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Laufberichte

Von der Leine gelassen

 

Der Berner Ferdinand Hodler hat als Zwölfjähriger und Ältester einer sechsköpfigen Geschwisterschar das Geschäft seines alkoholkranken Stiefvaters übernommen und bereits zwei Jahre vor dem Tod seiner Mutter, welche wie schon sein Vater an Tuberkulose starb, als Dekorationsmaler die Familie ernährt. Er beschritt nicht nur ausgetretene Pfade, sondern setzte neue Impulse als Künstler.

Der Beweis dafür findet sich nicht nur in der Werkschau mit zeitlicher Distanz. Die Auseinandersetzungen um seine Kunst beim öffentlichen Auftrag für das Landesmuseum in Zürich dauerten Jahre und zeugten davon, dass er seinen Zeitgenossen neue Perspektiven aufzeigte, für die sie noch nicht bereit waren. Der Bruch mit der konservativen Historienmalerei ist auch in seinem Monumentalgemälde «Einmütigkeit» deutlich sichtbar.  Er wurde damit seinem Ruf gerecht, als er vom Hannoveraner Stadtdirektor Heinrich Tramm beim Bau des Neuen Rathauses den Auftrag dazu erhielt.

Nun stehe ich als aus der Nähe von Zürich angereister Berner am Trammplatz beim Neuen Rathaus in Hannover. Mein Auftrag ist es, ein Bild in Form von Fotos und einem Laufbericht über den Marathon in Niedersachsens Landeshauptstadt zu machen.

 

 

Was ich bisher von Hannover wusste? Ich gebe es zu: Herzlich wenig. Die Berichte von Mario machten - auch nach Abzug der vermuteten Voreingenommenheit eines Eingeborenen, die ich ihm unterstelle – Lust darauf, endlich mehr davon als nur die Autobahnschilder auf dem Weg nach Lappland kennenzulernen. Deshalb stehe ich wieder am Trammplatz und dem Neuen Rathaus. Gestern habe ich hier die Starunterlagen abgeholt, jetzt suche ich den Zugang zu meinem Startblock. Also, nicht dem, der auf meiner Startnummer aufgedruckt ist; ich will für niemanden ein Hindernis sein und reihe mich dort ein, wo es kein Gedränge gibt und meine momentane Leistungsfähigkeit – oder eben -unfähigkeit – nicht auffällt. Das gibt mir die Möglichkeit, vom Start der Handbiker, der Elite und allen anderen Schnellen Fotos zu machen.

Bei Ha-We, einer läuferischen Institution und einem der beiden Schlussläufer, reihe ich mich ein im Wissen, dass mir von seinem Besen keine Gefahr droht, ist doch das Zeitlimit großzügig bemessen.

Gestern habe ich gleich nach der Startlinie auf der linken Seite der Leine entlang einen nach Clara Zetkin benannten Weg gesehen. Spontan kam mir der Wintermarathon in Leipzig im gleichnamigen Park in den Sinn, wo mehrere Reporter von uns in Teams mitliefen und meine Marathonstatistik dreistellig wurde. Das ist schon eine Weile her und ich habe nicht mehr den Drang und die Verfassung, auf schnelle Zeiten zu laufen. Gemütlich mache ich mich auf den ersten Kilometer, doch ich spüre, dass ich mit- und nach vorne gezogen werde. Ein Stadtmarathon dieser Größe hat den Vorteil und birgt gleichzeitig die Gefahr, diesen zusätzlichen Schub bieten zu können.

Gleich geht es links ab in fast südliche Richtung. Bei der HDI Arena, wo gestern Nachmittag die 96-er in den Tiefen der Tabelle trotz Überzahl wenig erfolgreich gekämpft haben, trägt die Straße den Namen des früheren, so tragisch aus dem Leben geschiedenen Torhüters Robert Enke. Ich hoffe, dass es nicht nur damalige tiefe Betroffenheit war, sondern diese Straßenbenennung einen Beitrag gegen die Stigmatisierung von Depression und den an ihr Erkrankten leistet, auch wenn in der breiten Öffentlichkeit davon leider nicht viel zu merken ist.

 

 

Die Sonne von vorne und rechts der Maschsee. Das fühlt sich wie Urlaub an. Dass das Buddeln des Sees von Hand seinerzeit von und für den Propagandanutzen der Partei geschehen ist, versuche ich ganz weit in den Hinterkopf zu verbannen. In Zeiten wie diesen brauche ich Tapetenwechsel. Der Himmel leistet seinen Beitrag dazu. Stundenlanges Schneetreiben auf der Hinfahrt die Nacht zuvor und nun die Sonne im Gesicht – der Kontrast könnte größer nicht sein. Einen Moment lang habe ich das Gefühl, vielleicht doch eine Schicht zu viel angezogen zu haben. Jetzt die Jacke ausziehen kommt nicht in Frage, denn ich bin so richtig im Flow. Wenn‘s läuft, dann läuft’s.

Die Uferstraße ist von Bäumen gesäumt, von der Löwenbastion an sind beidseits Grünflächen bis zum unteren Ende des Maschsees. Viel erwachendes Grün für eine Stadt – und es geht so weiter. Ein Teil der wenigen Höhenmeter der Strecke bestehen aus einer Brücke, über welche auf die andere Seite der Leine gewechselt wird. Es geht mit den Ingredienzen eines Naherholungsgebietes weiter, Bäume, ein Kleingärtnerverein (in welchem eine schwarze Fahne mit der weißen Aufschrift „Nen Scheiß muss ich“ gehisst ist), ein Feld zur Linken, leichte Bewaldung rechts und bei der Abzweigung auf die nächste Straße ein Pulk von Zuschauern, welche mit ihren Fahrrädern hergefahren sind.

Erneut geht es über die Leine und bald wieder in besiedeltes Gebiet. Auf der einzigen nennenswerten Steigung kommt ein Pulk von Staffelläufern auf dem Weg zum Übergabepunkt entgegen.

Kurz vor der Biegung nach links steht dort das nächste Kilometerschild. Ich kann es kaum glauben, dass schon fast ein Fünftel hinter mir liegt. Es läuft bisher flockig und flauschig und es geht so weiter.

Was auf der Karte Furcht einflößen kann, ist in echt ganz angenehm zu belaufen. Die Hildesheimer Straße führt bolzengerade zurück in die Stadt, doch diese mehr als fünf Kilometer lassen keine Langeweile aufkommen. Es sind nicht zu viel Läufer auf der Strecke und nicht zu wenig. Die von hinten kommenden Staffelteilnehmer ziehen ungehindert vorbei und ziehen mit. Zwischen den Häusern und der Straße steht ein Baum am anderen, überall stehen Gruppen von Menschen und feuern an, auf den Grünstreifen blühen Hundertschaften von Narzissen. Zusammen mit vielen anderen freue ich mich darüber, dass wir von der Pandemie-Leine gelassen wurden und endlich wieder Frühlings-Marathons im großen Stil laufen dürfen.

 

 

Der Döhrener Turm, das stärkste Bauwerk der ehemaligen hannoverschen Landwehr, steht seit über 600 Jahren an seinem Ort und ist nicht zur Seite gerückt, als die Straße auf beiden Seiten an ihm vorbeigeführt wurde.

Mit dem Blick nach vorne übersehe ich beinah die Gilde Brauerei. In Sachen Durst habe ich keinen Grund, besondere Aussicht danach zu halten, denn bisher gab es genug Tankstellen.  Eine sanfte Krümmung der gestrichelten blauen Linie führt, zurück in der Stadt, über den Aegidientorplatz. Wie viel besser er mir heute gefällt. Gestern ächzte er wegen den Aufbauarbeiten für den Marathon unter akuter Verkehrsüberlastung. Zweimal zwei Spuren aus zwei Richtungen, die sich hinter zwei Ampeln auf kürzester Strecke auf eine der äußeren Spur verengen, haben einige Nervenkostüme von Automobilisten zerfetzt. Heute laufen wir ganz entspannt und von einer Gruppe von Cheer Leaders angefeuert unter dem Bogen bei der Ampel durch.

Nächste Station ist das Opernhaus und gleich danach die Kröpcke Uhr. Ihr Schicksal in den bald 140 Jahren ihres Bestehens als Institution widerspiegelt die Irrungen und Wirrungen der Geschichte. Seit bald 20 Jahren wird sie vom Verein KulturRaum Region Hannover e.V. für verschiedene Kulturprojekte genutzt, aktuell präsentiert sie sich im Trauerflor. Der Verein schreibt dazu:

„Die Kröpcke-Uhr hat sich in Schwarz gehüllt und mit Ukraine-Flaggen geschmückt! Die Idee zu einer solchen Verpackung als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine hatte Ton- und Bühnenbildkünstler Detlef Splitt. Kröpcke–Kurator Joy Lohmann realisierte die Idee gemeinsam mit Sven Grehler und Splitt, der auch das Material beisteuerte, in einer Spontanaktion am 4. März. Eine Banderole umschließt die Skulptur, auf der die Internetadresse der Spendenhilfe geschrieben steht. Eine beleuchtete Installation im Innern ist durch Gucklöcher zu erspähen, die etwas versteckt liegen. Sie symbolisiert den Schrecken und die Zerstörungen des Krieges.»

 

 

Wenig später ist der Hauptbahnhof erreicht. Gestern Abend habe ich noch aus der Nähe ein Bild des Reiterstandbildes im Abendlicht gemacht, wo man sich „unterm Schwanz“ zu treffen pflegt. Der Typ auf dem Pferd ist von allen Ernst-Augusts dieser Welt Ernst August I. Da ich als eingefleischter Demokrat zwar monarchistische Geschichte und Geschichten kenne, aber kein weiteres Interesse daran habe, verweise ich gerne auf einen älteren Laufbericht von Joe, der detaillierte Auskunft gibt darüber, wer sich wann mit wem, welchem Adelsgeschlecht und welcher Religionszugehörigkeit verbandelte, um die Macht erhalten zu können.

Mein Augenmerk gilt vielmehr der Szenerie mit all den erwartungsvoll auf ihre Teamkollegen wartenden Staffelläufern und der gleich nach der Unterquerung der Bahngleise folgenden weiteren Verpflegungsstation. Ich kann es kaum glauben, dass bereits 15 Kilometer hinter mir liegen.

Ein Schlenker nach rechts, einer nach links, und schon liegt eine lange Gerade vor mir. Von der Hochschule für Musik, Theater und Medien an gibt es auf einem Kilometer eine Begegnungsstrecke. Zu welcher Kategorie die Entgegenkommenden zählen dürfte klar sein, wenn ich erwähne, dass sie zehn Kilometer Vorsprung haben. Wobei zu erwähnen ist, dass diejenigen, mit denen ich vor ein paar Stunden beim Frühstück saß, schon außer Sichtweite sind. Dabei bin ich doch auch ganz flott unterwegs…

Die drei Kilometer entlang des Stadtwaldes mit seinem zarten Schimmer von Grün verbringe ich im Gespräch mit Einheimischen und werde dadurch von den zunehmenden Einwänden meines Rückens gegen das heutige Bewegungsprogramm abgelenkt.

Die Halbmarathonmarke kurz vor der Brücke über den Mittellandkanal erreiche ich viel schneller als gedacht und für meinen Trainingsstand sinnvoll. Wenn’s läuft, dann läuft’s. Trotzdem beschließe ich, Tempo rauszunehmen. Auch ohne diesen willentlichen Beschluss muss ich das kurze Zeit später gezwungenermaßen machen, denn plötzlich sind die Darmprobleme wieder da, gegen die ich noch kein probates Mittel gefunden habe. Mit dem Gedanken, „wenn‘s läuft, dann läuft’s“ noch so präsent, zögere ich keinen Moment, um am anderen Brückenkopf gleich links abzubiegen und dem Ort, den man früher so treffend als Bedürfnisanstalt umschrieb, einen ausführlichen Besuch abzustatten.

 

 

Ein wenig frustriert reihe ich mich wieder ins Feld ein und versuche Tritt zu fassen. Zwei Kilometer später, nun am nördlichen Rand des Stadtwaldes, gelingt mir das ziemlich gut. Auch hier sind aufmunternde Transparente und Zurufe Standard. Immerhin ist es nur noch der Rücken, der mich ein wenig einschränkt, das ist erträglich.

Nach dem nächsten Verpflegungsposten (schon wieder) und der Zeitmessmatte bei Kilometer 25 geht es links ab, quer durch den Stadtwald. An der Kreuzung steht im Grünstreifen eine denkmalgeschützte Hirschplastik des von 1903 bis zu seinem Tod im Jahre 1947 in Hannover ansässigen Künstlers Alfred Waterbeck.

Nach der Begegnungsstrecke, auf welcher niemand mehr entgegenkommt, gibt es bei der Hochschule für Musik, Theater und Medien eine neue Begegnung. Unsere und die Strecke des Halbmarathons treffen hier aufeinander und mit der vergrößerten Anzahl Läufer auf der Strecke nimmt auch die Dynamik wieder zu. Keine Ahnung, in welchem Zeitbereich sich diese auf ihrer Distanz bewegen, Schub und Zug gibt es allemal.

Für über fünf Kilometer sind wir, abgesehen von einer kleinen Abkürzung für die Halbmarathonis in der Nähe des Bahnhofs, gemeinsam unterwegs. Auf diesem Abschnitt ist in Sachen Zuschauer was los, womit die Kilometer nur so vorbeifliegen. Umso abrupter ist der Wechsel nach der Marathonweiche. Es kommt alles zusammen. Die Straße ist breit, das Feld ist auseinandergezogen, Zuschauer, welche für Anfeuerung sorgen, sind vergleichsweise Mangelware. Dazu kommt, dass sich der Himmel bedrohlich verdunkelt und ein heftiger werdender Wind um die Ohren bläst. Nun ist mentale Stärke gefragt. Nach Zeitmessmatte und Verpflegung bei Kilometerschild 35 laufen wir an einem Kleingartenverein mit dem sinnigen Namen Feierabend vorbei. Feierabend? Nicht jetzt, aufgeben wäre blöd und den kultigen Newtimer T3 Bulli-Pickup in Pink bekäme ich nicht zu Gesicht.

Gut fünf Kilometer vor dem Ziel treffen die beiden Strecken wieder zusammen und das ausgedünnte Feld wird wieder verdichtet. Gleich steht eine letzte Flachland-Bergwertung in Form einer Eisenbahnunterführung an. Wenig später ist schon wieder ein Versorgungsposten aufgebaut. Uwe-Heinz, mit welchem ich lange Kilometer gemeinsam laufe und der mir den Tipp für Deutschlands nördlichsten Bergmarathon in Osnabrück gibt, bemerkt richtig, dass es locker zwanzig Grad wärmer sein könnte, ohne dass man in ein Hydrierungsproblem rasseln würde.

Die Nordstädter lassen sich von den tiefen Temperaturen nicht abhalten und bereiten den Tausenden, die in mittlerweile unterschiedlich gezeichneten Laufstilen vorbeiströmen, einen warmen Empfang. Neben der Sonne fürs Gemüt gibt es auch das Original. Beim Welfengarten hüllt sie mich von einem Moment auf den anderen in ihren warmen Schein. Die dunkeln Wolken rechts lasse ich beim Einbiegen auf die Nienburger Straße hinter mir.

Beim Welfenschloss, dem Sitz der Leibniz Universität Hannover, ist der letzte Kilometer der Dreißiger abgehakt. Die Universität trägt den Namen des Universalgelehrten noch nicht so lange (nein, hat nichts mit Keksen zu tun) und ausgerechnet ich als mathematischer Tiefflieger kann mir das Schmunzeln nicht verkneifen, wenn ich an Leibniz’ Beitrag an die Funktionsweise eines Computers denke. Er hat das Dualsystem beschrieben, was im Logo der Uni abgebildet ist. Ich habe das binäre System den kleinen Schülern unter Zuhilfenahme der Finger zu erklären versucht. Besonders die Vier hat es ihnen jeweils angetan, durften sie doch endlich einmal ohne Hemmungen den Mittelfinger zeigen…

Dass das Pferd vor dem Gebäude nicht das Niedersachsenross ist, hätte ich als equestrisch Unbedarfter ohne weitere Informationen nicht erkannt, beim Vorbeilaufen erst recht nicht. Das Wappentier ist ein springendes Ross und der Kenner sagt, dass es sich bei der Plastik um ein steigendes Ross handelt. Die Erklärung, die ich dazu gefunden habe, ist die, dass das Pferd keine Neuschöpfung war, sondern vom Bildhauer Albert Wollf der von ihm modellierten Löwenkämpfergruppe vor dem Alten Museum in Berlin entnommen wurde. Den Reiter liess er fort, ebenso den Löwen vor ihm, der seine Pranke in die Brust des Pferdes stösst. Wenn ich mir vorstelle, dass das Pferd vom Reiter hochgerissen wird und es gleichzeitig vor Schmerz hochsteigt, kann auch ich diesen Unterschied erkennen.

Meine Erscheinung ist weniger heroisch und die vielen Zurufe der Zuschauer lassen mich befürchten, dass ich den Anschein eines lahmenden Ackergauls mache, denn ich meine, darin manchmal einen Unterton des Mitleids zu hören.

 

 

Beim Königsworther Platz führt eine Spitzkehre nochmals vom Ziel weg. Der Parkanlage entlang geht es auf eine kleine Schlaufe, die wieder über die Leine führt, dann ein zweites Mal, und weil aller guten Dinge drei sind, noch einmal. Damit ist auch das Leibnizufer erreicht und der «final approach», wie das beim Anflug auf den Flughafen HAJ, dem Titelsponsor des Hannover Marathons, heissen würde. Im Gegensatz zum Piloten kann ich mir in dieser Phase des Anflugs am Hohen Ufer noch einen genaueren Blick zur Seite erlauben und zu den begehrtesten Fotomotiven der Stadt werfen. Die drei Nanas der Künstlerin Niki de Saint Phalle, welche im Jahr 2000 zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt wurde, hatte sie durch ihre Heirat mit dem von mir bewunderten Eisenplastiker Jean Tinguely auch das Schweizer Bürgerrecht. Jean Tinguely selbst ist unweit von Bern, dem Geburtsort Hodlers, in Fribourg geboren und in Basel aufgewachsen, wo ich das Gymnasium besucht habe, womit der künstlerische Kreis zur Schweiz gewissermassen geschlossen ist.

Der Marathonkreis durch die Stadt Hannover schliesst sich ebenfalls unmittelbar. In entgegengesetzter Seite zum Start bin ich im «short final» auf den Zielbogen zu. Nach der Überquerung der Zeitmessmatten nehme ich mir Zeit und beobachte die eintreffenden Mitstreiter. Die Gesichter sprechen Bände. Es fliessen Tränen, es ertönen Freudenschreie. Das Warten über die Jahre war anstrengend, umso grösser die Freude, endlich wieder von der Leine gelassen worden zu sein und an der Leine Marathon-Normalität leben zu können.

Bis oben voll mit Eindrücken und frisch eingehüllt in ein Plastikhaut nehme ich die aus Holz gefertigte Medaille des dreissigsten Hannover Marathons entgegen und schlendere weiter in den nicht nur räumlich grosszügigen Verpflegungsbereich, wo gesalzene Brezelsnacks, Kuchen, Riegel, Wasser, Bleifreies und noch mehr angeboten werden.

Auf der langen Heimfahrt habe ich genügend Zeit zum Nachdenken und Einsortieren des Erlebten. Mein Fazit: Ohne zu den Major Marathons zu gehören, bietet Hannover das Ambiente eines solchen und lässt in Sachen Streckenführung und Verpflegung nichts zu wünschen übrig. Die Verlockung, zum Wiederholungstäter zu werden, ist gross.

 

Im Rahmen des 30. HAJ Marathons fanden die Deutschen Marathonmeisterschaften statt. Ergebnisse und Bilder dazu gibt es hier

 

Informationen: ADAC Marathon Hannover
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