Bei der 30. Jubiläumsausgabe des Prag Marathons 2025 siegten sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern Elite-Läufer aus Äthiopien. Der Vorjahressieger Lemi Berhanu Hayle verteidigte seinen Titlel mit einem Start-Ziel-Sieg, während seine Landsfrau Bertukan Welde Sura die Frauenwertung dominierte.
Lemi Berhanu Hayle setzte sich nach zwei Dritteln der Strecke von seinen letzten Konkurrenten ab und erreichte das Ziel in der zweitbesten Zeit in der Geschichte des Prag-Marathons: 2:05:14 – nur fünf Sekunden hinter dem Streckenrekord. „Ich bin sehr glücklich, hier zum zweiten Mal gewonnen zu haben. Der Wind war in einigen Passagen ein kleines Problem, aber ich habe versucht, mich an die optimale Strecke zu halten“, beschrieb der Sieger seine Triumphfahrt.
Zweiter wurde der Kenianer Felix Kipkoech, den dritten Platz belegte der Japaner Tetsuya Yoroizaka. Der Bronzemedaillengewinner der Asienmeisterschaften über 3.000 und 10.000 m blieb zum vierten Mal in seinem Leben unter zwei Stunden und zehn Minuten in dem hart umkämpften Marathon.
Kurz vor dem 30. Kilometer gab es auch bei den Frauen eine Ausreißergruppe. Bertukan Welde Sura, die einen großen Teil der Strecke gemeinsam mit tschechischen Top-Läufern absolvierte, gewann in 2:20:55. Die Äthiopierin verbesserte damit ihre persönliche Bestzeit um 59 Sekunden. Auf den nächsten drei Plätzen der Ergebnisliste reihten sich kenianische Laufstars ein: Evaline Chirchir wurde Zweite, Pascalia Chepkosgei Dritte.
Der Prag-Marathon war gleichzeitig auch der Lauf zur tschechischen Meisterschaft. Der 24-jährige Yann Havlena wurde zum ersten Mal in seiner Karriere tschechischer Meister und überquerte die Ziellinie in 2:21:12.
Bei den Frauen gab es keinen Zweifel am Heimsieg: Die Hauptfavoritin Tereza Hrochová wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Die zweifache Olympiateilnehmerin feierte ihr Debüt bei den nationalen Marathonmeisterschaften mit einem souveränen Sieg und mehr als acht Minuten Vorsprung. Mit ihrer Leistung von 2:34:04 belegte Tereza auch in der Gesamtwertung einen beachtlichen siebten Platz.
Der Prag-Marathon zieht auch Prominente aus anderen Sportarten an: Die zweifache Wimbledon-Siegerin Barbora Strýcová bewältigte das gesamte Rennen trotz einer Knieverletzung und erzielte bei ihrem Marathon-Debüt eine gute Zeit von 3:18 Stunden. Unter den mehr als 10.000 Teilnehmern gingen sechs Laufhelden an den Start, die alle bisherigen Ausgaben des Rennens absolviert haben.
Wie üblich bildete auch der Junior-Marathon, eine der traditionsreichsten Veranstaltungen der RunCzech-Serie, den Höhepunkt des Rennens. 25 Schülerteams nahmen an der Endausscheidung in Prag teil. Der ORLEN Prag-Marathon wurde erneut als Rennen mit dem „Elite Label“ des Welt-Leichtathletikverbandes durchgeführt. Mehr als 13.000 Läuferinnen und Läufer nahmen aktiv an allen Rennen des Prager Marathon-Wochenendes teil.