… allen voran bei Michael Brinkmann. Auch wenn es ihm mit einigen Metern Abstand nicht anzusehen ist, als ich die Bühne vor dem Ziel am Prinzipal-Markt in Münster passiere und er mich - wie viele andere vorher auch - über sein Mikrofon begrüßt. Bereits seit Stunden passieren die Läufer die Bühne und jetzt gegen Ende der Veranstaltung zieht er ein Fazit, in dem seine Erleichterung zum Ausdruck kommt.
Erleichterung, dass nach dem pandemiebedingten Ausfall 2020 der Münster-Marathon 2021 als eine der ersten Marathon-Großveranstaltungen wieder stattfindet. Dabei verhehlt er nicht, dass die diesjährige Vorbereitungszeit eine besonders aufregende war. Denn es gab bis Ende August keine Sicherheit, dass der Marathon stattfinden kann und wenn doch, unter welchen Voraussetzungen. Man kann nachfühlen, wie schwierig die Planung und Vorbereitung unter diesen Umständen war.
Erleichtert ist man auch, dass die Veranstaltung so reibungslos über die Bühne gegangen ist und dass sich alle an die Hygieneregeln gehalten haben.
Lauter glückliche Gesichter also beim Veranstaltungsteam um Michael Brinkmann von „Münster-Marathon eV“ aber auch bei den vielen Helfern, Trommelgruppen, Bands und Zuschauern an der Strecke. Und natürlich bei uns Läufern, dass wir so einen schönen Marathontag mit nur wenigen pandemiebedingten Einschränkungen erleben durften.
Münster, ehemalige Residenzstadt im Herzen von Westfalen, auch bekannt durch den „westfälischen Frieden“ 1648, der den 30 – jährigen Krieg beendete, hat trotz erheblicher Beschädigungen im zweiten Weltkrieg sehr viele historische Gebäude zu bieten und ist gleichzeitig eine junge Stadt aufgrund der vielen Studierenden an der großen westfälischen Wilhelms-Universität. Ein Trip nach Münster lohnt sich also immer. Wie wäre es mit einer Kurzreise anlässlich der nächsten Ausgabe des Marathons?
Ich kann mir das Sightseeing sparen, denn erstens kenne ich die Stadt als gebürtiger Westfale sehr gut, zudem wohne ich in der Nähe – kein anderer Marathon liegt näher, im doppelten Sinne. Und zweitens holen wir das Sightseeing morgen beim Marathon nach, denn das erste Viertel führt uns nahezu komplett durch die Altstadt.
Da wir heute ohnehin nach Münster zum Einkauf unterwegs sind, nutze ich die Gelegenheit, um im Gymnasium Paulinum die Startnummer abzuholen, das erspart Stress morgen. Das Gymnasium ist die Veranstaltungszentrale, hier gibt es nicht nur die Startnummer, sondern es können auch die Kleiderbeutel deponiert werden. Für Toiletten, Duschen, Speisen und Getränke wird morgen ebenfalls gesorgt sein. Heute ist hier noch nicht viel los, bei der Startnummernausgabe in der Turnhalle geht es schnell, ein Anstehen ist nicht erforderlich. Draußen auf dem Hof werden schon die Duschen aufgebaut, die von zwei über 40-Jahre alten MAN-Katastrophenschutzfahrzeuge versorgt werden, die „ältesten noch betriebstauglichen“ derartigen Fahrzeuge zumindest in NRW, wie versichert wird. Beide sind im 1A Pflegezustand und sollen uns morgen warmes Duschwasser liefern.
Da die Pasta-Party leider ausfallen muss, machen wir uns auf den Weg in die Stadt, um noch etwas zu essen. Dabei ist die blaue Linie allgegenwärtig. Der Prinzipalmarkt, Münsters „Wohnzimmer,“ ist von vielen Bänden mit kleinen Wimpeln in den Stadtfarben gelb, rot und weiß überspannt, es wirkt wie ein Dach. Ein grandioses Bild mit der Lambertikirche im Hintergrund, die 1375 durch örtliche Kaufleute finanziert der bedeutendste Bau der westfälischen Spätgotik ist, wie in Reiseführern zu lesen ist. Noch älter, etwa aus dem Jahr 1200 stammend (zumindest Teile davon), ist das historischen Rathaus. In der Ratskammer wurde der westfälische Friede unterzeichnet.
Morgen wird das Rathaus, ebenfalls direkt am Prinzipalmarkt auf Höhe des Zieles gelegen nur Statist sein angesichts erschöpfter, aber glücklicher Marathon-Finisher. Sie werden auch keine Augen dafür haben, dass dieses städtebauliche Gesamtkunstwerk, abgerundet durch die Bürgerhäuser mit ihren den Anblick prägenden Arkadengängen, im zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde und viele Gebäude, darunter auch das Rathaus, in weiten Teilen originalgetreu nachgebaut werden mussten. Für mich ist der Prinzipalmarkt das städtebaulich beeindruckenste Marathonziel Deutschlands, der Titel „schönstes Marathon-Ziel“ ist ja schon anderweitig vergeben…
Nach Abgabe der Kleiderbeutel machen sich die Läufer am nächsten Morgen wenige hundert Meter auf den Weg zum Schlossplatz, wo sich der Start befindet. Hier versammeln sich neben den Marathonläufern auch die Staffeln (Vierer-Staffel teilen sich die Strecke etwa gleichmäßig auf, Staffelläufer tragen am Rücken orangefarbe Schilder „Staffel“, damit sich die Marathonläufer bei Überholungen nicht verleiten lassen mitzuhalten). Nicht zu vergessen die Brems- und Zugläufer, die den Läufern Orientierungshilfen für die Zeiten zwischen 3:00 und 5.30 geben, leicht zu erkennen an den mitgeführten Flaggen.
Im Hintergrund strahlt das Schloss in der Morgensonne, es wird heute ein schöner und ein wenig warmer Tag mit Temperaturen bis ca. 22 Grad. Das Schloss ist übrigens „erst“ im späten 18 Jahrhundert gebaut und damit vergleichsweise „jung“. Es diente als fürstbischöfliche Residenz. Auch das Schloss wurde im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, in den Außenfassaden originalgetreu aufgebaut und beherbergt heute die Verwaltungszentrale der Universität und einige Hörsäle.
Am Start geben Michael Brinkmann und Dieter Baumann letzte Hinweise. Wir erfahren dabei noch, dass der Münster-Marathon der beliebteste Marathon in NRW ist, Ergebnis der Umfrage von Marathon4You.
Zeit, mich in meinen Startblock zu begeben. Die Einteilung in Startblöcke erfolgt anhand der bei der Anmeldung angegebenen Marathonleistung. Ich begegne M4You-Reporter Markus, der als Jubilee-Läufer eine goldene Startnummer trägt, die nach 10 Teilnahmen verliehen wird. Ich benötige hierfür noch 4 nach dem heutigen Lauf. Markus will heute die Gelegenheit nutzen, da ich die Reporteraufgaben gerne übernommen habe, „sub 4“ laufen, was ihm auch gelingen wird.
Start! Nun kann unsere Sightseeing–Tour beginnen, die mit 59€ in der ersten Preisstufe für einen Städtemarathon recht günstig gebucht werden kann. Gestartet wird das Marathonfeld pandemiebedingt in 10 Blöcken, wobei zwischen den einzelnen Blocks etwa 1,5 Minuten verstreichen. Kaum angelaufen, bleibe ich stehen, um Fotos vom nächsten Startblock zu erhaschen. Mein Hinweis an das fragende Publikum, dass ich jetzt eine Pause brauche, wird mit Heiterkeit quittiert, bis jemand wegen meines Shirts die richtigen Schlüsse zieht und aufklärt: „Der schreibt einen Laufbericht für Marathon4you“.
Mit den Blockstarts entzerrt sich das Teilnehmerfeld schnell, dennoch müssen wir die ersten paar Hundert Meter mit Maske laufen. Schon bald biegen wir vom Ring, an dem der Schlossplatz liegt, Richtung Altstadt ab, und durchqueren das Aegiditor. Heute nur ein Schlauchtor, für den Marathon aufgeblasen, lag es an der ehemaligen Stadtmauer, diese heute in weiten Teilen nicht mehr existiert. An deren Stelle ist eine schöne Alleen-Promenade getreten, übrigens eine beliebte Laufstrecke in Münster. Wir aber laufen zunächst weiter in die Stadt hinein und treffen auf die erste „Band“. Diese schafft es, auf Mülltonnen trommelnd einen erstaunlichen guten Sound darzubieten. Die zahlreichen Bands sind ein besonderes Merkmal der Veranstaltung.
Wir kommen an der gotische Überwasserkirche vorbei, die älteste Kirche der Stadt. Vorgängerbauten datieren von 1040, knapp 250 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Münster. Der Name „Überwasser“ kommt daher, weil man die Aa, einen kleinen Fluss, ausgehend vom alten Stadtkern überqueren musste, um zur Kirche zu gelangen. Gleich danach treffe ich auf Lauffreund Dirk, der heute „nur“ Staffel läuft, denn er will bald in Essen Marathon laufen. Dirk ist einer jener Laufmentoren des Münster-Marathon, die Marathonneulinge an den Marathon heranführen. Eine ausgesprochen gute Idee des Veranstalters. Danke, Dirk, für Deinen Einsatz.
Noch ein wenig durch die Altstadt, dann laufen wir ab km 3 erstmals auf der Promenade, angenehm schattig bei schon recht warmen Temperaturen. Dann durch das Kreuzviertel, dort haben wir das Gefühl, dass alle Bewohner entweder an Straßenhotspots stehen oder uns aus den Fenstern zujubeln. Übrigens ein weiteres Markenzeichen vom Münster-Marathon – die Begeisterung der Bewohner, sei es in der Altstadt oder in den Vororten draußen in den Reihenhausgärten. Noch ist hier auf der Laufstrecke so viel los, dass ich fast Yvonne und Patrick vom „Ultrarudel“ übersehe, für die, wie es der Name schon sagt, es heute eher über eine kurze Distanz geht.
Zurück auf der Promenade erreichen wir den Zwinger. Anders als in Dresden ist es kein Prachtbau, sondern ein knapp 500 Jahre altes (auch hier gibt es noch wesentlich ältere Vorgängerbauten) Rondell an der Stadtmauer, welches zunächst der Stadtbefestigung diente. Bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer abgetragen und es entstand die schöne Promenade. Dementsprechend wurde auch der Zwinger nicht mehr zur Stadtbefestigung benötigt und in ein Zuchthaus umgewandelt. Der niedergelegte Kranz, den wir heute erblicken, dürfte aber eher an die jüngere Geschichte erinnern, als der Zwinger unter den Nazis ein Gestapo-Gefängnis war.
Weiter geht es an der Promenade entlang, von einem Bistro schauen die frühstückenden Gäste neidisch auf uns. Oder ist es anders rum? Dann ist es Zeit, wieder in den Altstadtkern zurückzukehren, wo wir mit St. Ludgeri an einer weiteren Kirche vorbeilaufen, diesmal romanisch und aus dem 12. Jahrhundert. Religion spielte und spielt in Westfalen eine vergleichsweise große Rolle – wie an den vielen überwiegend katholischen Kirchen zu bemerken ist.
Nach einem kleinen Schlenker kommen wir durch die historische Salzstraße, die älteste Handelsstraße von Münster, heute Fußgängerzone. An dieser liegt der schöne Erbdrostenhof, in dem der Erbdroste residierte, heute würde man Landrat sagen. Auch dieses Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogen und zumindest äußerlich rekonstruiert. Anschließend geht es durch neuere, eher gesichtslose Teile der Fußgängerzone, bis wir am Prinzipalmarkt angekommen sind. Wie, schon am Ziel? Ja, wenn wir rechts abbiegen würden, dann wären wir im Ziel. Allerdings haben wir erst 10 km auf der Uhr und es geht nach links hinaus in die Umgebung.
Angespornt durch eine Cheerleadergroup laufen wir die Aegidistraße stadtauswärts. Nahe beim „Aegiditor“ ist die erste Staffelübergabe, daher ist hier am Aasee richtig was los. Aber bald schon bei km 11 wird es ruhiger. Wir umrunden den Aasee, ein künstlich angelegter Stausee, dessen Realisierungszeit von der Idee bis zur Fertigstellung 1934 ganze 46 Jahre betrug. So gesehen war man am BER richtig schnell …
Schnell bin ich heute nicht unterwegs, ich genieße die Umgebung am Aasee, auch wenn wir nicht direkt am beliebten Läuferparadies entlanglaufen. Bei km 14 verlassen wir den Aasee auf einer sehr schönen Allee, eine übergroße Pappweinflasche weist auf einen besonderen Versorgungsstand hin, den wir aber erst bei km 41 offiziell erreichen, denn wir laufen nachher hier wieder zurück und könnten ein Schoppen Wein probieren. In diesem Moment kommt eine Flasche Erdinger vorbeigelaufen, da fällt die Wahl schwer…
An der nächsten Verpflegungsstelle (alle 5 km mit Wasser, Iso und später Cola, sowie Obst, ergänzt durch jeweils eine Wasserstelle zwischendurch) begrüßt uns ein chinesischer Drache. Drittes Merkmal des Münster-Marathons, die phantasievolle Kunstwesen und die Stelzenläufer.
Danach laufen wir in Richtung des Klinikviertels der Uniklinik Münster, ein sehr ausgedehntes Areal, sonntags wenig belebt. Hier nach etwa 16 km habe ich daher immer einen kleinen moralischen Hänger. Da kommt mir Peter gerade recht, wir sind uns vor zwei Jahren am Rennsteig und beim Biggesee-Marathon begegnet. Heute läuft er in seiner Heimatstadt und hat sich als Clown verkleidet, trötet beinah unentwegt mit seiner Hupe. Das sorgt für gute Laune, ob es in seiner Weinbar genauso lustig zugeht? Vielleicht werden wir es am nächsten Wochenende testen.
Ein Frauen-Drumband sorgt zusätzlich für Stimmung und treibt uns in den Vorort Gievenbeck hinein, den wir aber schon bald Richtung Nienberge verlassen werden.
Wir erreichen nun endgültig offene Flur und laufen auf kleinen Straßen, vorbei an Feldern und kleinen Wäldern nach Nienberge. Typisch für das Münsterland, wie die Region auch bezeichnet wird, ist u.a. die Gestaltung von Skulpturen mit runden Feldballen. Rechts sehen wir eine Wand aus solchen Feldballen, auf den übergroße Smileys, aber auch Symbole für Sehenswürdigkeiten und beliebte Sportarten wie Laufen und Radfahren abgebildet sind.
Am Standrand von Nienberge winkt die Halbmarathonmarke und für die Staffeln die nächste Übergabe. Danach laufen wir beinah 2 km durch ausgedehnte schmucke Wohnsiedlungen, überall ist eine Marathonparty zugange, bevor es dann ab km 23 wieder raus aufs Land geht.
Nachdem wir bei km 24 von zwei feenähnlichen bunten Wesen auf Stelzen begrüßt werden, nur der Ängstliche wird Assoziationen mit Spinnen haben, befinden wir uns wieder inmitten der Münsterländischen Parklandschaft. Hierunter sind mitnichten Parks zu verstehen, sondern das gefällige, kleinteilige Miteinander von Feldern, Wäldern, Alleen, Gehöften und Wasserschlössern. Moment, Wasserschlösser? Tatsächlich, versteckt bei km 25 liegt das Haus Vögeding, ein kleines Wasserschloss, auch schon 1353 erstmals urkundlich erwähnt.
Hier, mitten auf dem Land, wartet erneut Musik auf uns, die Drum-Band Taka heitzt uns bei km 27 ein. Das kommt mir recht gelegen, denn es läuft nicht mehr so flüssig. Auch in Münster-Roxel sitzen die Anwohner vor ihren Gärten an der Straße und feuern uns an. Km 30 ist geschafft und bald danach folgt der nächste Staffelwechsel. Noch immer warten Staffelläufer auf ihre Vorläufer, nicht wenige von ihnen müssen gehen oder laufen nicht wesentlich schneller als ich. Hätten sie mal das Training bei Dirk mitgemacht. Dies hat Verena getan, die sich mir für ein paar Kilometer anschließt, weil ich „ihr Tempo laufe“. Sie läuft erst seit Anfang des Jahres und absolviert ihren ersten Marathon. Bei einem Fotostopp verliere ich den Kontakt zu ihr und kann bis zum Ziel nicht mehr aufschließen. Glückwunsch Verena!
Jetzt wären es auf direktem Weg nur noch 6 km bis zum Prinzipalmarkt. Wir brauchen aber noch 10, um auf Marathondistanz zu kommen und laufen daher noch eine Schleife durch Gievenbeck. Eine meiner Lieblingsstellen, denn hier machen die Anwohner richtig Party. Kurios, heute hat sich eine Gruppe vorgenommen, aktiv zuzuschauen und sich auf Ergometer gesetzt. Ich frage, ob noch ein Platz frei ist, was für Erheiterung sorgt, und darf ein wenig mitradeln. Dann kommt die Besitzerin zurück und für mich wird es Zeit weiterzulaufen, auch wenn es hier lustig zugeht.
Langsam wird es einsam auf der Strecke und für viele, auch für mich, sind Gehpausen angesagt. Trotzdem hole ich zwei Läufer vom Team Non-Stop-Ultra aus Brakel im Weserbergland ein, witzigerweise an einem Stop-Schild.
Nun ist es nicht mehr weit, noch 4 Kilometer. Auch im Ortsteil Sentrup harren die Anwohner noch bis zum letzten aus, beinah an jeder Straßenecke stehen Leute. Ein Karnevalsverein ist mit dabei. Karneval gibt es nicht nur im Rheinland, auch die Westfalen verstehen es zu feiern. Eine Gruppe junger Leute feuert uns an, als wären wir die Ersten…
Bei km 40 erreichen wir wieder den Drachen, an der Verpflegungsstelle sorgt Jochen, seinerseits Veranstalter des Königsforst-Marathon, der in diesem Jahr auf November verschoben wurde, für gute Laune. Eine Band spielt rockige Musik, auch so etwas wie ein Marathon. Der Weinstand bei km 41 kann uns letzte Läufer dann doch nicht mehr locken, wir streben dem Ziel entgegen.
Noch immer sind viele Zuschauer da und feuern uns an, während Michael Brinkmann uns begrüßt und seine Erleichterung über die gelungene Veranstaltung äußert. Auf den letzten Metern ist ein roter Teppich ausgerollt, Cheerleader stehen Spalier, das Ganze eingerahmt von der historischen Kulisse, der Himmel voller Wimpel…
Mein 99. Marathon ist Geschichte. Wir bekommen eine Medaille gereicht, die dieses Jahr den Zwinger abbildet, und natürlich ein Finisher-Shirt.
Dann heißt es Abschied nehmen vom Prinzipalmarkt und zum Gymnasium Paulinum zurücklaufen, oder besser zurückgehen. Ein guter Kilometer, der die Beine wieder locker macht. Rede ich mir wenigstens ein. Die Besatzung der beiden MAN-Trucks hat „Wort gehalten“, das Wasser ist noch warm.
Zurück auf dem Weg nach Hause überdenke ich das Erlebte und es fällt mir auf, dass ich heute wirklich ausnehmend viele lächelnde Menschen gesehen habe, unter den Läufern wie auch den Zuschauern, Helfern und den Musikanten. Vielleicht ist die Erleichterung, endlich wieder an einem solchen Event teilhaben zu können und die Hoffnung auf ein bald wieder „normales“ Leben.
Wie auch immer: Münster ist eine Reise wert, nächstes Jahr ist 20-jähriges Jubiläum des MüMa, wie der Münster-Marathon auch genannt wird. Aber vorher trainieren, Beinmuskeln und vor allem Gesichtsmuskeln…