marathon4you.de

 

Laufberichte

„Laufen aus Leidenschaft“

14.09.08

Dieses Motto hat sich der Volksbank-Münster-Marathon im letzten Jahr zugelegt. Man könnte aber auch sagen, Organisation aus Leidenschaft, denn was das Organisationsteam jetzt schon im 7. Jahr auf die Beine stellt, kann sich sehen lassen.

Dabei wurden im Laufe der Zeit einige Veränderungen vorgenommen, die den Lauf  immer attraktiver machten. Ich konnte das gut verfolgen, denn ich bin von Anfang an dabei, also zum 7. Mal.

Man merkt in Münster gleich, dass versucht wird, die ganze Stadt mit einzubinden. So führte der Marathon schon im ersten Jahr nicht nur durch die attraktive Altstadt, sondern auch durch die Vororte Gievenbeck und Roxel. Dabei ist die Strecke von Anfang an der blauen Ideallinie gut zu erkennen. Ab dem zweiten Jahr wurde dann die gute Stube Münsters, die Zielankunft auf dem Prinzipalmarkt mit Wimpeln in den Stadtfarben weiß, rot und gelb geschmückt. Seit 2005 gibt es zusätzlich einen Staffelmarathon. So können auch Läuferinnen und Läufer, denen 42 Kilometer zu lang sind, das Flair eines Marathonlaufes erleben. Die Staffelläufer sind an einer zweiten Startnummer auf dem Rücken zu erkennen. Aber auch für Dauerteilnehmer gibt es immer wieder mal eine Abwechslung, zum Beispiel durch eine geänderte Streckenführung. Zuletzt wurde 2006 der Stadtteil Nienberge in die Strecke integriert und so noch mehr begeisterte Münsteraner in den Marathon eingebunden. .

Mit diesen Erfahrungen im Gepäck reisen meine Frau Silke und ich am Freitagabend frohgemut in Münster an. Wir übernachten bei unseren Freunden Uta und Hermann. Die beiden wohnen fast direkt an der Promenade und es ist von hier aus ungefähr 15 Minuten bis zum Start zur gehen. Bei unserer Ankunft ist es doch kräftig am regnen, aber laut Wetterbericht soll es am Wochenende schönes Wetter geben.

Schon am Samstagmorgen strahlt uns die Sonne entgegen und nach einem gemütlichen Frühstück holen wir erst einmal die Startunterlagen ab. Wir bekommen diese am Paulinum Gymnasium. Wie üblich erregt meine Startnummer (1111) einige Aufmerksamkeit.

Auf der Promenade sehen wir schon einige Jogger. Ob die wohl auch morgen am Marathon teilnehmen? Dann überqueren wir zum ersten Mal den Hindenburgplatz, wo am Sonntag der Start erfolgt. Vom Marathon ist allerdings noch wenig zu erkennen. Da es sich hier um eine Hauptverkehrsstraße handelt, werden die Absperrungen und die Startmatten erst in der Nacht zu Sonntag aufgebaut.


Jetzt bleibt uns noch der Rest des Tages, um ein wenig durch Münster zu bummeln. Nach einigen Einkäufen führt uns der Weg auch über den Prinzipalmarkt. Dieser ist mit Fähnchen schon bunt geschmückt. Zum Abendessen treffen wir uns wieder mit unseren Freunden Uta und Hermann essen – beim Mongolen, denn Münster hat als Großstadt auch kulinarisch schon etwas mehr zu bieten. Wir gehen dann aber auch recht zeitig zu Bett, denn auch meine private „Fangruppe“ hat vor, mich wieder durch Münster zu begleiten.

Auch am Sonntag kündigt sich der Tag wieder mit Sonnenschein an. Münster scheint dieses Wetter irgendwie gepachtet zu haben. In der noch recht frischen Luft bereitet sich die erste Musikgruppe schon vor und probt noch einige Stücke. Hier werde ich bei KM 3 vorbeilaufen. Sonst ist es noch ziemlich ruhig. Der Hindenburgplatz ist nicht mehr wieder zu erkennen. Die Startvorbereitungen sind wieder rechzeitig fertig geworden und langsam füllt sich der Startbereich mit den Läufern. Von Silke bekomme ich schnell noch einen Kuss und dann verabschiede ich mich erst Mal von meinem Fanclub. Das Publikum macht bei fetziger Musik schon begeistert mit. Dann steigt die Spannung, die letzten 10 Sekunden werden wie üblich herunter gezählt und schon bin ich wieder auf der Strecke.


Kurz vor KM 1 biegen wir gleich auf die spätere Zielgerade. Das freundliche Willkommenschild, das hier über die Straße gespannt ist, werde ich also erst auf dem letzten Kilometer wieder zu Gesicht bekommen. Anschließend geht es erst mal durch die Innenstadt. Bei KM 3, es geht auf die Promenade, gibt’s flotte Klänge und ich sehe meinen Fanclub wieder. Es ist ein guter Platz, weil die Strecke bei KM 7 noch einmal hier durch führt. Auf den Kilometern bis dahin sind die Straßen zwar nicht durchgängig mit Zuschauern besetzt, aber es ist eine tolle Stimmung und es motiviert, wenn selbst die Kleinsten mit Bongos fleißig die Läuferschar anfeuern. Dann geht es wieder auf die Promenade, diesmal in die andere Richtung. Hier schließe ich mich den Pacemakern aus Steinfurt an. Sie sollen mir zur gewünschten Zielzeit 3:45 Stunden verhelfen.


Kurz vor KM 10 kann man schon einmal das Ziel und den geschmückten Prinzipalmarkt bereits sehen. Bis zum Zieleinlauf muss aber noch gehörig Schweiß fließen und so biegt die Strecke hier links ab. Gleich wird aus dem City-Marathon ein Landschaftslauf - wir umrunden den Aasee (km 13), wo begeisterte Kinder mit ihren Eltern auf den Start des  Kids-Marathon warten.


Bei KM 18 geht es dann auf eine richtige Ausfallstraße. Hier werden einige Läufer von ihren Bekannten und Freunden auf den Fahrrädern ein Stück begleitet. Das geht ganz gut, da der Radweg parallel zur Straße verläuft. Kurz nach der Streckenhälfte erreiche ich Nienberge. Hier befindet sich bereits der 2. Wechselpunkt der Marathonstaffel. Ungeduldige Staffelläufer halten nach ihren Kameraden Ausschau. Die Staffel wurde übrigens 10 Minuten nach dem Marathon gestartet, trotzdem mischen sich jetzt schon etliche „Etappenläufer“ unter’s  Feld. An ihrem Staffelschild auf dem Rücken sind sie ja auch gut zu erkennen. Kurz darauf verlasse die Steinfurter Pacer, ich fühle mich gut und kann vielleicht eine noch bessere Zeit erreichen.


Jetzt kommen die doch recht „langen Kilometer“ nach Roxel. Hier auf dem Land stehen die Zuschauer zwar nur an wenigen Stellen, sind dafür aber umso eifriger dabei die Läufer anzufeuern. Und es kann einem passieren, dass man hinter einer Kurve unvermittelt von einer Bongotruppe mit heißen Rhythmen empfangen wird. Zur weiteren Aufmunterung gibt es ja auch noch meinen Fanclub, der mir auf diesem Teilstück sogar zweimal Beine macht. Bei KM 28 erreiche ich dann Roxel, wo prächtig kostümierte Stelzenläufer das Publikum und die Marathonis unterhalten.

3 Kilometer weiter, ich verlasse den Ort und überquere die A 1,  muss ich daran denken,  dass hier vor 2 Jahren die Strecke hin und zurück gelaufen werden musste, was nicht immer für alle Läufer motivierend ist. Bei KM 34 erreiche ich Gievenbeck. Hier sind die Zuschauer wieder besonders zahlreich und gut gelaunt. Sie bieten den Läufern, zusätzlich zu den Verpflegungsstellen Wasser, Schokolade und andere Süßigkeiten an.  Überhaupt ist festzustellen, dass sich die Zuschauer von Kilometer zu Kilometer steigern – auch meinen Fanclub zähle ich dazu.


Es geht wieder Richtung Innenstadt und noch einmal am Aasee entlang (km 41). „Rockin’ all over the world“ spielt die Band und Cheerleader pushen die Läufer noch für die letzten Meter. Jetzt führt mich der Weg auch endlich auf den Prinzipalmarkt, wo die Zuschauer dicht an dicht stehen und sich mein Fanclub irgendwie noch Platz verschafft hat. Die Stimmung ist wie immer sagenhaft, auch hier sind die bunt kostümierten Stelzenläufer unterwegs. Locker laufe ich nach 3:38:48 Stunden ins Ziel, wo mich  eine reichhaltige Verpflegung erwartet.

Fazit:

Ein Marathon, der Spaß macht und keine Wünsche offen lässt. Nächstes Jahr für mich wieder ein Muss.

Ergebnisse:
Männer:

1. Richard Ngolepus, 2:14:21
2. Francis Kiprop, 2:17:25
3. Isaac Kipkosgei-Kiprop, 2:21:47

Frauen:

1. Joanna Chmiel-Gront, 2:45:48
2. Krystyna Kuta, 2:48:18
3. Peris Poywo, 2:53:47

Streckenbeschreibung:
Amtlich vermessener flacher Marathonlauf durch mehrere Stadtteile von Münster, also Kombination von Stadt- und Landschaftslauf. Die Strecke ist vom DLV nach AIMS amtlich vermessen und während der Veranstaltung verkehrsfrei. Eine blaue Linie markiert die Ideallinie und damit den Streckenverlauf.

Zeitnahme:
Champion-Chip

Weitere Veranstaltungen:
Staffelmarathon; Kids-Marathon (Kinder laufen die letzten 1,5 km der Marathonstrecke mit ihren laufenden Vätern oder Müttern bis zum Prinzpalmarkt ins Ziel).

Startgeld:
Marathon: 40 - 45 – 55 €, je nach Anmeldezeitpunkt

Auszeichnungen:
Finisher-T-Shirt und Medaille im Ziel. Urkunde als Sofortausdruck vor Ort, im Internet oder auf der DVD, die nach einigen Wochen zugesandt wird. Diese enthält noch weitere Informationen und einen Film über den Marathon.

Logistik/zusätzliche Leistungen:
Aktion „fit 42 run“ als Vorbereitung im Vorfeld auf den 1. Marathonlauf. 8 Powerpoints mit Bühnenprogramm.

Verpflegung:
Am Samstagabend Pasta-Party. 15 Erfrischungs- oder Verpflegungspunkte an der Strecke und Verpflegung im Ziel.

Zuschauer:
In den Ortschaften und an den Powerpoints sehr viele Zuschauer und tolle Stimmung.

 

Informationen: Volksbank Münster-Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteFotodienst HotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024