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Laufberichte

Diesmal die Ostsee

06.08.05

175. Marathon - kleines Jubiläum

 

Freitagnachmittag. Vier Stunden dauerte meine Zugfahrt nach Rostock. Gegen 18:00 Uhr bin am Ibis am Warnowufer. Heute kann ich nichts mehr erledigen. Die Startunterlagen gab es erst am Samstag. Der Lauf war ja auch erst um 18:00 Uhr.

 

Also machte ich meine eigene Nudelparty beim Italiener. Im April war ich mit Kerstin schon mal hier am Warnowufer. Eine Riesenbaustelle war es damals. Jetzt war alles fertig: Restaurants, Bäcker, Kneipen, schicke Glasfasaden und Dachterrassen. Die Spaghettis schmeckten, auch das Rostocker Bier.

 

Am Samstag nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Rathaus am Neuen Platz. Dort bekam ich gleich meine Startnummer, dazu auch gleich das Finisher-Shirt (vor dem  Lauf!). Vor dem Rathaus war über Nacht das Start und Ziel aufgebaut worden, dazu ein kleines Messezelt.

Ich schlenderte noch ein wenig durch die Innenstadt, gönnte mir noch 2 Stück Pizza, damit bis zum Start um 18:00 Uhr nicht so viel Hunger aufkommt. Danach ging ich noch einmal ins Hotel, um mich noch etwas hin zulegen und viel zu trinken (Wasser natürlich).

 

Im Radio kam Bundesliga, trotzdem bin ich eingenickt. „Tor für Hannover!“ Der Schrei weckte mich aus den schönsten Träumen. Gerade hatte ich einen Lauf gewonnen, hahaha!

 

Es  wurde Zeit und ich stieg in meine Laufklamotten. Ehrlich gesagt, große Lust auf einen Marathon hatte ich nicht. Die Zeit war einfach ungewohnt. Gegen 17.00 Uhr latschte ich durch die Innenstadt. Ich sah so müde aus, dass ich tatsächlich gefragt wurde, ich den Marathon geschafft hätte. „Schön wär’s, Start ist um 18:00 Uhr“. „Ach so.“ Die sind ja toll informiert hier.

 

Ich traf noch Peter Hippler und seinen Vereinskollegen Robert. Zusammen gingen wir zum Start. Um 18:00 Uhr ging’s dann los. Der Halbmarathon wurde um 20:00 Uhr am anderen Warnowufer in Gehlsdorf gestartet. Mit dem Schiff wurden die Teilnehmer übergesetzt.

 

Wir liefen erstmal durch Rostocks Innenstadt. Die Kilometer wurden abwärts gezählt, also waren hier noch 41 zu laufen. Dauernd kam ich durcheinander, deshalb hier die „richtige“ Zählweise. Bei km 6 am kamen wir am Ibis vorbei, am Ende der Strasse ein Wendepunkt und auf dem Radweg zurück durch den Rostocker Hafen, um dann die Warnow zu umlaufen. Der Boden wechselte ständig zwischen Asphalt, Beton, Schotter und Crosseinlagen.

 

Das Wetter spielte auch nicht so mit. Beim Start war es noch trocken, dann kam Wind auf und nach weinigen Kilometern regnete es aus allen Himmelsrichtungen. Temperatur alles andere als sommerlich. Kaum Zuschauer, bei dem Wetter.

 

Dafür hatten wir von der anderen Warnowseite einen herrlichen Blick zum Hafen. Das entschädigte und ließ mich das Wetter vergessen. Dann hörte es auf  zu regnen und die Sonne zeigte sich noch mal, bevor sie unter ging.

 

Einige Dörfer wurden durchlaufen, dann wieder Feldwege. Bei km 25,5 ging es über eine Brücke und der Warnowtunnel kam ist in Sicht. Auch die Halbmarathonläufer waren auf den Weg dorthin, sie kamen von links und ich mischte mich dazwischen. Eine Röhre war für uns reserviert, die Maut im Stargeld inklusive.

 

Am Tunnel-Ausgang dann ein Anstieg und anschließend im Zickzack über das IGA-Gelände. Auf endlosen Strassen und Radwegen liefen wir Richtung Innenstadt. Mehrmals wurden Hauptstrassen überquert. Dabei hatte die Polizei alles im Griff. Der Verkehr staute sich mehrfach ganz erheblich auf den letzten 10 Kilometern.

 

Es war dunkel geworden. Wieder liefen wir eine endlose, gerade Straße. Leichter Regen hatte eingesetzt, Licht kam nur noch von den Straßenlaternen. Letzte Verpflegungsstelle mit Red Bull. Flügeltest und Abflug.

 

Das Laufen in der Dunkelheit das hat doch was. Jedenfalls hatte ich doch wieder meinen Spass. Die letzten Kilometer gings noch mal leicht aufwärts. Eine letzte Kurve, dann war ich im Ziel. Hier waren die Zuschauer doch recht zahlreich. Der Applaus tat gut.

 

4:28 Stunden, für mich ganz ordentlich. Die Medaille um den Hals,  das Erdinger (alkoholfrei) in Hand, begann ich dann doch zu frieren.

 

Ich machte mich vom Acker und wollte zum Hotel laufen. Ich sah noch viele Läufer auf der Strecke. Kurz vor einer Haltestelle kam dann eine Straßenbahn, ein kurzer Sprint, und ich war drin. Die Leute schauten mich an, als hätten sie noch nie einen Marathon-Finisher gesehen.

 

Zwei Stationen weiter erlöste ich sie von meinem Anblick. Duschen, dann in die Hotelbar und dann ins Bett und noch etwas reflektieren. In der Regel kommt ja erst das Erkennen, dann das Handeln. Beim Laufen ist das umgekehrt. Erst nach dem Laufen erkennt man, wie gut es einem tut. 

 

Informationen: hella marathon nacht rostock
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