre Zeit von 2:28:39 Std. womöglich schon die Tür für Brasilien aufstößt. Anna will auf jeden Fall noch eine schnelle Zeit hinlegen.
Im Idealfall werden die beiden 26-Jährigen Vorzeigeathletinnen gemeinsam um eine schnelle Marathonzeit kämpfen und sich auch als Konkurrentinnen gegenüberstehen. „Dann wäre am Ende halt die von uns vorn, die den besseren Tag erwischt hat“, erklärten beide unisono: „Letztlich kämpfen wir ja in erster Linie nicht gegen die Kontrahentinnen, sondern gegen die Distanz. Und wer weiß, vielleicht ist es für uns beide ja dann auch die Generalprobe für Rio und wir können uns hinter der Ziellinie in die Arme fallen.“