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Laufberichte

Malta Challenge Marathon - Bericht und Bilder

30.11.14 Special Event
 

Immer weiter geradeaus laufe ich auf der Republic Street (Triq Ir-Repubblika), die Steigung endet, flach geht es auf Pflaster weiter. Weihnachtliche Musik aus Lautsprechern. Vorbei am St. George's Square, der Statue von Queen Victoria, an den Kirchen St. Barbara und St. Francis und dann höre ich bereits den Moderator. Finish auf dem Freedom Square. Ein harter Brocken ist das zum Schluss. Und unglaublich die Streckenführung auf den letzten drei, vier Kilometern. Ein laufender Guide, der einem alles erklärt, wäre nicht schlecht.

Man hängt mir die Finishermedaille um, die nur die erfolgreichen Challenge Runner erhalten. Ich schnappe mir die zweite Miss für ein gemeinsames Finisherbild. Zusammen mit Rachael, sie musste leider verletzungsbedingt bei Kilometer sieben aussteigen, marschiere ich entgegen der Laufrichtung, um noch einige Bilder zu machen. An einer Apotheke zeigt ein Thermometer 23 Grad an, im Schatten. In der Sonne ist es mir fast zu warm.

Jeder Läufer hat ein Lächeln auf dem Gesicht,  die beiden fiesen Steigungen auf der Republic Street warten aber noch auf sie.  Valletta ist  flächenmäßig die kleinste Hauptstadt der EU. Übergangslos sind wir in Floriana (Il-Furjana). Direkt am Busbahnhof liegen der Tritonenbrunnen und dahinter der Maglio Garden. Die hinter einem großen Platz liegende St. Publius Parish Kirche wurde ab 1733 erbaut.

Zurück am Zielgelände sind mittlerweile die ältesten Teilnehmer eingetroffen: Die 67jährige Engländerin Antoinette Rendle und der 78jährige Schotte Angus Nicholson. Wie schaut es bei mir aus? Bei der heutigen Etappe blieb das Zeiteisen bei 2.03 Stunden stehen. In der Gesamtwertung bin ich als 25. mit 3.18.55 Stunden verzeichnet und bin der schnellste Ausländer geblieben.

 

Valletta und Vittoriosa by night

 

Am späten Nachmittag steht eine Stadtbesichtigung von Valletta und Vittoriosa an.  Jean Parisot de la Valette, der maltesische Großmeister, gab der Stadt Valletta den Namen. Die Einheimischen sprechen von ihr als Il-Belt, was einfach „Die Stadt“ heißt. Aufgrund des kulturellen Reichtums ist die ganze Stadt in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe 1980 aufgenommen worden.

Sie ist von einem Ring von Bastionen umgeben. Die Malteser entschlossen sich nach der Belagerung der Osmanen im Jahr 1565, die Stadt nach damaligen Erkenntnissen zu befestigen. Die Halbinsel lag dafür strategisch günstig, um beide Häfen zu kontrollieren. Aus dieser Zeit stammt unter anderem auch noch die Anlage der Straßen und Gassen, die rechtwinkelig aufeinandertreffen. Die Stadt blieb selbst bei der Kapitulation vor Napoleons Flotte unzerstört, denn es fiel 1798 kein einziger Schuss. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch italienische und deutsche Streitkräfte weitgehend zerstört. Malta wehrte sich mit allem, was es hatte. Die Insel wurde zeitweise nur mit drei Flugzeugen verteidigt.  Wegen ihrer Tapferkeit wurde das ganze Volk mit dem Georgskreuz ausgezeichnet. Und das ziert bis heute die maltesische Flagge (und nicht das Malteser-Kreuz).

Neben den Festungsbauten sollte bei einem Besuch auch nicht die Besichtigung einer der vielen Kirchen fehlen. Wir werfen einen Blick in die St. John's Co-Cathedral, die der zweite Sitz des Erzbischofs von Malta ist. Das Gotteshaus wurde im 16./17. Jahrhundert von den Maltesern errichtet. Während der eigentliche Bau nur vier Jahre dauerte, benötigte man für den Innenausbau mit den vielen unzähligen Altären, Schnitzereien und Dekor über 100 Jahre.

Guide Clive zeigt uns die Straight Street: Bis vor 30 Jahren kamen die britischen Matrosen hierher, um sich in den vielen Kneipen, Bars und Musik-Halls zu vergnügen. Gelegenheit für ein wenig „Bunga Bunga“ gab es für die Seemänner auch. Die britischen Streitkräfte zogen später ab und ein Laden nach dem anderen schloss. Einige alte Namensschilder zeugen von der Vergangenheit. Die meisten der Häuser stehen auf der Verkaufsliste, sind aber sündhaft teuer.

Eine kurze Autofahrt bringt uns dann in eine der drei Städte (Three Cities), die Valletta vorgelagert sind. Vittoriosa (Birgu) liegt auf der anderen Seite des Grand Harbour. Die Landzunge wird hier dominiert vom Fort St. Angelo, das derzeit ebenfalls restauriert wird. Ein Spaziergang bringt uns in die Gassen der Stadt, wo ebenfalls kleine Bars und Restaurants auf Besucher warten. Am Hafen sehen wir einige riesige Yachten im Wasser dümpeln. Zu einer Yacht gehört sogar ein Helikopter.

Einige maltesische Fans habe ich für unsere Portale gewinnen können, den letzten bei der Abfertigung am Malta Airport. Der Sicherheitsbeamte war dieses Jahr in Roth beim Ironman.

 

Lust auf Malta?

 

2015 gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, hier Laufen und Kultur zu verbinden:

Marathon am 22.02.2015, 

Gozo Trail (02.05.2015) oder bei der

Marathon Challenge (27.11. - 29.11.2015).

 

Von allen Events gibt es auf Marathon4you.de und Trailrunning.de ausführliche Berichte und viele Bilder.

 

Bis bald. Ara inti hekk malta.

 
 


 
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