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Laufberichte

Heißer Jubiläumslauf in Bertlich

31.08.08

Bertlicher Straßenläufe bereits zum 75. Male

Wenn eine Veranstaltung bereits zum 75ten Male durchgeführt wird, muss es sich um eine perfekte Veranstaltung handeln. Da die Bertlicher Straßenläufe gleich dreimal im Jahr stattfinden, hat man damit nun auch schon fast 25 Jahre geschafft. Eine stolze Zahl in unserer schnelllebigen Zeit. Da sind viele andere Laufveranstaltungen aufgestiegen und wieder untergegangen.

Es ist aber auch eine tolle Leistung, was der SuS Bertlich da auf die Beine stellt. Bei den Straßenläufen werden gleich 7 verschiedene Streckenlängen angeboten. Von der 5 Kilometerstrecke bis zum Marathon reicht das Angebot, und natürlich sind alle Strecken amtlich vermessen und asphaltiert. Kein Wunder, dass meist über 1000 Teilnehmer sich zu den Veranstaltungen einfinden.

Dass hier eine perfekte Veranstaltung angeboten wird, hat sich herumgesprochen. Günstig im Herzen des Ruhrgebietes gelegen, finden sich immer eine Menge Laufbegeisterte aus nah und fern, die hier die Gelegenheit nutzen ihre Form zu überprüfen. Ich benötige von Oberhausen keine halbe Stunde, um den Sportplatz an der Heinrich-Obenhaus-Straße in Herten Bertlich zu erreichen. Auch heute werde ich von meiner Frau und ihrer Freundin Christiane begleitet und betreut. Die Beiden wissen die Veranstaltung in Bertlich auch als Zuschauer zu schätzen.

Schon auf dem Parkplatz treffe ich Uwe Hadem von Marathon Mülheim. Wir kennen uns vom Malta Marathon im letzten Jahr. Uwe will als Vorbereitung für den Berlin Marathon heute nur den Halbmarathon laufen.

Zum Konzept des SuS Bertlich gehört es, dass man sich erst am Veranstaltungstag anmelden kann. Schnell ist das entsprechende Formular ausgefüllt und ich erhalte meine Startnummer. Für die Marathonstrecke beträgt die Startgebühr 16 Euro. Dafür erhält man alles, was ein Läufer braucht. Die Strecke geht über drei Runden a 13,9 Kilometer. Jeder Kilometer ist ausgeschildert und 7 Verpflegungsstellen sowie 4 DRK Stationen pro Runde sorgen dafür, dass  die Läufer gut ins Ziel kommen.

Wir halten Ausschau nach unseren Vereinsfreunden Bernd Thülig und Carla Poeten. Bald haben wir sie auch schon in der Cafeteria der Glück-Auf-Werkstätten gefunden. Bernd will heute den Halbmarathon als ersten Test für den Bottwartal Marathon im Oktober nutzen. Denn dorthin wird uns in diesem Jahr der Vereinsausflug des VfL Bergheide führen.

Um 10:30 erfolgt dann der Startschuss für den Marathonlauf. Ca. 50 Läufer haben sich heute eingefunden um die Königsstrecke zu bewältigen. Nur mit den Marathonläufern würde sich also eine solche Veranstaltung nicht lohnen. Aber eingebettet in das Gesamtkonzept geben sie der Veranstaltung doch einen besonderen Glanz.


Die ganze Woche war das Wetter wolkig, mit gelegentlichem Regen. Aber pünktlich zum Wochenende wurde es wieder sommerlich warm. Für heute sind 30 Grad vorausgesagt. Da ist ein später Start schon etwas problematisch. Millionen Bundesbürger freuen sich über das sonnige Wochenende, aber die Läufer sind sich einig. Das wird heute hart werden!

Es geht auf den ersten Metern noch durch die Wohnsiedlung, dann biegen wir auf einen Wirtschaftsweg ab. Hier geht es nun vorbei an Feldern und Wiesen und man glaubt es kaum, dass man sich mitten im Ruhrgebiet befinden soll. Immerhin berühren wir auf unserer Runde mit Herten, Marl, Gelsenkirchen und Recklinghausen vier Revierstädte. Das Läuferfeld zieht sich schnell auseinander und schon bald wirbeln die schnellen Halbmarathonläufer vorbei.

Das Überqueren der Landstraße ist kein Problem, denn die Laufstrecke wird von Polizeibeamten gesichert. An der Bundesstraße geht es für 200 Meter über einen abgesperrten Standstreifen, dann biegen wir wieder in einen Wirtschaftsweg und laufen zurück nach Bertlich. Am Kaufhaus ist der Parkplatz jetzt ziemlich voll geworden, denn inzwischen sind auch die anderen Läufer alle eingetroffen.

Die erste Runde ist geschafft und es geht wieder am Stadion vorbei. Hier stehen jetzt auch Zuschauer und meine Fans feuern mich besonders an. Die Runde ist also ganz abwechslungsreich und die Verpflegungsstellen sind günstig postiert. Das weiß man nun in der zweiten Runde noch mehr zu schätzen. Die vielen Helfer des SuS Bertlich sind engagiert und ehrenamtlich dabei. Nur so kann man eine solche Veranstaltung auch dreimal im Jahr stemmen.

Zur Verstärkung des Läuferfeldes kommen nun noch die 30 KM Läufer hinzu. Eine solche Strecke wird ja selten angeboten, aber als Testlauf für einen Herbstmarathon ist sie natürlich ideal. 82 Läufer nehmen heute allein dieses Angebot wahr. Insgesamt sind es heute wieder 690 Teilnehmer geworden.

Auf den Weiden haben die Tiere alle den Schatten aufgesucht. Zu den Verpflegungsstellen hat man unterwegs noch zusätzlich Wasserbottiche aufgestellt. Schnell die Mütze eingetaucht und weiter geht es. Ich komme mit Jörg Gerlach vom 100 MC ins Gespräch. Für ihn ist es heute der 160te Marathon.

Der Polizist an der Landstraße winkt mich wieder durch und an der Verpflegungsstelle gibt es jetzt auch Bananenstücke. Dann höre ich schon den Lautsprecher am Stadion. Nur hier am Stadion stehen Zuschauer. Es sind meistens Angehörige der Läufer und wissen die Leistungen gut einzuschätzen. Meine Frau reicht mir zwei Becher Cola an. Das tut gut.

Viele Läufer der anderen Strecken haben ihren Lauf schon beendet und streben der Sporthalle mit den Duschen entgegen. Wir Marathonläufer müssen aber noch ein wenig schwitzen.

Die Sonne heizt jetzt doch ganz schön ein und ich merke, dass die Strecke wenig Schatten bietet. Na gut, dann nehme ich eben das Tempo raus und trinke noch mehr.  Die gleichen Kilometer aus den ersten Runden ziehen sich jetzt zäh dahin. Nachdem ich hier schon die Herbst- und Frühjahrsversion kennengelernt habe, ist nun eben die Sommerausgabe dran. Schwämme helfen, dass man sich länger erfrischen kann. Wieder treffe ich Henning Schmitz vom LC Duisburg. Wir hatten uns schon in der ersten Runde unterhalten. Jetzt überlegt er, ob er aussteigen soll. Aber er beißt sich dann doch durch.

Wieder geht es am Kaufhaus vorbei. Der Parkplatz hat sich ziemlich geleert. Jetzt geht es die Wohnstraße hinunter auf das Stadion zu. Diesmal kann ich  links zum Stadion abbiegen und muss dann noch eine Runde im Stadion laufen. Ich werde in den Zielkanal eingewiesen und sehe die große Uhr auf dem Zielbogen. Nach 4:11:26 habe ich das Ziel und Platz 1 in meiner Altersklasse erreicht.  Dort werde ich von meiner Frau und den Bergheidern empfangen.

Schnell in den Schatten und Cola trinken. Hier komme ich auch wieder mit einer Läuferin ins Gespräch. Sie wollte heute die 30 KM als Testlauf für Berlin absolvieren, aber nach 9 KM musste sie bereits mit Kreislaufproblemen  abbrechen. Es war halt nicht ihr Tag.

Nachdem ich mich erfrischt habe, gehe ich zum Duschen in die nahegelegene Sporthalle. Die Duschen sind sauber aber leider kalt. Wir treffen uns dann alle in der Pausenhalle der Glück-Auf-Werkstätten wieder. Hier gibt es Kaffee und Kuchen, Waffeln, Pommes und Reibeplätzchen, Eintopf mit Brühwüstchen, Bratwurst vom Holzkohlegrill, Getränke aller Art und alles zu zivilen Preisen. Meine Frau hat mir noch vom Kuchenbuffet ein Stückchen Ostkuchen reserviert.

Schon bald beginnt die Siegerehrung  und alle Altersklassensieger erhalten einen kleinen Pokal und ihre Urkunde. Sieger war heute Uwe Ernst vom TuS Sythen in 2:53:17 und Birgit Schönherr-Hölscher vom PV Triathlon Witten benötigte als schnellste Frau 3:15:47 und wurde damit auch Gesamtdritte. Die übrigen Teilnehmer können ihre Urkunde auch gleich mitnehmen oder später selbst aus dem Internet ausdrucken.

Bernd ist mit seiner Halbmarathonzeit von 2:05:22 sehr zufrieden und hat damit ebenfalls den ersten Platz  in seiner Altersklasse M70 erreicht. Ein erfolgreicher Tag also für den VfL Bergheide. Vielleicht sind ja bei der nächsten Auflage noch mehr Vereinsmitglieder dabei.  Das Streckenangebot bietet doch für jeden etwas.

Dem SuS Bertlich kann ich nur zu dieser 75ten Veranstaltung gratulieren und hoffen, dass auch noch in acht Jahren die 100 gefeiert werden kann.

 

Informationen: Bertlicher Straßenläufe
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