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Laufberichte

Feucht und kalt

06.08.05

Mein Plan: 3 Marathons an 2 Tagen

 

Nach dem gut überstandenen Elstertal-Marathon in Gera saßen wir noch vor 12.00 Uhr  im Auto iund fuhren in Richtung Hansestadt Rostock. Da der Dritte im Bunde, mein Busenfreund Ralf aus Cottbus, in Gera nur die 15 km Strecke rannte, setzte er sich das erste Stück an das Steuer. Olaf und ich konnten so etwas entspannen.

 

Damit war es auf dem Berliner-Ring vorbeit, denn wir gerieten in einen Stau, er unseren Zeitplan gefährden konnte. Nach einer Stunde Zeitverlust löste sich der Stau auf. Es waren noch 200 Km bis Rostock, für die wir 3 Stunden Zeit hatten. Als ich vor genau einer Woche zu diesem Zeitpunkt die Strecke gefahren bin, habe ich mehr als drei Stunden gebraucht. Und dieses Wochenende kam noch das Ferien-Ende in Mecklenburg-Vorpommern dazu. Noch ein Stau, und wir müssten in Rostock dem Starterfeld  hinterher rennen. Aber der blieb uns zum Glück erspart, wir kamen um 17.00 Uhr in Rostock an.

 

Rostocker Marathon-Nacht – Teil 2 meines Planes

Die Hansestadt Rostock liegt an der Ostsee, am Unterlauf und der Mündung der Warnow. Mit 200.000 Einwohnern ist es ist größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Rostock hat als Universitätsstadt eine lange Tradition und ist auch durch seinen Hafen (drittgrößter Ostseehafen), den Schiffsbau und die Marine bekannt. Sehenswert ist natürlich der Hafen mit seiner Backsteingotik.

 

In Rostock war um diese Zeit herrlicher Sonnenschein. Wir fanden gleich einen Parkplatz und hatten es nicht weit zum Neuen Markt, wo der Start- und Zielbereich und die Marathonmesse war. Außer dem Stau um Berlin hatten wir eine stressfreie Anreise. Trotzdem waren wir froh, dass noch etwas Zeit war, die Beine baumeln zu lassen. Die Startunterlagen besorgte uns ein Vereinskollege vom Spreewald-Marathon.

 

In Gera hatten wir Glück, vor dem Startschuss hörte es auf zu regnen. Hier war es dann umgekehrt,  kurz nach dem Startschuss begann es zu nieseln. Eigenartig, mir kam es vor, als wenn es nur über uns regnete. Ringsherum schien nämlich durch eine aufgerissene Wolkendecke die Sonne. Später hatte Petrus dann ein Einsehen und auch über uns lachte zeitweise wieder die Sonne.

 

Nach den ersten fünf Kilometern, die durch die Straßen und Gassen der Rostocker City führten, kamen wir zum Stadthafen, der mit seinen beeindruckenden Schiffen und der Backsteingotik ein echtes Highlight darstellte. Nach weiteren drei Kilometern verließen wir den Hafen und liefen 1.500 Meter neben der B 109 in den Rostocker Stadtteil Dierkow, der ein typisches Neubaugebiet aus sozialistischen Zeiten darstellt.

 

Nachdem ich auf 100 MC Vereinskollegen und marathon4you-Autor Wolfgang Schwabe gestoßen bin und mit ihm einen kurzen Plausch hielt, führte uns der Kurs auf die Nordseite der Unterwarnow, wo wir auf Feldern und Wiesen den Rostocker Stadthafen in seiner schönsten Pracht betrachten konnten. Gerade dadurch, dass sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken bahnte, erstrahlten die alten Segelschiffe, die Backsteingebäude und die Speicher in einem tollen Abendlicht. Nach vier Kilometern, die wir am Nordufer des Stadthafens gelaufen sind, ging es weiter durch Einfamilienhaus-Siedlungen des Stadtteils Toitenwinkel und danach drei Kilometer durch idyllische Wiesen zum Warnowtunnel.
 
Der Warnowtunnel, der im September 2003 nach vierjähriger Bauzeit und 220 Millionen Euro Investitionskosten eröffnet wurde, sichert dem Verkehr eine schnelle West-Ost Verbindung im Norden der Stadt. Die 790 Meter lange Warnowquerung, so wird der Tunnel auch genannt, war die erste mautpflichtige privatwirtschaftlich betriebene Fahrtstrecke Deutschlands. Die Rentabilität des Projektes wird immer wieder in Frage gestellt, da der Tunnel nur zu 40 % ausgelastet ist.

 

Kurz vor dem 26. Kilometer und dem Tunneleintritt kam die Halbmarathonstrecke dazu und wir hatten von da an den gleichen Weg. Der Halbmarathonstart war so abgestimmt, dass dem lang gezogenen Starterfeld der Marathonis wieder ein wenig Spannung verliehen wurde. Da die Halbmarathonläufer noch frischer waren und schneller liefen als die „Königsdisziplin-Läufer“, hat es schon ein wenig genervt, als die „HALBEN“ die „GANZEN“ zersägten.

 

Die Warnowquerung war eine tolle Sache, und ich wurde schon wieder heiß auf den Elbtunnel-Marathon im Januar 2006.  Nach dem  Tunnelaustritt und weiteren fünf Kilometern auf den Rostocker Hafenanlagen, passierten wir Neubaugebiete aus früheren Zeiten. Was für einige Läufer langweilig ist, kann für einen Ossi sehr interessant sein, da er Vergleiche mit seinem eigenen Wohnumfeld anstellen kann. So vertrieb ich mir also die Zeit, indem ich die Rückbau- und Rekultivierungsmaßnahmen der Neubauten begutachtete.

 

Die letzten Kilometer des Kurses führten uns durch Gewerbegebiete und dann Richtung City. Trotz des inzwischen wieder eingesetzten Regens waren am Neuen Markt viele Zuschauer, die den Finishern kräftig applaudierten.

 

Der Regen hörte bald wieder auf, hatte aber die Temperaturen auf 12°C purzeln lassen. Die  warmen Duschen auf dem Gelände waren deshalb stark frequentiert.

 

Um Mitternacht gings dann weiter nach Wardenburg, zum Abschluß des Plans: 3 Marathons an zwei Tagen.

 

Streckenbeschreibung:

Flacher Rundkurs, eine Runde durch die Innenstadt, den Hafen, den Warnowtunnel und Neubaugebiete


Gratifikation:

Finisher T-Shirt aus Baumwolle; Finisher Medaille; Urkunden als Sofortausdruck; Mobile Duschmöglichkeiten, Massagen und reichliche Verpflegung im Zielbereich vorhanden

 

Verpflegung:

Wasser, Apfelschorle, Bananen am Anfang; später auch Äpfel Zitronen, Riegel, Cola,  Iso, Red Bull 

 

Informationen: hella marathon nacht rostock
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