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Laufberichte

Riesen-Ansturm

07.11.04
Autor: Klaus Duwe

Einer der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland

 

Im Nationalpark Eifel, nahe der belgischen Grenze, dort wo Urft und Rur zu Talsperren aufgestaut werden, findet immer am ersten Wochenende im November der Rursee-Marathon statt. Die majestätischen Eichen- und Buchenwälder zeigen sich in herbstlicher Pracht und bilden einen prächtigen Rahmen zu dieser Laufsportveranstaltung. Für viele ist der Rursee-Marathon „Deutschlands schönster Landschaftsmarathon“.

 

Tatsächlich ist der Rursee mit seinen malerischen Ferienorten und dem vielseitigen Freizeitangebot ein Naherholungs- und Feriengebiet erster Güte. Und die Marathonstrecke, die auf guten Wegen durch Wälder und Wiesen meist unmittelbar am Seeufer entlang verläuft, ist an Schönheit kaum zu überbieten. Bereits am Samstag geht’s mit Walking- und geführten Mountainbike-Touren los. Der Start zum großen Lauf um den Rursee ist dann am Sonntag in Einruhr.

 

Zusammen mit den TeilnehmerInnen des 16,5 km-Laufes geht es um 10.30 Uhr auf die Strecke. Diesmal musste der Start etwas verschoben werden, viele TeilnehmerInnen hatten sich wohl aufgrund der günstigen Wetterprognosen kurzfristig zu einem Start entschlossen. Jedenfalls war der Andrang groß und man will deshalb künftig die kurze Strecke separat starten.

 

Viel Applaus begleitet die Marathonis durch das Dorf, bevor es dann kurz direkt am Seeufer entlang geht und dann durch ein erstmals geöffnetes militärisches Sperrgebiet. Das Läuferfeld hat sich schnell verteilt, es gibt kaum Gedränge und jeder findet seinen Rhythmus. Aber plötzlich ist es damit vorbei. Die Strecke führt rechts ziemlich steil auf schmalem Pfad hoch in den Wald, dann eine Kehre und es ist vorbei mit Laufen und dann auch mit Gehen. Der Andrang ist zu groß. Es geht cirka 7 Minuten nur ganz langsam und mit Pausen vorwärts. Dann ist dieser Engpass überwunden und es geht über die Urft-Staumauer (ca. km 7) und dann auf gutem Weg am Seeufer entlang.

 

Bis auf die Engstelle vorhin sind bis hier keine nennenswerte Steigungen zu verzeichnen. Das wird jetzt anders, fast 1 km zieht sich die Steigung zum Kermeter hin, dann geht es mit leichtem Gefälle lange abwärts oberhalb des Sees entlang. Immer wieder gleitet der Blick zum gegenüber liegenden Seeufer. Wunderschön liegen die Ortschaften im bunten Herbstwald, der See ist völlig ruhig. Alle Boote liegen bereits winterfest in den Trockendocks. Nur die vielen Anlegestellen erinnern daran, dass hier in der Saison bestimmt ein reges Treiben herrscht.

 

Kurz vor km 20 dann eine kurze Steigung zum Parkplatz Schwammenauel und der Verpflegungsstelle. Es geht parallel zur Verkehrsstraße weiter, beim Seehof geht es aber wieder hinunter zum See. Das Laufen auf dem jetzt sonnigen und fast ebenen Uferweg ist reiner Genuss und die kurze Steigung bei Eschauel (km 24) macht keine Mühe.

 

Dann beginnt aber bei km 28 mit einer langen Steigung nach Woffelsbach das letzte und schwerste Drittel des Laufes. Auf asphaltierter Straße geht’s nach Ruhrberg, immer wieder mit steilen Abschnitten, die zwar nicht lang sind, aber Zeit kosten und echt weh tun. Jedenfalls habe ich für die ersten zwei Drittel jeweils 1:30 Stunden gebraucht, für das letzte Drittel 1:40 Std. Aber um die Zeit sollte es bei diesem Marathon nicht gehen. Um persönliche Bestzeit zu laufen, gibt es andere Strecken.

 

Kurz vor Ruhrberg wieder so ein giftiger Anstieg, dann links ebenso so steil hinunter zum See (km 34). Hier spreche ich mit einer jungen Läuferin, die eine kurze Gehpause macht. Es ist Ulrike, sie macht ihren ersten Marathon und wird es schaffen. Glückwunsch. Am Ortsausgang von Ruhrberg geht es wieder über eine Staumauer, dann der Verkehrsstraße entlang und plötzlich links ab, deutlich ansteigend. Die letzte Prüfung? Immerhin sind jetzt 38 km absolviert.

 

Auch die letzten Kilometer sind sehr abwechslungsreich, noch einmal geht es auf steinigem, schmalen Weg steil hinunter zum See und dann flach weiter. Bevor es bei Einruhr über die Staumauer geht, ist noch eine Steigung zu bewältigen und das Ziel ist erreicht. Zahlreiche Zuschauer freuen sich mit den Marathonis. Der Speaker begrüßt jeden Finisher namentlich, ein kurzes Abklatschen, dann das Umhängen der Medaille, die Glückwünsche der „Empfangsdamen“ und ein schöner Lauf hat sein gutes Ende.

 

512 Marathonis im Ziel

 

Sieger Männer: Rainer Billig TV Roetgen 2:35:56 zeitgleich Zweiter Guido Hermes TV Roetgen

Siegerin Frauen: Petra Knops 3:11:58


Streckenbeschreibung:

Herrlicher Rundkurs, meist auf Wanderwegen und teilweise schmalen Pfaden entland dem Rursee. Sehr abwechslungsreich, aber auch nicht ganz einfach durch ständiges Auf und Ab.

 

Zeitmessung:

von Hand

 

Rahmenprogramm:

Am Samstag Walking- und Montain-Bike-Touren.

 

Auszeichnung/Startpaket:

Medaille, Urkunde und Rucksack.

 

Logistik:

Anfahrt von der A 1, Abfahrt Wisskirchen. Dann auf der B 266 Richtung Simmerath nach Einruhr (ca. 33 km) Parkmöglichkeiten an den Zufahrtstraßen.

 

Verpflegung:

Alle 5 km Getränke (Wasser, Iso) und Verpflegung (Bananen)

 

Zuschauer:

Beim Start und Zieleinlauf gute Stimmung. Unterwegs ist wie bei fast allen Landschaftsläufen nicht so viel los.

 

Informationen: Rursee-Marathon
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