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Erster Knast-Marathon

09.11.06
Quelle: Pressemitteilung

Marathonprojekt in der JVA Darmstadt-Eberstadt gestartet - 34 Häftlinge wollen am 13. Mai 2007 auf dem Gefängnisgelände 42,195 Kilometer hinter sich bringen - 17 Runden à 1700 Meter - Erste vierwöchige Trainingsphase

 

Seit 1998 gibt es das Marathonprojekt der TU Darmstadt  „In sechs Monaten zum Frankfurt-Marathon“, das vor elf Tagen wieder mehr als 60 Finisher zu ihrer ersten erfolgreichen Teilnahme geführt hat. Grund genug für Projektleiter Dieter Bremer, sich auf das zehnte Projekt im Jahr 2007 zu freuen. Begonnen hat die „Jubiläumsausgabe“ aber bereits am vergangenen Samstag, wobei die Zielgruppe außergewöhnlich ist: Es sind Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Darmstadt-Eberstadt, die auf dem Gefängnisgelände am 13. Mai 2007 25 Runden à 1700 Meter hinter sich bringen wollen, um ihren ersten „Knastmarathon“ erfolgreich zu bewältigen.

 


Bremer, seit einigen Jahren auch Streckenchef des Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon, sieht der Herausforderung gespannt entgegen. Auf einem Gefängnisgelände einen Marathon zu organisieren, ist die eine Aufgabe. Schwieriger dürfte es werden, jene 34 Interessenten, die sich bei dem zuständigen JVA-Sportlehrer Gerhard Wydra angemeldet haben, sechs Monate bei Laune zu halten. Kennengelernt hat Bremer seine neuen Schützlinge vor wenigen Tagen, und im Anschluss an die Projektpräsentation ging es direkt an die praktische Arbeit: Lauftechnik, Armarbeit, Oberkörperposition, Körperspannung und Lauf-ABC lauteten die Inhalte.

 

Nach einer kurzen Pause, in der es den am Samstag üblichen Gefängniseintopf gab, ging es weiter mit stabilisierenden Übungen für die Rumpfmuskulatur. In der anschließenden Einheit wurde das Trainingsprogramm für die nächsten vier Wochen abgestimmt. Danach wird Bremer erneut das Gefängnis besuchen, um die Fortschritte zu kontrollieren. Geleitet wird die vierwöchige Übungsphase von den Gefängnissportlehrern.

 


„Ich bin gespannt, wie viele das Programm durchhalten werden“, sagt Bremer. Der Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon um Renndirektor Jo Schindler unterstützt das Projekt ausdrücklich. „Unser erfolgreicher Versuch, drei Häftlinge des offenen Vollzugs in Gießen gemeinsam mit Dieter Baumann in einer VGF-Marathonstaffel starten zu lassen, soll keine einmalige Aktion bleiben. Laufen ist die beste Möglichkeit, dem Gefängnisalltag zumindest gedanklich wegzulaufen“, so Schindler. Deshalb hat Bremer die Häftlinge bewusst mit Bildern des letzten Frankfurter Marathons eingestimmt.

 

An dem „Knast-Marathon“ am 13. Mai 2007 können übrigens auch Nicht-Häftlinge teilnehmen.

 

Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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