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Tadese Tola fordert Kenia-Stars heraus

26.10.10
Quelle: Pressemitteilung

Der Paris-Sieger aus Äthiopien, der „junge Wilde“, ist der Geheimtipp des Sportlichen Leiters Christoph Kopp / Boston-Gewinnerin Dire Tune führt das Frauenfeld beim Frankfurt Marathon an

Auf der Zielgeraden vor der Veranstaltung am 31. Oktober hat ein weiterer Topläufer seine Zusage für den Commerzbank Frankfurt Marathon gegeben: Tadese Tola, im April 2010 sensationeller Gewinner des Paris-Marathons, wird auch in Frankfurt vor dem Messeturm  an der Startlinie stehen. Und das mit sehr guten Chancen, denn für den jungen Äthiopier stoppte vor einem halben Jahr in Paris die Uhr bereits nach 2:06:41 Stunden. Damit ist Tola zeitgleich mit dem Kenianer Elija Keitany der meldeschnellste Topläufer beim diesjährigen Commerzbank Frankfurt Marathon. Und Christoph Kopp, Sportlicher Leiter der Traditionsveranstaltung am Main, scheint von den Möglichkeiten des Äthiopiers überzeugt zu sein. Er hat ihm die Startnummer 7 zugeteilt - mit dieser Ziffer gewann im Vorjahr der Kenianer Gilbert Kirwa mit neuem Kursrekord (2:06:14).

Sollte Tola tatsächlich triumphieren beim Rennen über die schnellen Frankfurter Straßen, würde er eine acht Jahre währende Dominanz der Kenianer beenden. Denn die Läufer aus dem ostafrikanischen Land haben seit 2002 stets den Sieger gestellt. Überhaupt gab es in Frankfurt erst einmal einen Gewinner aus Äthiopien - 1984 war Dereje Nedi in 2:11:18 Stunden erfolgreich. Und dieser Kursrekord hatte Bestand bis 1997. Tola wird im Vorfeld auch deshalb aussichtsreich gehandelt, weil er in Paris erst seinen zweiten Marathon absolvierte. Sein Debüt hatte er vor einem Jahr in Chicago mit 2:15:48 Stunden gegeben.Noch ist Tola 22 Jahre alt, Geburtstag hat er ausgerechnet am 31. Oktober, wenn der Commerzbank Frankfurt Marathon stattfindet.

Im absoluten Spitzenbereich ist der älteste deutsche Stadtmarathon in diesem Jahr so gut aufgestellt wie noch nie. Fünf Läufer sind mit einer Bestzeit unter 2:07 Stunden gelistet, vier sind bislang unter 2:08 Stunden geblieben, sieben unter 2:09 Stunden. Insgesamt stehen vor dem Messeturm 18 Läufer an der Startlinie, die bereits schneller als 2:10 Stunden gewesen sind. Womit die Besetzung des Vorjahres nochmals getoppt wurde. „Wir wollen im internationalen Vergleich weiterhin in der ersten Liga spielen und einen Schritt nach vorne machen. Das ist unser Anspruch“, sagt Renndirektor Jo Schindler. Und wenn das Wetter - wie in den vergangenen Jahren - am 31. Oktober ein Herz für Frankfurt hat, steht einer
weiteren hochklassigen Männerkonkurrenz nichts im Weg. Die Herausforderer von Tola haben allesamt gleichfalls eine Bestzeit von unter 2:07 Stunden, als da wären: Keitany, der Zweitplatzierte von Amsterdam 2009, Seoul-Gewinner Sylvester Teimet (Kenia/2:06:49); der Paris-Zweite von 2008, Moses Arusei (Kenia/2:06:50) sowie David Mandago aus Kenia, mit 2:06:53 Stunden Sechster in Paris 2009.

Martin Beckmann von der LG Leinfelden/Echterdingen wird am Commerzbank Frankfurt Marathon hingegen nicht teilnehmen. Der 33-Jährige hatte einen versöhnlichen Saisonabschluss gesucht, ist allerdings nicht mehr in Form gekommen, um sich angemessen zu präsentieren. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen daher auf Falk Cierpinski und Tobias Sauter (beide SG Spergau).

Mit der klar formulierten Zielsetzung „Streckenrekord“ gehen die Verantwortlichen am Main bei den Frauen in die 29. Auflage des Laufklassikers. Die Kursbestzeit hält seit fünf Jahren die Russin Alevtina Biktimirova (2:25:12). „Leider musste uns mit Europameisterin Zivile Balciunaite eine fest eingeplante Athletin krankheitsbedingt absagen. Wir hoffen, dass sie ihren Start in Frankfurt im nächsten Jahr nachholen kann“, sagt Christop Kopp. Die Top-Gruppe mit fünf Frauen, die bereits schneller als 2:26 Stunden gewesen sind, ist von der Absage jedoch nicht betroffen und weiterhin von außerordentlicher Güte. Acht der insgesamt 20 Elitestarterinnen waren schon besser als 2:29 Stunden. Und darunter sind viele klangvolle Namen.

Freuen können sich die erwarteten 350.000 Zuschauer entlang der Strecke beispielsweise auf Dire Tune aus Äthiopien, die Gewinnerin des Boston-Marathons 2008. Ihre Bestzeit (2:24:40) lief die Afrikanerin vor zwei Jahren als Siegerin in Houston. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 kam sie als Fünfzehnte ins Ziel. Die 25-jährige Dire Tune gilt als eines der größten Talente im internationalen Frauen-Marathon und kommt mit der aktuellen Empfehlung als Zweite der Halbmarathon-WM (1:08:34 Stunden) nach Frankfurt. Das Rennen in Nanning (China) fand vor zwei Wochen statt und war für die junge Äthiopierin der letzte Formtest vor dem Commerzbank Frankfurt Marathon.

Hinter ihr reihen sich gemäß der Bestzeiten die Kenianerin Caroline Kilel (2:25:24) sowie die Äthiopierinnen Mare Dibaba (2:25:38) und Asnakech Egigayehu (2:25:50) ein. Es dürfte also - wie bei den Männern - zu einem Duell der Läufernationen Kenia und Äthiopien kommen. Für Kenia erscheinen im Vorfeld die Wien-Gewinnerin Hellen Kimutai (2:25:52) und die Frankfurter Vorjahressiegerin Agnes Kiprop (2:26:22) als aussichtsreiche Topläuferinnen. Hinzu kommt die 29-jährige Niederländerin Hilda Kibet. Die gebürtige Kenianerin debütierte im Jahr 2007 als Sechste beim Amsterdam-Marathon (2:32:10), ein Jahr später wurde sie Cross-Europameisterin und Fünfte der Cross-WM, zudem Dritte beim Amsterdam-Marathon 2009. Die Bestzeit von Hilda Kibet steht bei 2:30:33 Stunden.

Weitere namhafte Europäerinnen sind 29-jährige Schwedin Isabellah Andersson mit einer Bestzeit von 2:26:52 Stunden, gelaufen im Januar dieses Jahres als Fünftplatzierte in Dubai. Vier Jahre älter ist Natalia Volgina aus Russland, vor vier Jahren Zweite in Paris mit 2:27:32 Stunden. Gleich alt ist die Ungarin Aniko Kalovics, die ihre Bestzeit vor zwei Jahren in Rom aufstelle (2:20:04/3.). Die 30-jährige Russin Yelena Sokolova wurde nach 2:31:54 Stunden vor einem Jahr Sechste des Venedig-Marathons, bei der EM in Barcelona lief sie über 10.000 Meter auf Rang sieben ein (32:36,71).

 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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