marathon4you.de

 

Laufberichte

Mein Start in die Marathonsaison 2008

10.02.08

Endlich wieder auf der Marathonstrecke - Meine Saisoneröffnung 2008 mit den 74. Bertlicher Straßenläufen

Heute geht es für mich endlich wieder nach Bertlich zu den 74. Bertlicher Straßenläufen. Die Saison 2008 soll nun auch für mich beginnen. 

Als ich von der schönen Laufveranstaltung in Kevelaer gelesen hatte war für mich klar, dass ich baldmöglichst selbst wieder auf die Marathonstrecke gehen möchte. Die anderen Läufer brauchen anscheinend ja auch keine Winterpause - war das denn überhaupt ein Winter? Also begann ich wieder mit meinen langen Trainingseinheiten und zählte die Tage bis  zum 10.02.2008.

Schnell und problemlos war die Anreise zum Sportplatz an der Heinrich-Obenhaus-Straße. Meine Frau und ihre Freundin Christiane haben sich wieder bereit gefunden,  mich zu betreuen. Der Parkplatz ist noch leer und in den Räumen der Glück-Auf-Werkstätten des Diakonischen Werkes geht es auch noch unaufgeregt zu. Das eingespielte Team des SuS Bertlich hat alles fest im Griff was für eine solche Großveranstaltung notwendig ist. Wenn man so etwas bereits zum 74. Mal durchführt, gibt es kaum noch unangenehme  Überraschungen. Nur das Wetter kann für Kapriolen sorgen, aber auch hier ist für heute nichts zu befürchten. Für die Jahreszeit kann man bei frühlingshaften 12 Grad nicht meckern. 

Die vielen Helfer des SuS Bertlich sind engagiert und ehrenamtlich dabei. So kann der Erlös der Veranstaltung ungeschmälert in die Kasse der Jugendabteilung fließen. Für 16 Euro erhalte ich meine Startnummer.  Das ist wenigstens in diesem Jahr  nicht teurer geworden. In der Pausenhalle kann man die Zeit bis zum Start angenehm überbrücken. Sogar ein Laufshop bietet günstig Laufartikel an. Und wer etwas bei seiner Ausrüstung vergessen hat, kann sich hier noch schnell eindecken und beraten lassen. Auch Souvenirs von der Veranstaltung wie zum Beispiel Becher und Aufkleber kann man erwerben,

Etliche Ausschreibungen von Laufveranstaltungen der nächsten Wochen können mitgenommen werden. Ja, der Laufkalender füllt sich wieder und die Wahl wird schwer. Ich lege noch schnell den neuen Marathon4you-Flyer dazu. Der bietet eine schöne Übersicht über alle Marathontermine in 2008 und findet reges Interesse. 

Die Kuchentheke ist schon gut gefüllt und der selbstgebackene Kuchen ist wirklich lecker. Aber wir Läufer müssen diesen Genuss bis nach dem Lauf verschieben. Man sollte sich aber bereits jetzt ein Stückchen Kuchen reservieren lassen, denn als Marathonläufer kommt man erst spät wieder zurück. Und wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Auf jeden Fall wird am Ende der Veranstaltung kein Kuchenkrümmel mehr zu haben sein. 


Etliche Marathonsammler haben sich auch wieder eingefunden. Besonders freue ich mich, als ich Volker Berka treffe. Wir tauschen uns mindestens einmal wöchentlich per Internet aus. Für Volker hat die Saison 2008 schon längst begonnen. Für ihn gibt es kaum ein Wochenende ohne Marathonlauf. In diesem Jahr läuft er jetzt bereits in seiner neuen Altersklasse M65. Sein Beispiel hat mich ermutigt, es auch mal öfters auf der Marathonstrecke zu versuchen. Er stellt mir noch Ineke Scheffer aus den Niederlanden vor.

Auch Jörg Segger von Passtschon98 ist hier. Lange haben wir als Arbeitskollegen zusammen in  Düsseldorf gearbeitet. Damals ist Jörg noch gar nicht gelaufen doch inzwischen hat er mich läuferisch längst überholt. Ultras sind für ihn normal. Jährlich nimmt er am Rennsteiglauf und dem 100er in Biel teil. Im letzten Jahr hat er mit dem Erftlauf sogar selbst einen Ultralauf über 107 KM organisiert. Heute will er sich hier nur auf der 10 KM Strecke testen.

In Bertlich werden insgesamt 7 verschiedene Steckenlängen angeboten. Von 5 KM bis zur Marathonstrecke reicht das Angebot. Heute stellen die 10 KM Läufer mit 282 Teilnehmern das größte Aufgebot.

Mit 110 Marathonläufer ist man auch ganz zufrieden. So früh im Jahr sind eben noch viele in der Vorbereitung und wollen sich hier erst einmal auf der 21 bzw. 30 KM Strecke testen. Insgesamt sind heute 1.192 Läufer/innen dabei. Das herrliche Wetter hat doch viele noch angelockt.


Am Start treffe ich noch Johann Stieker vom 100 Marathon Club. Mit Jahrgang 1939 startet er in der M65 und wird hier auch mit 3:53:25 seine Altersklasse gewinnen. Pünktlich um 10:30 Uhr erfolgt der Start für den Marathon. Nach 300 Metern kommen wir am Startpunkt für die Halbmarathonläufer vorbei. Sie werden erst in 10 Minuten starten und lassen sich jetzt gerne von den vorbeilaufenden Marathonläufern ablenken. 

Jeder Kilometer ist ausgeschildert. Ich stoppe meine Uhr beim ersten Kilometer 4:52. Da bin ich in der Starteuphorie wieder einmal zu schnell. Daher ist es wichtig das Tempo zu kontrollieren und bewusst zu verlangsamen. Was man auf den ersten Kilometern an Energie verpulvert und muss man zum Schluss gnadenlos zurückzahlen. Diese Lektion habe ich schon oft genug lernen müssen.
Ich laufe heute mit einer halblangen Laufhose und einer Windweste. Endlich kann ich mein Weihnachtsgeschenk mal unter Wettkampfbedingungen testen.

Das Wetter erinnert mich an den Maltamarathon im Vorjahr. Aber hier in Bertlich ist die Verpflegung besser. 7 Verpflegungsstellen gibt es auf der 13,9 KM Runde. Hinzu kommen noch 4 DRK-Stationen. Man wird also bestens betreut.
Die Verpflegungsstationen sind alle gut bestückt  und die Getränke sogar angewärmt. Das freut doch den Magen.

Ich kenne die Runde bereits aus  den  Vorjahren und weiß, dass sie ganz abwechslungsreich ist. Jetzt ist das Feld  noch ziemlich zusammen und schon bald rücken von hinten die Spitzenläufer des Halbmarathons heran. Sie sind teilweise in kurzer Wettkampfkleidung mit einem geschätzten 3:30 Tempo schnell vorbei. Zuschauer gibt es an der Strecke praktisch keine. Nur in der Nähe des Sportplatzes haben sich etliche Angehörige und Läufer eingefunden. Sie  werden von einem sachkundigen Sprecher über den Rennverlauf informiert. Auch wir Läufer freuen uns, wenn unser Name und Verein genannt wird. Nach 13,9 KM ist die erste Runde geschafft und die 15 KM Läufer dürfen bereits links ins Stadion zum Ziel laufen. 

Auf mich wartet aber in einer Kurve meine lautstarke Fangruppe und ich muss jetzt noch entspannt in die Fotoapparate  schauen. Das fällt mir zum Glück auch nicht schwer. Besonders freue ich mich als ich hier auch meinen Vereinsfreund Danny Haesters entdecke.  Danny ist leider seit November verletzt und eine falsche Diagnose hat seine Genesung noch verzögert. Aber heute will er mich unterstützen und an der Strecke etwas Laufatmosphäre schnuppern. 

Wieder geht es auf die bekannte Runde. Bald füllen die 30 KM Läufer die Lücken. Auch hier haben sich 113 Starter gefunden.

Viermal müssen wir pro Runde eine Landstraße überqueren. Polizisten sorgen dafür, dass heute die Läufer Vorfahrt haben. Die Autofahrer schauen verwundert auf das bunte Treiben. An der Bundesstraße geht es für 200 Meter über den abgesperrten Standstreifen, dann biegen wir in einen schmalen Wirtschaftsweg und laufen wieder zurück nach Bertlich.

An Bauern- und Reiterhöfen geht es vorbei und wir genießen die gute Landluft. Das man hier mitten im Ruhrgebiet läuft kann man schon schnell vergessen. Nur am Horizont erscheint ein großes Kraftwerk mit mächtigen Dampfwolken und erinnert so an das Industriegebiet. Mit Herten, Marl, Gelsenkirchen und Recklinghausen berühren wir auf unserer Runde gleich vier Revierstädte. 


Die Strecke ist durchgehend asphaltiert, obwohl der Belag teilweise ganz schön geflickt wirkt. Unebenheiten und Schlaglöcher fordern schon etwas Konzentration auch auf die Strecke. Die Zeiten der leeren Kassen lassen auch hier die Städte sparen.

Wieder geht es am Stadion vorbei. Nun kann sich der Sprecher noch besser auf die Marathonläufer konzentrieren. Auch mein Name und Verein wird genannt und mein Fanblock macht sich wieder lautstark bemerkbar. 28 KM sind geschafft aber nun beginnt erst der Marathon. Jetzt wird es sich zeigen, ob die Trainingseinheiten ausreichen. Die Sonne lacht die ganze Zeit von einem wolkenlosen Himmel. Was für ein Unterschied zum 2. Dezember, als ich hier richtig nass wurde. 

Die Verpflegungsstationen erwarte ich jetzt sehnsüchtiger. Die meist jungen Helfer sind auch schon lange an der Strecke, aber immer noch sehr freundlich. An den DRK Stationen hat man das Autoradio voll aufgedreht und unterhält so sich selbst und die Läufer mit flotter Musik. Man ist ja jetzt für jede Ablenkung dankbar.

Bei  den Laufpositionen gibt es kaum noch Veränderungen. Ich schaue immer nach der Farbe der Startnummern und in die Gesichter der Läufer. Ist das meine Altersklasse? Das lässt sich meistens nur schwer einschätzen. Die Gesprächs-bereitschaft ist jetzt nicht mehr groß. Jeder hat mit sich selbst zu tun und spart seinen Atem. Ich trinke nur noch Iso und halte nach einem Stückchen Banane Ausschau. Aus meiner Tasche nehme ich mir noch einen Traubenzuckerriegel Das gibt wieder etwas Energie für die letzten Kilometer.

Jetzt kommt wieder der Bauernhof und es sind nur noch 3 Kilometer. Schon geht  es am Kaufhaus vorbei in die Wohnsiedlung. Läufer auf dem Rückweg zu ihrem Auto kommen mir entgegen und feuern mich nochmals an. Dann höre ich den Lautsprecher und sehe bereits das Stadion. Diesmal darf ich links abbiegen und nun ins Stadion einlaufen. Fast eine ganze Runde muss man hier noch laufen. Ich sehe über dem Zielbogen die große Uhr und meine Fans feiern  mich schon.
Ich erreiche nach 3:55:42 das Ziel. Das ist Platz 6 in meiner Altersklasse M60. Die Zeit wird noch handgestoppt und die Startnummer notiert. 

Meine Frau bringt mir eine warme Jacke und gratuliert mir herzlich zum Finish. Sie weiß wie sehr ich mich auf diesen ersten Lauf in 2008 gefreut habe.  Hier im Ziel gibt es auch nochmals Wasser und Iso und wir genießen noch etwas unseren Platz in der Sonne. 

Jetzt sehne ich mich erst einmal nach einer warmen Dusche und brauche dafür nicht weit zu laufen. In einer nahegelegenen Sporthalle finde ich die Umkleidekabinen mit geräumigen Duschen und das Wasser ist auch noch richtig warm. 

Anschließend geht es wieder in die Pausenhalle und meine Frau überrascht mich mit einem schönen Lauffoto. Für 3,50 Euro kann man beim Fotodienst sofort ein Foto von der Laufstrecke als Erinnerung bekommen.

Die Siegerehrung für den Marathonlauf geht pünktlich und zügig vonstatten. Sieger wurde Markus Heeb  vom RTB Remscheid  in 2:55:13 und bei den Frauen B. Schönherr-Hölscher vom PV Triathlon Witten in 3:09:01 als 6. des Gesamteinlaufes. 


Mehr zum Thema

Die Altersklassensieger erhalten wieder einen kleinen Pokal. Die Urkunden kann man aus dem Internet ausdrucken oder sich nachschicken lassen. Wer sich etwas Zeit lässt kann die Urkunde auch sofort ausgedruckt mitnehmen.

Die Laufsaison 2008 hat begonnen. Wo ist der nächste Marathon?  

 

Informationen: Bertlicher Straßenläufe
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024