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Marco Diehl: Der etwas andere Banker

16.10.08
Quelle: Pressemitteilung

Mit seiner Bestzeit von 2:28:04 Stunden ist der 39-jährige Hesse einer der Favoriten auf den Sieg in der Sonderwertung „Marathon Manager“.

Marco Diehl war seinen Altersgenossen meistens einen Schritt voraus. Mindestens einen.Abitur mit Ende 18, Mathematikstudium abgeschlossen mit summa cum laude, über sein Zweitstudium Betriebswirtschaftslehre sagt er: „Ich bin einfach businessorientiert.“ Mit 25 kam er als Trainee zur Citi nach Frankfurt, vierzehn Jahre ist das jetzt her. Mittlerweile leitet er den Technologiebereich für Citigroup in Deutschland, ist verantwortlich für die Entwicklung und Betrieb von Handelssystemen, Workflow-Lösungen in Europa und  Zahlungsverkehrssystemen, sein Mitarbeiterstab umfasst 55 Personen, verteilt auf Standorte in Frankfurt, England und Indien.

Der Banker Diehl ist beruflich rund 60 Stunden pro Woche unterwegs, doch Stress lässt er nicht wirklich an sich herankommen. Er hat ein ausgleichendes Moment in seinem Leben gefunden: Laufen. Wenn er abends nach Hause kommt, verlässt er täglich recht schnell wieder seine Wohnung in Butzbach und taucht ein in sein „Sportrefugium“: die nördliche Wetterau.

Marco Diehl läuft Marathon, seine Bestzeit von 2:28:04 Stunden (2007) hebt ihn dabei statistisch heraus aus der breiten Masse. Doch abgrenzen könne man sich nicht beim Lauf über 42,195 Kilometer, sagt er. Und dies sei auch gut so. „Hier hat jeder die gleiche Chance. Das hilft, um nicht abzuheben.“

Am 26. Oktober 2008 wird er zum sechsten Mal in Folge vor dem Frankfurter Messeturm an der Startlinie stehen, und vor ihm liegt in diesem Jahr eine ganz besondere Herausforderung: Die neue Sonderwertung „Marathon Manager“, eine Initiative der Business Performance Academy (BPA) in Heidelberg. „Das ist für mich eine absolute Motivation. Ich hoffe, dass ich auf meinem Niveau gut und stabil durchkomme.“ Der Hesse ist einer der „Buchmacherfavoriten“ auf den Titel schnellster Marathonmanager Deutschlands.

Sollte Diehl tatsächlich gewinnen, wäre dies seine zweite Auszeichnung innerhalb von wenigen Monaten, im Januar nämlich wählte ihn die Zeitschrift „Best Life“ bereits zum fittesten Manager Deutschlands. „Wer fit ist“, hat Diehl einmal gesagt, „erledigt seinen Job einfach besser“. Und er ist fit. Sein Ruhepuls beträgt 40 Schläge pro Minute, der Körperfettanteil liegt bei 6,6 Prozent, der Body-Maß-Index weist einen Wert von 18,5 auf, die Sauerstoffaufnahmefähigkeit ist exzellent.

Die Verbindung zwischen Management und Sport zu stärken, das aktive Sporttreiben als eine Kernkompetenz für Führungskräfte zu gewichten, diesen Ansatz hat Diehl schon seit Jahren. Und die Bodenhaftung nicht zu verlieren, Selbstüberschätzung vorzubeugen, dies sind zwei weitere seiner gedanklichen Ansätze. Von den direkten positiven physiologischen Auswirkungen des Sports auf seinen Arbeitsalltag ist er ohnehin überzeugt. „Ich stecke Belastungen besser weg.“ Hektik, so genannte enge Zeitfenster, ein Meeting nach dem anderen, Geschäftsreisen rund um den Globus – Diehl kennt all diese beruflichen Anstrengungen, doch er nimmt sie als solche nicht wahr.

Angefangen hat alles im April 2003 beim Weiltal-Marathon im Taunus. Gelaufen ist er praktisch seit Kindestagen, allerdings ohne Wettkampfambitionen, vor fünfeinhalb Jahren dann zog Diehl „ein Paar alte Turnschuhe, ein Baumwoll-T-Shirt und eine Zweistreifen-Turnhose“ an und legte los. Das Ziel erreichte er nach knapp drei Stunden und dachte sich: „Da geht noch mehr.“

Es ging mehr, etwa bei den deutschen Marathon-Meisterschaften mit einem Sieg in der Mannschaftswertung für seinen Klub TSV Friedberg-Fauerbach im Jahr 2007. Beim Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon 2007 war er als Tempomacher an der Seite der deutschen Lauflegende Dieter Baumann unterwegs. Der 5000-Meter-Olympiasieger von 1992 wurde in der Festhalle nach glatten 2:30 Stunden gestoppt, Diehl erreichte 2:31:15 Stunden.

Vor dem Wettkampf am 26. Oktober 2008, seinem dreizehnten Marathonstart in diesem Jahr, will er das Gespräch mit der deutschen Topläuferin Sabrina Mockenhaupt suchen, womöglich machen die beiden ja gemeinsame Sache auf dem Frankfurter Asphalt. „Das kann aber nur funktionieren, wenn Sabrina in Richtung 2:28 Stunden unterwegs ist, ansonsten wird es mir zu schnell.“
Diehl liebt Marathonwettkämpfe und das damit verbundene Gemeinschaftserlebnis; es sei für ihn auch ein Ausgleich zu „der anderen Welt“, dem globalen Business. „Im Marathon definiert sich niemand darüber, wie teuer sein Auto in der Tiefgarage ist.“

Nein, als radikale Systemkritik will er dies nicht verstanden wissen, doch manchmal fehlt ihm in der Geschäftswelt der Teamgedanke, der Glaube daran, dass der normale Angestellte und der Topmanager eben doch irgendwie im gleichen Boot sitzen. „Und Einzelkämpfer“, sagt Diehl, „bin ich im Training doch schon genug“. Auch im Winter, mit erhellender Stirnlampe und bei eisigem Ostwind, läuft er meistens alleine durch die Wetterau, etwa 130 Kilometer pro Woche. „Hierfür muss man natürlich einen gewissen Ehrgeiz haben.“ Doch Profi zu werden, mit dem Laufen sein Geld zu verdienen, diesen Gedanken hatte Diehl nie. „Diese hundertprozentige Abhängigkeit von meinem Körper könnte ich nicht aushalten. Ich arbeite lieber mit meinem Kopf.“

 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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