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Laufberichte

Malta Challenge Marathon - Bericht und Bilder

30.11.14 Special Event
 

Elf Kilometer zu den Klippen

 

Pünktlich werden wir auf die Strecke gelassen. Die Spitze stürmt los und ist nach einer Weile nicht mehr zu sehen. Gewöhnungsbedürftig ist es, links zu laufen, denn der Verkehr kommt dir auf der rechten Seite entgegen. Die Strecke ist nicht gesperrt und wir wurden beim Briefing ausdrücklich angewiesen, auf den laufenden Verkehr zu achten.

Innerhalb von Rabat ist der Streckenverlauf nicht zu erkennen. Wir laufen meist geradeaus, bei den Abzweigungen stehen einige Absperrposten.  Wir verlassen das Stadtgebiet auf einer kleineren Landstraße und jetzt sind gelbe Pfeile auf dem Asphalt zu sehen. Auch jeder Kilometer ist nun markiert.

Recht wellig verläuft die Strecke, um dann im Bereich der Küste wieder anzusteigen. Auf einem Hinweisschild lese ich Dingli Cliffs und Madalena Chapel. Das Feld zieht sich weit auseinander. Ich kann aufgrund meines am Anfang defensiv eingeschlagenen Tempos und der langsamen Steigerung auf einige Sportler auflaufen. Darunter ist mit Rachael Woolston eine britische Journalistin.

Der Kurs mündet nach Kilometer vier in die Küstenstraße (Triq Panoramika) ein, man kann bereits die Klippen sehen. Von weitem erkennen wir die Radarstation, die früher von der britischen Royal Air Force benutzt wurde. Heute nutzt die maltesische Flugsicherung die Anlage. Kurz nach der Magdalena-Kapelle ist eine Getränkestelle eingerichtet. Uns werden Wasserflaschen gereicht. Praktisch, man sie einfach mitnehmen. Es bleibt keiner stehen, sondern trinkt im Laufen.

Wir verlassen die Panoramastraße, es geht in den Ort Dingli hinein, leicht gefällig. Zuvor laufen wir an der St. Domenica Kirche vorbei. Kaum zu glauben, dass der Ort über 200 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Zuschauer sind bisher kaum zu sehen, lediglich immer wieder Polizei und Race-Marshals, die die Strecke überwachen.

Immer weiter zieht sich das Feld auseinander. Rabat mit seiner Festung ist bereits zu erkennen. Auf den letzten ein, zwei Kilometer warten nochmals einige Höhenmeter. Einige Läufer müssen an der Steigung kämpfen und ein, zwei kann ich noch überholen, dann laufe ich nach einigen Abzweigungen durch das Zieltor. Mit knapp unter 50 Minuten Laufzeit bei geschätzten 150, 200 Höhenmeter lande ich auf Gesamtrang 23.

Ich werde im Ziel von der Miss Fitness erwartet und erhalte eine Tüte mit Getränken, Bananen, Chips und Süßigkeiten. Noch einige Bilder vom Zieleinlauf, dann werde ich bereits von Guide Clive erwartet, der mir noch Mdina und Rabat zeigt.

 

Lauf 2: Birzebbuga, der Sprint in der Challenge

 

Kurz und heftig wird es heute zur Sache gehen, denn sechs Kilometer in und um die 9.300 Einwohner zählende Stadt Birzebbuga stehen auf dem Programm der Challenge. Die Busanfahrt dauert ein wenig länger, da wir von der Nord- zur Südküste der Insel müssen. Maltesische Orts- und Stadtnamen kommen häufig aus dem landwirtschaftlichen und geographischen Bereich. Im Wappen der Stadt sehen wir Olivenzweige, im Arabischen heißt Zebugga „wilder Olivenbaum“.

Im Zielbereich, der gut 200 Meter vom der St. Georgs-Bucht entfernt ist, liegt die Kirche, die dem St. Peter in Ketten (St. Peter in Chains) geweiht ist. Am ersten Augustwochenende wird hier das Fest des Stadtpatrons. Es gibt eine Prozession, bei der eine Petrus-Statue unter Begleitung von Blasmusik durch festlich geschmückte Straßen getragen wird.

Unten an der Bucht schlagen große Brecher an die Wassermauer und schwappen teilweise auf die Straße. Nach einem kurzen Briefing wird dann noch die Startlinie ein paar Meter nach vorne verlegt, da ein Brecher bei einigen Läufern für nasse Schuhe sorgt.

 

Vollgas, die schnelle Runde

 

Punkt 13.00 Uhr werden wir losgelassen. Mir scheint es, dass sich heute mehr Frauen dem Bewerb stellen. Noch ein Wort zur Orga: Die Challenge-Läufer haben Startnummern auch am Rücken, so kannst du von hinten erkennen, ob der Läufer vor dir noch einer ist, denn du niederringen musst. Holländer haben orangefarbene Nummern und ich eine grün hinterlegte.

Das Feld stürmt gleich vorneweg in Richtung der Pfarrkirche, leicht aufwärts. Gleich von Anfang an sind Markierungen auf dem Boden zu sehen. Wir verlassen das Stadtgebiet nach fünf Minuten, ist gibt kaum Verkehr.

An einem Grundstück ist ein riesiges Plakat zu sehen, das den Vogel Kookaburra zeigt. Früher sind viele Einwohner nach Australien, Kanada oder USA ausgewandert sind. Nach dem aktiven Arbeitsleben sind die Leute dann wieder in die Heimat zurückgekommen und haben an Grundstücken und Häusern bestimmte Zeichen angebracht. Ahornblätter für Kanada, den Adler für die USA und den Kookaburra für Australien.

Nach knapp drei Kilometer biegen wir auf die Triq Hal Far (Hal Far Road) ein, auf der wieder mehr Verkehr unterwegs ist. Zwar sollen wir auf der Verkehrsstraße laufen, aber die Helfer weisen uns auf den parallelen Radweg ein. Rechts der Straße sehe ich ein großes Industriegebiet mit Fabriken, Gewerbe und einem Flüchtlingslager.

Ich lasse es hinunterbrettern zum Hafen. Im Stadtbereich von Birzebbuga zeigt ein Schild eine Pretty Bay an, wir biegen aber halblinks ab Richtung Kirche und nach knapp 26 Minuten laufe ich unter dem Zielbanner hindurch. Ein paar Plätze im Vergleich zum Vortag dürfte ich verloren haben.

 
 

 
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