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Laufberichte

MARATON TREH SRC Radenci

18.05.13

Angenehm wenige Rettungsfahrzeuge im Einsatz, vor zwei Jahren sind die hier nur so auf und abgebraust, da war es aber auch locker 10 Grad wärmer. Wir halten bei 22 Grad und der immer stärker werdende Wind kühlt zusätzlich. Da hier kaum verbaut ist, kann der Wind auch gut an. Je nach Streckenabschnitt von vorne, links, rechts oder rückwärts, hier von vorne. Zwischen die Felder, immer auf der Straße nach Murski Petrovci. Der Storch vom Mai 2011 ist auch wieder da, km17.

Km18, Petanjci, hier sieht es aus wie in den Everglades, Sumpf, Schilf, stehendes Wasser, die Mur ist nicht mehr weit. Unüberhörbar Frösche, richtig laut quaken die. Um die Störche in der Gegend muss man sich nicht sorgen.

Rechts ab nach Radenci, der Kreis schließt sich. Hier sind wir vorhin raus gelaufen, die Halbmarathonis haben noch 3km bis ins Ziel, ich und ein paar andere haben noch 3km bis Ende der ersten Runde. Auf die Brücke über die Mur und kurz vor km20 wieder Schatten, leicht bergan. Da kommt mir einer entgegen, der vorhin die zweite Runde begonnen hat: „Gemma, Gemma, hopp, hopp!“ muntert er uns auf und klatscht dazu in die Hände. Links um den Stadtpark, bergab Richtung Ziel bzw. Spitzkehre.

Dasselbe noch mal, nur dass es diesmal wärmer ist und kaum noch Leute auf der Strecke sind. Die zweite Runde beginnt mit einer Tränke, der Wind fährt in die Absperrbänder dass diese nur so knattern. Auf der anderen Straßenseite vor allem Halbmarathonis, die bald im Ziel sein werden. Km23, ich drücke mir den Inhalt meines Energiebeutelchens rein, als mir die beiden Führenden entgegen kommen. Der führende Sawe Elisha KIPROTICH sieht noch recht frisch aus, der Zweite, nicht viel zurück, macht einen ziemlich geschlauchten Eindruck.

Die Straße verläuft hier relativ kurvenreich. Musste ich zu Beginn wegen der vielen Läufer die Spur halten, kann ich jetzt problemlos die Ideallinie laufen. Starker Wind von rechts, ich bin froh darüber. Ich fühle mich gut, alle Systeme auf grün!

Wieder in Tropovci, km27, begegnet mir erneut der klatschende „Gemma, Gemma, hopp, hopp!“.

Spargel gibt es hier auch. Platz um Platz mache ich gut, da sitzt doch tatsächlich jemand und notiert die Startnummern der LäuferInnen, kurz bevor es die Zwischenzeitmessung von Gradišče gibt. 2Std 51min für 28km. Die Streckenposten tragen Anorak mit Kapuze, so sehr bläst es. Raus aus dem Ort und wieder zurück nach Tropovci und Tišina. Wie vor 13 Tagen in Salzburg laufe ich hier am (diesmal umgewehten) 30km Schild vorbei, als gerade die Kirchenglocken läuten, 12 Uhr.

Die Gerade nach Vanča vas, weit vorne sehe ich noch einen Läufer und ich weiß, dass da eine Labestelle ist. Der kräftige Rückenwind weht mich förmlich nach Vanča vas rein. Ich fülle mir Wasser in meine Flasche. Als ich und noch einer an einem Haus mit Garten vorbei laufen, kläfft uns wie wild ein Hund an. Vorhin, als wir zu Hunderten gekommen sind, hat er die Schnauze gehalten. Jetzt traut er sich!

Wieder eine händische Durchgangskontrolle, Startnummer 150 wird notiert. Km 33, Sonne im Rücken, Wind von links, es läuft. Familiäre Stimmung an den Labestellen, aber jeder kämpft für sich. Mehr als anderswo ist hier mentale Stärke gefragt, denn man ist auf der zweiten Runde wirklich alleine mit sich. Mit Tausenden dem Ziel zuströmen, ist ein Klacks, verglichen mit dem hier. Der Marathon von Radenci ist was für richtige Kerle, weibliche und männliche.

Die Blasmusik am Kreisverkehr hat längst zusammen gepackt. Die Becher auf den Tischchen in Sodišinci sind gefüllt, so haben die Mädels Zeit, sich mit ihren Smartphones zu beschäftigen. Läufer haben sie für heute genug gesehen.

Plötzlich ganz kräftiger Gegenwind, beinahe Mann stoppend. Der lässt auch nicht mehr nach, sind ja nur mehr 5km. Zwei Burschen betreuen einen Läufer, der gröbere Muskelschmerzen zu haben scheint. Einer läuft voraus und besorgt ihm etwas von der nächsten Labestelle. Ich fülle dort mein Fläschchen zur Hälfte und komme wieder zum Sumpf. Die nächste Dusche fällt aus, nur mehr ein nasser Fleck am Boden, der Tankwagen ist weg.

Noch 2km, ein Kleinbus steht auf der Straße und ist bereit Leute aufzusammeln, er wird die Strecke abfahren. Auf der Murbrücke kommt mir der Tankwagen entgegen, hat Wasser geholt.

Km 41, eine 4:18er Zeit könnte sich ausgehen. Ich nehme ein Stück Orange, ich habe Kräfte gesammelt und nehme den letzten Anstieg in Angriff. Der war vorhin noch im Schatten. Jetzt kein Foto mehr, oben habe ich den Läufer mit slowenischer Fahne im Hosenbund eingeholt. „Bravo“ sagt er mit erhobenem Daumen. Um den Kreisverkehr rum, leicht bergab, Zaungäste feuern mich an. Der letzte Kreisverkehr hängt leider nach außen, jetzt in weitem Rechtsbogen ins Ziel. Super Stimmung, ich bin in vollem Lauf, das wird wieder knapp. Und ins Ziel! 2cm hinter der Ziellinie stellt sich mir das Mädchen mit den Erinnerungsmedaillen in den Weg, beinahe hätte ich sie umgerannt.

4h 19min 02sec, schon wieder eine 4:19er!  Der Sieger aus Kenia benötigte 2h 25min 46sec

Im Ziel komme ich mit Mateja ins Gespräch. Sie ist im vorigen Jahr erstmals Marathon gelaufen, und vermeidet seitdem Halbmarathons. Marathons sind einfach cooler!

224 Marathon-Finisher gab es bei nur 6 DNF, auf der halben Distanz kamen 1.678 LäuferInnen ins Ziel.


Im Startgeld von 25,- EURO enthalten waren

Eigener Champion-Chip oder
Einweg-Chip, den man als Souvenir behalten konnte,
Ein passendes türkis-farbenes Funktionsshirt mit dem 3-Herzen-Logo
Mineralwässer
16 Labestellen
Eine meist flache, schattenarme, windige Strecke, keine Steilstücke
regelmäßig Schwammstationen
An den Versorgungsstellen: Wasser, Iso, diverses Obst
Zielversorgung: diverse Wässer, Obst, Kekse
Parkplatz, Beutelabgabe, Duschen vom slowenischen Militär
Ermäßigter Thermeneintritt, gültig bis Ende Juli 2013
Eifrige Helfer und freundliche Gesichter!

12
 
 


 
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